Berlin. Das Feuer in der 400 Jahre alten Börse ist unter Kontrolle. Der Schaden ist immens. Nun beginnt die Suche nach der Ursache des Brandes.
Am Morgen nach dem zerstörerischen Brand in der historischen Börse in Kopenhagen ist die Ursache des Feuers weiterhin unklar. Die Feuerwehr kämpfte am Dienstag beinahe einen Tag lang gegen die lodernden Flammen. Die 56 Meter hohe Turmspitze stürzte nach kurzer Zeit vom Dach der 400 Jahre alten Touristenattraktion. Am Nachmittag konnten die Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle bringen. Dennoch rechnet die Feuerwehr damit, noch bis mindestens Donnerstag löschen zu müssen. Etwa die Hälfte des einzigartigen Gebäudes und wichtige, tragende Strukturen sind bereits zerstört.
Kopenhagen: „Das ist unser Notre-Dame-Moment“
Im Land ist das Entsetzen über den Verlust groß: Dänemarks Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen schrieb am Dienstag bei X: „Schreckliche Bilder aus Børsen. So traurig. Ein ikonisches Gebäude, das uns allen viel bedeutet. Unser eigener Notre-Dame-Moment.“ Damit bezog er sich auf das verheerende Feuer in der weltberühmten Pariser Kathedrale. Dort war vor fast genau fünf Jahren – am 15. April 2019 – ein Brand ausgebrochen, der das Dach von Notre-Dame fast vollständig zerstörte. Die Bilder davon gingen um die Welt.
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„Wir haben mit unserem Vorstand beschlossen, dass wir die Børsen auf jeden Fall wieder aufbauen werden, sagte Brian Mikkelsen, Geschäftsführer der dänischen Handelskammer, im Zusammenhang mit dem verheerenden Feuer. Die alte Börse, in der sich heute die dänische Handelskammer befindet, die auch Eigentümerin des Bauwerks ist, beherbergt unter anderem eine große Kunstsammlung. Einige der Kunstwerke konnten gerettet werden. Die Höhe des Schadens war zunächst unklar.
Brand in Kopenhagen: Das Gebäude wurde gerade renoviert
Das Gebäude wurde 1625 mit einem Kirchturm fertiggestellt und ist eines der ältesten Gebäude Kopenhagens. Die Børsen wird derzeit restauriert und ist daher eingerüstet. Die Restaurierung sollte eine unsachgemäße Renovierung des Gebäudes im 19. Jahrhundert korrigieren und der Fassade ihr ursprüngliches Aussehen zurückgeben. Die Fertigstellung der Renovierung des Renaissance-Baus war pünktlich für das 400. Jubiläum der Errichtung geplant.
Ob die Arbeiten möglicherweise Grund für den Brand waren, ist nicht klar. Die Polizei leitete nach eigenen Angaben eine umfassende Untersuchung ein. Die Ermittlungen seien „kompliziert“ und es könne „mehrere Monate dauern, bis wir eine Antwort haben“, heißt es. Erste Zeugen wurden aber schon befragt.
Bereits um 7.43 Uhr am frühen Morgen ging der Notruf bei der Kopenhagener Notrufzentrale ein. Nur eine dreiviertel Stunde später kollabierte der geschichtsträchtige Turm in der Mitte des Gebäudes. Am Rande der Szenerie bildete sich binnen kurzer Zeit großer Andrang durch Schaulustige.
Wie die „Bild“ berichtet, beschleunigte das Kupferdach den Brand in der hölzernen Dachkonstruktion. Zudem verbreiteten Aufzugsschächte in Windeseile die Flammen über mehrere Stockwerke. Behindert wird die Löschmannschaft zusätzlich durch das Baugerüst, das den Zugang erschwert.
Historische Börse steht in Flammen – Turmspitze eingestürzt
Videoaufnahmen, die in den sozialen Medien kursieren, zeigen, wie Mitarbeiter der Børsen Kunstwerke aus dem brennenden Gebäude schaffen. Das historische Baudenkmal befindet sich im Herzen von Dänemarks Hauptstadt in direkter Nachbarschaft zum Parlamentsgebäude. Der Eigentümer, der dänische Wirtschaftsverband, veranstaltet im ehemaligen Wertpapierhandel seit Jahren Events. Das Gebäude dient bereits seit 1974 nicht mehr in seiner ursprünglichen Funktion.