Düsseldorf. Beim Ausbau der Windrädern gibt es einen deutlichen Aufwärtstrend. NRW liegt im Ländervergleich in diesem Jahr bisher auf dem dritten Platz.

Der Ausbau von Windrädern an Land kommt bundes- wie landesweit deutlich voran. In den ersten neun Monaten dieses Jahres lag NRW im Ländervergleich beim Brutto-Zubau mit 333 Megawatt auf Platz 3 hinter Schleswig-Holstein (869 MW) und Niedersachsen (424 MW). Das geht aus vorläufigen Zahlen der Fachagentur Windenergie an Land hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.

Bundesweit gingen demnach in den ersten drei Quartalen 518 neue Anlagen mit einer Leistung von rund 2,4 Gigawatt in Betrieb – das waren fast 53 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. In NRW gingen der Aufstellung zufolge 74 neue Anlagen in Betrieb – gut 19 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Bundesweit 976 neue Windräder genehmigt

Deutlich erhöht hat sich auch die Zahl der behördlich bereits genehmigten Windräder: In den ersten neun Monaten wurden bundesweit 976 neue Windräder mit einer Gesamtleistung von 5,2 Gigawatt neu zugelassen - bezogen auf die Leistung ein Plus von 77 Prozent.

Auch interessant: Neue Windräder: Die Top-Standorte für Windenergie in NRW

Noch nie sei von Januar bis September so viel Windenergieleistung genehmigt worden wie in diesem Jahr, hieß es von der Fachagentur. Besonders herausragend falle das Plus in Nordrhein-Westfalen und in Schleswig-Holstein aus, wo bis Ende September jeweils mehr als 1,1 Gigawatt genehmigt worden sei – in NRW mit 234 neuen Anlagen. Im Süden Deutschlands geht es dagegen nur schleppend voran.

Neue Windräder: Deshalb dauert es oft Monate

Die Genehmigung eines Windrads durch die zuständigen Behörden gilt als entscheidende Hürde. Danach erfolgt eine Ausschreibung. Bis zum Bau eines Windrads kann es noch viele Monate dauern.

Die Bundesregierung hatte vor allem im vergangenen Jahr umfangreiche Maßnahmen beschlossen, um den Ausbau der erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne zu beschleunigen. Dies spielt eine Schlüsselrolle für das Erreichen von Klimaschutzzielen und die Entkopplung von Energien wie Kohle und Gas. Das Ziel: 80 Prozent des verbrauchten Stroms soll 2030 aus erneuerbaren Quellen kommen, derzeit ist es etwas mehr als die Hälfte.

In NRW haben sich CDU und Grüne in ihrem Koalitionsvertrag vorgenommen, die Voraussetzungen zu schaffen, damit bis 2027 mindestens 1000 zusätzliche Windenergie-Anlagen in NRW entstehen. Der Landtag hatte im Sommer den pauschalen Mindestabstand von Windrädern zu Häusern gekippt. (dpa)