Für ihre neue Webseite nutzen Harry und Meghan stolz ihre royalen Titel und geben sich selbstbewusst. Das sorgt für große Diskussionen.
„Das Büro von Prinz Harry & Meghan, Herzog und Herzogin von Sussex“ steht groß auf der Frontpage der neuen Webseite von Harry und Meghan. Für ein Paar, das in den letzten Jahren den großen Bruch mit dem britischen Königshaus und dessen veralteten Traditionen vollzogen hat, klingt das nach reichlich royalem Geltungsdrang. Denn eigentlich soll es auf der am Montag gelaunchten Webseite um Harrys und Meghans gemeinnützige und kommerzielle Unternehmungen gehen. Doch britische und internationale Medien griffen schnell die vielen Übertreibungen des neuen Online-Auftritts auf.
Die Webseite sussex.com ist wohl Teil einer groß angelegten PR-Strategie, die das Image des Paares als gemeinnützige Wohltäter und Unternehmer im öffentlichen Bewusstsein verankern soll. Die Webseite ist in einem edlen Design gehalten, Schriftart und das Wappen von Sussex tragen zu dem Eindruck bei, dass es sich hier in erster Linie um royale Angelegenheiten der aus dem Königshaus ausgestoßenen Eheleute handeln wird. Die Formulierung „Büro von Prinz Harry & Meghan“ deutet eine staatstragende Funktion an, die die beiden Kalifornier so gar nicht mehr innehaben.
Das sorgt für entsetzte Reaktionen im Vereinigten Königreich. Im Buckingham-Palast sehe man die Webseite als „Verrat der Vereinbarung mit der verstorbenen Queen Elizabeth“ und bezeichnet die neuerliche Annäherung an die eigentlich abgelegten royalen Titel als „provozierend“, kolportiert die „Daily Mail“. Der neue Internetauftritt werde als große Herausforderung für den „ohnehin schon fragilen Familienfrieden“ gesehen, zumal sich König Charles nach seiner Krebsdiagnose auf andere Dinge konzentrieren müsse.
Lesen Sie auch: König Charles zeigt sich erstmals in der Öffentlichkeit
Webseite setzt Schwerpunkt auf gemeinnützige Arbeit von Harry und Meghan
Auf der neuen Webseite informiert die Rubrik Nachrichten über die Aktivitäten des Paares und verlinkt Harrys und Meghans Non-Profit-Organisation Archewell Foundation sowie ihre Produktionsfirma Archewell Productions. „Das Büro von Prinz Harry & Meghan, Herzog und Herzogin von Sussex, formt die Zukunft durch Geschäfte und Philanthropie“, beschreibt die Webseite den Zweck der neuen Marke. „Das beinhaltet: die Archewell Foundation, Archewell Productions, Förderungen, Unternehmungen und Organisationen, die die individuelle oder gemeinsame Unterstützung des Paares erhalten.“
Die Biografien der Eheleute werden ebenfalls prominent aufgelistet. Prinz Harry wird hier als Militärveteran und Fürsprecher von geistiger Gesundheit sowie Umweltbelangen vorgestellt. Darüber hinaus reiht der Text das vielfältige wohltätige Engagement von Harry auf, beispielsweise die Gründung der Invictus Games, einer internationalen Sportveranstaltung für Veteranen. Auch Harrys Bestseller-Autobiografie „Reserve“ (englisch: „Spare“) widmet der Text einen ganzen Absatz.
Auch spannend: Kurzbesuch beim Vater: So wenig Zeit hatte Harry für Charles
Webseite von Harry und Meghan: Biografien lassen Details aus
Meghan wird als Feministin und Fürsprecherin von Menschenrechten und Geschlechtergleichheit bezeichnet. Ihr lebenslanger Einsatz für Frauen und Mädchen sei eine Konstante in ihren humanitären und geschäftlichen Unternehmungen. Wie britische Medien anmerken, rühmt sie sich mit ihrem Spotify-Podcast „Archetypes“, der schon nach einer Staffel vom Streamingdienst eingestellt wurde.
Auch lasse die Biografie weniger glorreiche Kapitel ihrer Biografie weg. So bleibt ihre Schauspielkarriere vor ihrem Durchbruch mit der Serie „Suits“ unerwähnt. Ebenfalls vielfach kritisiert: Meghans Kochbuch „Together: Our Community Kitchen“, das sie laut der Biografie zusammen mit überlebenden Frauen des 2017 abgebrannten Wohngebäudes Grenfell Tower schrieb. Doch laut news.com.au hatte sie nur die Idee zu dem Buch und schrieb das Vorwort. Die eigentlichen Rezepte wurden von den Frauen erarbeitet, heißt es.
Auch interessant:Prinz William ist trotz Krebsdiagnose zu Scherzen aufgelegt