Rom. Große Teile Roms sollen umgestaltet werden, um die Sehenswürdigkeiten in den Vordergrund zu rücken. Die Kosten: im Millionenbereich.
Die eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten Roms werden endlich gebührend in Szene gesetzt. Die Rede ist unter anderem von den Kaiserforen, die das Zentrum des politischen Lebens im antiken Rom darstellten. Sie wurden zwischen 46 v. Chr. und 113 n. Chr. errichtet und im Laufe der Jahre durch Bauten und Strukturen sowie eine Vielzahl monumentaler Plätze verschiedener Art ausgedehnt.
Die Ausgrabungen der prächtigen Foren der römischen Kaiser sind eine Attraktion für Touristen aus aller Welt und befinden sich zwischen dem Kolosseum und der Piazza Venezia. In Hinblick auf das katholische Jubiläumsjahr, das 2025 Millionen von Pilgern und Touristen nach Rom führen soll, plant die Stadt jetzt eine Revolution: Das antike Herz der 3,5-Millionen-Metropole soll umgestaltet werden.
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Die Gemeinde Rom hat einen ehrgeizigen Plan für die Bereiche rund um die Kaiserforen vorgestellt. Demnach soll ein grandioser Boulevard in Ringform die wichtigsten archäologischen Plätze in der Innenstadt verbinden. Neben den Kaiserforen zählen dazu das Kolosseum, die Caracalla-Thermen, die Hügel Caelius, Palatin und Kapitol sowie der Circus Maximus.
Italien: Mehr Grün, weniger Autos – So soll die Promenade in Rom aussehen
Die Promenade sieht grüne Flächen, Fahrradwege, Sitz- und Ruhebereiche, sowie große Balkone und Terrassen mit Blick auf die archäologischen Ausgrabungen vor. Nach der Vision von Bürgermeister Roberto Gualtieri sollen sich Fußgänger und Radfahrer in Zukunft ihre Wege nicht mehr mit Autos und Bussen teilen müssen. Dieser Schritt wird allerdings erst nach der Erweiterung der Metro-Linie C möglich sein, deren Fertigstellung jedoch nicht vor 2034 erfolgen soll.
Das Promenadenprojekt wurde einer Jury unter dem Vorsitz des international renommierten portugiesischen Architekten und Designers Joao Luis Carrillho da Graça präsentiert. Bei dem Wettbewerb legten 23 Designerstudios ihre Pläne für die Umgestaltung des Areals vor. Am Ende des Auswahlverfahrens setzte sich das Projekt der römischen Architekten Maria Claudia Clemente und Francesco Isidori durch.
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Das Architektenduo griff auf das Konzept einer ringförmigen Promenade zurück, das Ende des 19. Jahrhunderts bereits entwickelt worden war, aber nie umgesetzt wurde. Für die Umsetzung des Plans rechnet die Stadt mit Ausgaben in Höhe von 18,8 Millionen Euro. Baubeginn könnte bereits im kommenden September sein.
Bürgermeister von Rom: „Römer würden einen Ort zurückgewinnen“
„Mit diesem Projekt schaffen wir einen angenehmen Ort zum Spazierengehen, an dem man auch verweilen kann, um die Aussicht auf die Foren zu genießen. Und das nicht nur für die Touristen, sondern auch für die Römer, die einen Ort zurückgewinnen würden, an dem sie die Schönheit der Ewigen Stadt erleben können“, sagte der römische Bürgermeister Roberto Gualtieri bei der Vorstellung des Projekts.
Zuletzt zeigten sich die italienische Regierung, die römische Stadtverwaltung und der Vatikan zuversichtlich, die 189 Bauprojekte bis zum Beginn des Heiligen Jahres im kommenden November abzuschließen. Das kirchliche „Giubileo“, das alle 25 Jahre regulär stattfindet, ist wegen diverser Großbaustellen schon seit Monaten Gesprächsthema in der Stadt. Der Bereich rund um den Vatikan wird dabei tiefgreifend erneuert. Eine Fußgängerzone soll künftig Petersdom und Engelsburg miteinander verbinden. Dazu wird derzeit bereits ein Autotunnel gebaut.