Berlin. Die meisten Tierarten auf den Galapagos-Inseln gibt es nur dort. Ein neuer Vulkanausbruch könnte für das Ökosystem enorme Folgen haben.
Die fantastischen Arten der Galapagos-Inseln inspirierten bereits Charles Darwin zu seiner berühmten Evolutionstheorie. Galapagos-Riesenschildkröten, -Seelöwen und -Meerechsen haben auf den Inseln im Pazifik ihr einziges Zuhause. Doch ein Vulkanausbruch auf einer der Inseln könnte das Leben vieler dieser Tiere bedrohen. Seit Samstagnacht spuckt der Vulkan La Cumbre auf der Insel Fernadina Feuer. Das berichteten die Behörden von Ecuador, zu dessen Territorium der Galapagos-Archipel zählt.
Bilder in den sozialen Medien zeigen aus weiter Ferne, wie in der Dunkelheit glühende Lava den 1.476 Meter hohen Vulkan hinunterläuft. Zwar ist Fernadina mit einer Fläche von 614 Quadratkilometern unbewohnt, doch es liegt nur wenige Kilometer vor der Isla Isabela entfernt – der größten Insel des Galapagos-Archipels. Trotzdem erwartet das ecuadorianische Umweltministerium bisher keine Gefährdung der Touristen und der rund 2000 Einwohner.
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Galapagos-Inseln: Eruption größer als vorherige Vulkanausbrüche
„Gasausstoß und thermische Anomalien wurden durch Satellitensysteme bemerkt“, sagte das Ministerium in einem Statement. Man würde die Eruption weiter beobachten, die wohl keinen Einfluss auf den Tourismus nehmen sollte. Wie die „Tagesschau“ berichtet, sprach das Geophysikalische Institut Ecuadors vom vielleicht größten Ausbruch seit 2017.
Der Vulkan La Cumbra ist einer von mehreren aktiven Vulkanen auf den Galapagosinseln. Das Archipel ist, wie die meisten Inseln im Pazifik, durch Vulkanausbrüche entstanden. Zuletzt brach der Vulkan im Jahr 2020 aus. Die jetzige Eruption sei jedoch größer als die vorherigen, so die Behörden.
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Einzigartige Tierarten leben nur auf den Galapagos-Inseln
Gleichzeitig werden wohl viele der heimischen Tiere auf der Flucht vor den Lavaströmen sein. Die Galapagos-Inseln sind eines der außergewöhnlichsten Naturreservate der Erde. Viele der dort lebenden Tierarten sind nur auf den Inseln, 1000 Kilometer entfernt vom ecuadorianischen Festland verbreitet. Laut der NGO „Galápagos Conservancy“ seien 80 Prozent der Vogelarten und 97 Prozent der Reptilien der Galapagos-Inseln nur hier anzutreffen.
Ihren Namen verdanken die Galapagos-Inseln der Riesenschildkröte, deren alte spanische Bezeichnung „galapago“ lautete und von spanischen Entdeckern verwendet wurde. Im Jahr 1835 besuchte Charles Darwin auf der HMS Beagle die vulkanische Inselkette vor Südamerika. Weil Arten wie die Galapagos-Schildkröte Arten auf dem Festland sehr, aber eben nicht völlig ähnelten, kam Darwin auf die Spur der natürlichen Selektion.
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