Wuppertal. Spezialkräfte haben das Haus eines mutmaßlichen Reichsbürgers nach Waffen und Sprengstoff durchsucht. Der Mann ist in Gewahrsam.
Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben vom frühen Donnerstagmorgen bis zum Freitag das Anwesen eines mutmaßlichen „Reichsbürgers“ in Wuppertal durchsucht. Anlass war ein Zeugenhinweis, wonach der 52-Jährige in seinem Haus in Elberfeld Waffen und Sprengstoff gehortet haben soll, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft gegen Donnerstagmittag mitteilte.
Der Verdächtige war „zur Gefahrenabwehr“ vorläufig in Gewahrsam genommen worden. Die Durchsuchung dauerte neuen Informationen der Polizei zufolge bis zum Freitag an. Am Donnerstagnachmittag gaben die Polizei und die Staatsanwaltschaft Wuppertal gemeinsam bekannt, dass der zuständige Richter einen Haftbefehl erlassen hatte. Der Verdacht auf illegalen Waffen- und Sprengstoffbesitz hatte sich nach einem Zeugenhinweis erhärtet. Polizeibeamte nahmen den 52-Jährigen noch am Donnerstag in Düsseldorf in Gewahrsam.
Das Ergebnis der Razzia: Der Mann hatte mehrere Lang- und Kurzwaffen
Am Freitagnachmittag teilte die Polizei die Ergebnisse der Durchsuchung mit: Die Beamten stellten eine größere Menge an Lang- und Kurzwaffen sicher. Nach bisherigen Erkenntnissen könnten Verstöße gegen das Waffengesetz vorliegen, da wohl nicht für alle Waffen behördliche Erlaubnisse vorliegen. Aufgefundene Unterlagen erhärten weiter den Verdacht, dass der Beschuldigte der Reichsbürgerszene nahestehe und Verschwörungstheorien anhänge. Obwohl Sprengstoffspürhunde im Einsatz waren, fanden die Einsatzkräfte kein explosives Material.
Sowohl die Auswertungen der Waffen als auch der Unterlagen dauern an. Sollte der Mann die Waffen unerlaubt besitzen, drohen ihm eine erhebliche Geld- oder Freiheitsstrafe.
Sogenannte Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht an. Der Verfassungsschutz schätzt, dass 2022 rund 23.000 in Deutschland von ihnen lebten. Im selben Jahr sollen 1358 extremistische Straftaten von „Reichsbürgern“ begangen worden sein. (dpa)