Washington. In den USA grassiert bei Milchkühen die Vogelgrippe. Das Virus überspringt die Schranke zum Menschen. Sorge vor neuen Pandemien.
In den USA ist ein weiterer Mensch nach Kontakt mit Kühen positiv auf Vogelgrippe getestet worden. Es handle sich damit um die zweite Infektion bei einem Menschen im Zusammenhang mit dem aktuellen Ausbruch in mehreren Bundesstaaten bei Milchkühen, teilte die Gesundheitsbehörde CDC am Mittwoch mit. Bei dem Infizierten handle es sich um einen Mitarbeiter eines Milchbauernhofes im US-Bundesstaat Michigan, auf dem das Virus in Kühen nachgewiesen worden sei.
Der Infizierte habe Symptome in den Augen ähnlich einer Bindehautentzündung gehabt, ein Augenabstrich habe ein positives Testergebnis gebracht, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Noch werde das Vogelgrippe-Risiko für den Menschen noch als gering eingeschätzt. Experten halten die Entwicklung dennoch für bedenklich: Zoonosen sind Krankheiten, die von Tieren auf Menschen überspringen und sich dann rasch ausbreiten können. Auch die Corona-Pandemie hat so ihren Ausgang genommen.
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Vogelgrippevirus H5N1 git als hochpathogen
Ende März war das H5N1-Virus erstmals bei Milchkühen in den USA entdeckt worden. Wahrscheinlich seien die Kühe von Wildvögeln angesteckt worden, hieß es damals nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums. Anfang April meldeten die US-Behörden einen positiven Fall bei einem Menschen im Bundesstaat Texas. Die Person habe zuvor Kontakt zu Milchkühen gehabt, bei denen das hochpathogene H5N1-Virus vermutet worden war. Die US-Behörden gehen davon aus, dass es sich dabei um die wahrscheinlich erste menschliche Ansteckung über eine Kuh handelte. Bereits 2022 registrierten die Behörden im Bundesstaat Colorado eine Vogelgrippe-Infektion bei einem Menschen. Damals sei der Patient zuvor direkt mit Geflügel in Kontakt gewesen und habe sich wahrscheinlich darüber angesteckt.
Die Vogelgrippe oder Aviäre Influenza wird – ebenso wie die Grippe beim Menschen – durch Influenza-A-Viren hervorgerufen, allerdings durch diverse andere Subtypen. Derzeit grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippewelle, die sich über fast die gesamte Erde erstreckt und auch Europa betrifft. Der Erreger befällt vor allem Vögel, wurde aber auch bei vielen Säugetieren gefunden, darunter Katzen, Bären und Robben. Menschliche Infektionen treten nur vereinzelt auf. Die Symptome reichen nach Angaben der CDC von Augen- oder Atemwegsinfektionen bis hin zu schweren Erkrankungen wie Lungenentzündungen, die zum Tod führen können. Influenza-Viren gelten deswegen als gefährlich, weil sie sich ständig genetisch verändern und anpassen und so ihre Verbreitungswege erweitern.
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Aus diesem Grunde hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kürzlich dringend empfohlen, Rohmilchprodukte zu meiden und auf pasteurisierte Milchprodukte umzujsteigen. Der Vogelgrippe-Erreger H5N1, der in großen Mengen in der Rohmilch infizierter Kühe festgestellt worden ist.