Köln. Über die Pünktlichkeit der Bahn wird in Deutschland gerne diskutiert. Im Vergleich mit anderen Netzen kommen die S-Bahnen in NRW nicht gut weg.
Die von der Deutschen Bahn betriebenen S-Bahnen in zwei Regionen Nordrhein-Westfalens sind im vergangenen Jahr unpünktlicher gefahren als in den Jahren davor. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Demnach wurden 2023 in der Region Rhein-Ruhr 85,2 Prozent der Halte dieser S-Bahnen pünktlich erreicht. Im Corona-Jahr 2020 hatte die Quote bei 95,1 Prozent gelegen. 2021 sank der Wert auf 90,1 Prozent und 2022 auf 86,4 Prozent. In Köln sank der Schnitt von 2020 bis 2023 von 93,7 auf 87,9 Prozent.
Als pünktlich geht ein Zug noch in diese Statistik ein, wenn er mit maximal 5:59 Minuten Verspätung einen Halt erreicht. Verglichen wurden die neun größten S-Bahn-Netze, die von der Deutschen Bahn betrieben werden. Über diese neun Netze hinweg hatten die Züge im vergangenen Jahr 92,5 Prozent der Halte pünktlich erreicht. 2019 lag die Pünktlichkeitsquote noch bei 95,3 Prozent, 2020 bei 96,5 Prozent.
S-Bahnen der Deutschen Bahn im Pünktlichkeitsranking
Die Werte für das vergangene Jahr der neun betrachteten S-Bahn-Netze:
- Berlin (96,6 Prozent)
- Hamburg (96,5 Prozent)
- Mitteldeutschland (95,6 Prozent)
- München (89,5 Prozent)
- Stuttgart (89,1 Prozent)
- Rhein-Main (88,4 Prozent)
- Köln (87,9 Prozent)
- Rhein-Neckar (86,3 Prozent).
- Rhein-Ruhr (85,2 Prozent)
„Die S-Bahnen fahren zunehmend hinter ihren eigenen Fahrplänen her“, sagte Gastel. Die Ursachen hätten oft mit Störungen an der Infrastruktur und zu knapp bemessenen Kapazitäten in überlasteten Bahnknoten zu tun. „Was es braucht, sind auf lange Zeit höhere Investitionen in eine leistungsfähigere und weniger störanfällige Infrastruktur.“ (dpa)