Berlin. Eine extreme Kältewelle überrollt gerade die USA. Und macht auch vor E-Autos nicht Halt – wie Tesla-Fahrer in Chicago lernen mussten.
Alles voller Schnee und Eis – und Autos, die auf der Straße zurückgelassen wurden. Das ist keine Szene aus einem postapokalyptischen Hollywood-Streifen, sondern aktuell bitterkalte Realität in den USA. Eine extreme Kältewelle zieht über die Staaten, die gefühlte Kälte beträgt mancherorts unter -20 Grad Celsius. Das ist in erster Linie für die Gesundheit der Menschen gefährlich, hat aber auch Aswirkungen auf das öffentliche Leben.
Wetter in Chicago: Plötzlich geht bei den Teslas nichts mehr
Ein Problem, das zwar nicht viele US-Bürger direkt betrifft, aber gerade dennoch für einige Aufmerksamkeit sorgt, sind Tesla-Autos. Die bleiben während der Fahrt stehen, weil ihre Akkus durch die extreme Kälte in den USA plötzlich nicht mehr funktionieren. Es stellt sich heraus: Nicht alle Batterien sind nicht für arktische Temperaturen gemacht.
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Vor allem in Chicago, der „windy city“, häufen sich die Vorfälle von Tesla-Wägen, die mitten auf der Straße liegen bleiben. Ein US-Amerikaner beschreibt die Situation bei FOX 32 sehr passend: „Wir haben da draußen eine ganze Menge toter Roboter.“ Wobei „tot“ vielleicht ein bisschen übertrieben ist, „schlapp“ wäre besser. Die meisten Tesla haben es nämlich nicht mal auf die Straße geschafft. Stattdessen blockieren sie Ladestationen in der ganzen Stadt.
„Nichts. Kein Saft. Immer noch bei null Prozent“, beschwert sich Tesla-Fahrer Tyler Beard ebenfalls bei FOX 32, nachdem er schon den zweiten Tag in Folge stundenlang versucht hatte, sein Auto zu laden. Das Problem mit dem elektrischen Antrieb und den Minustemperaturen ist zweigeteilt. Manche Wägen bleiben liegen, weil sie plötzlich viel weniger Reichweite haben. Manche fahren einfach nicht los. Auto-Batterien laden viel langsamer, wenn es so kalt ist wie aktuell in den USA.
Extreme Kälte: Das können E-Auto-Fahrer tun – auch in Deutschland
Noch gibt es lange Schlangen um die „Supercharging Stations“ in Chicago, die von den US-Medien „Autofriedhöfe“ genannt werden. Bei der nächsten Kältewelle dürften Tesla-Kunden besser vorbereitet sein. E-Autos können auch bei Frost funktionieren, mit ein paar Tricks. Das gilt genauso für Deutschland. Niedrige Temperaturen und Elon Musk machen vor der Bundesrepublik schließlich nicht halt.
Laut Tesla sei es nicht verwunderlich, dass ihre Autos in der aktuellen Situation mehr Energie bräuchten. Wichtig sei das richtige Haushalten. Wie bei Heizungen gibt es auch bei Tesla ein Schneeflocken-Symbol, das den Fahrer darauf hinweist, dass die Batterie für die volle Leistung zu kalt ist. Dann sollte die Batterie nicht unter 20 Prozent entladen werden. Diese Energie kann sie nutzen, um sich vor der Fahrt selbst zu erwärmen. Eilig dürfen es Tesla-Kunden im Winter also nicht haben. Das hatte Chalis Mizelle wohl niemand gesagt, weshalb sie bei FOX 32 schimpfte: „Das ist verrückt. Eine Katastrophe, ernsthaft.“
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