South Dakota. Ein Jäger in den USA bereitet seiner Familie eine Mahlzeit aus Schwarzbären-Fleisch zu. Doch der Bären-Kebab hat gefährliche Folgen.

In den USA wollte ein Mann seiner Familie ein einmaliges kulinarisches Erlebnis bereiten – und brachte sie stattdessen ins Krankenhaus. Für seinen erweiterten Familienkreis, der für eine Feier im US-Bundesstaat South Dakota zusammenkam, kochte der Jäger eine Mahlzeit aus Schwarzbären-Fleisch. Zum Abtöten möglicher Parasiten fror er das Fleisch zuvor ein. Ein fataler Fehler, wie sich herausstellte.

Der Fall stammt noch aus dem Jahr 2022, wurde aber erst jetzt in einem Bericht des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) vorgestellt. Das CDC ist eine Behörde des amerikanischen Gesundheitsministeriums, deren Zuständigkeit mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) vergleichbar ist.

Der Mann hatte das Fleisch des Schwarzbären von einem Jagdausflug aus dem nördlichen Saskatchewan in Kanada mitgebracht. Ein Jagdausrüster hatte ihm ursprünglich empfohlen, das Fleisch sicherheitshalber einzufrieren. Nach 45 Tagen in der häuslichen Tiefkühltruhe bereitete er das aufgetaute Fleisch als Kebabgericht mit Gemüse für seine angereiste Familie zu. Doch weil das Fleisch natürlich dunkel ist, servierte er es zunächst unzureichend gekocht.

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Schwarzbären-Kebab: Parasitäre Würmer befallen Familienmitglieder

Der Fehler fiel der Familie erst auf, als einige schon zu essen begonnen hatten. Das Bärenfleisch wurde daraufhin ein weiteres Mal gegrillt und erneut serviert. Trotzdem infizierten sich insgesamt sechs Teilnehmer des Essens mit parasitären Würmern, sogenannten Trichinellosen. Symptome stellten sich erst ein, als die Familienmitglieder nach Hause zurückkehrten.

Zuerst wurde ein 29-Jähriger mit Symptomen wie Muskelschmerzen, Fieber und geschwollenen Augen ins Krankenhaus eingewiesen. Doch erst beim zweiten Krankenhausaufenthalt erfuhren die Ärzte, dass der Mann Bärenfleisch gegessen hatte. Weitere Tests diagnostiziertem ihm den Parasitenbefall. Die anderen Familienmitglieder wurden darüber informiert; von den sechs Infizierten mussten sich drei ins krankenhäusliche Behandlung begeben.

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Trichinellose: Parasiten befallen Muskulatur

Dem RKI zufolge ist Trichinellose eine weltweit auftretende Infektionskrankheit mit Parasiten. Dabei gelangen längliche Rundwürmer durch den Verzehr von rohem oder ungenügend erhitztem Fleisch als Larven in den menschlichen Körper. Innerhalb weniger Tage reifen die Larven im oberen Dünndarm zu erwachsenen Würmern heran, die sich in der Muskulatur festsetzen.

Dem RKI zufolge werden bevorzugt sauerstoffreiche, also gut durchblutete Muskeln wie beispielsweise das Zwerchfell, die Nacken und Kaumuskulatur sowie die Muskulatur des Schultergürtels und der Oberarme befallen. Beim aktiven Eindringen werden Muskelfasern zerstört. Zu den Symptomen gehören unter anderem Durchfall, Fieber, Ödeme sowie Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Schluckstörungen, trockener Husten und Muskelschmerzen.

Wie die Weltorganisation für Tiergesundheit warnt, sind einige Arten von Parasiten immun gegen das Einfrieren. Wildtiere wie Bären, Wildschweine, Wölfe oder Eichhörnchen sind besonders anfällig für Krankheiten, die auf den ersten Blick unerkannt bleiben. Selbst bei der Zubereitung des Fleischs kann der Befall mit Parasiten leicht übersehen werden.

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