Berlin. Die richtige Ernährung kann Herzerkrankungen vorbeugen. Experten erklären, welche Lebensmittel zu einem gesunden Herzen beitragen.
„An apple a day keeps the doctor away“ – es ist ein uraltes Sprichwort, das darauf hinweist, wie wichtig der Verzehr von Obst und Gemüse für die Gesundheit ist. Mit der richtigen Ernährung kann der ein oder andere Arztbesuch verhindert – oder zumindest das Risiko für Krankheiten minimiert werden. Jedes Jahr sterben Hunderttausende Deutsche an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Dabei lassen sich viele Risikofaktoren schon im Vorhinein vermeiden.
„Die gesunde Ernährung und viel Bewegung reduzieren das Risiko für eine koronare Herzerkrankung, Übergewicht und Bluthochdruck“, erklärt Prof. Michael Böhm vom Universitätsklinikum des Saarlandes unserer Redaktion. Welche Ernährungsweise die beste ist, um das Herz zu schützen.
Ernährung: Mediterrane Diät für ein starkes Herz
Die wohl am häufigsten empfohlene Ernährungsweise ist die mediterrane Ernährung. Sie gehört zu den gesündesten Ernährungsformen der Welt. Mehrere Studien konnten einen positiven Effekt auf die Herzgesundheit feststellen. Die Mittelmeer-Ernährung besteht überwiegend aus Gemüse, Obst, Fisch und wenig Fleisch.
Dazu wirken sich Fisch wie Lachs, Makrele und Hering positiv auf die Herzgesundheit aus. Sie sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die dazu beitragen können, den Cholesterinspiegel zu senken und Entzündungen im Körper zu reduzieren. „Bevorzugen Sie Hülsenfrüchte und Fisch als Eiweißquellen. Verzehren Sie gemäß den Empfehlungen der DGE (Anm. d. Red.: Deutschen Gesellschaft für Ernährung) ein- bis zweimal pro Woche Fisch“, empfiehlt die Deutsche Herzstiftung auf ihrer Website.
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Herzgesundheit: Mindestens drei Portionen Obst und Gemüse
Dazu sollte die Ernährung reich an Obst und Gemüse sein. Die Deutsche Herzstiftung rät: „Mindestens drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst täglich.“ So werde der Körper mit Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen versorgt.
Dazu empfiehlt die Deutsche Stiftung, tierische Fette mit pflanzlichen Ölen zu tauschen. „Verwenden Sie diese Öle generell sparsam, denn sie sind – wie jedes Öl – mit circa neun Kilokalorien pro Gramm Öl kalorienreich“, heißt es. Dazu rät sie von Milchprodukten ab. „Genießen Sie in Maßen und greifen Sie zu fettarmen Varianten.“
Salz und Zucker nur in Maßen verzehren
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) betont es immer wieder: Salz ist nicht gut für die Gesundheit. Er selbst verzichtet bekanntermaßen auf jegliches zugegebenes Salz. Ein hoher Konsum von Salz und Zucker könne zu Bluthochdruck und zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen, betont auch die Deutsche Herzstiftung.
Es wird empfohlen, täglich nicht mehr als ca. einen Teelöffel Salz zu konsumieren. Hier wichtig: In vielen verarbeiteten Produkten steckt ebenfalls Salz, das mitberechnet werden sollte. Statt auf das Mineral zu setzen, sollte man zu frischen Kräutern und Gewürzen greifen, um den Geschmack zu verbessern. „Salzarme Kost ist sehr entscheidend für die Herzgesundheit. Sehr viel Salz führt zu einem Flüssigkeitseinstrom in das Blutgefäß und damit zu einem höheren Blutdruck. Ansonsten ist ratsam, möglichst wenig Süßigkeiten zu essen“, erklärt Prof. Voigtländer.
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Herzstiftung betont abschließend, dass eine vernünftige Ernährung und ein gesundes Körpergewicht zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen für Herzerkrankungen gehören. „Es darf allerdings nicht vergessen werden, dass auch die Genetik eine Rolle spielt“, so der Experte. Wenn Herz-Erkrankungen in der Familie existieren, muss bei diesen Patienten die Reduktion der Risikofaktoren besonders intensiv erfolgen.“
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