London. Hunde bei Hof haben große Karrieren gemacht. Einige Rassen sind besonders beliebt. Für manche Hunde gab es sogar ein Haltungsverbot.
Royale Hunde? Spontan denken dabei heute fast alle an die Corgis, die durch Queen Elizabeth II. (1926-2022) weltbekannt wurden und über Generationen die Königin begleiteten. Zwei von ihnen, Sandy und Muick, überlebten die Königin – bei der TV-Übertragung der Trauerfeier waren die beiden auf den Treppenstufen von Windsor Castle zu sehen, wo sie traurig von Frauchen Abschied nahmen.
Mittlerweile leben die beiden im Hausstand von Queen-Sohn Prinz Andrew, 62, der sich gemeinsam mit Ex-Frau Fergie, 63, offenbar gut um sie kümmert. Die Corgi-Freunde hoffen auf ein Comeback ihrer Rasse, denn der „Pembrokeshire Welsh Corgi“ (offizielle Bezeichnung) gilt seit 2015 als „gefährdete Haustierrasse“.
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Sanfte Riesen können auf die längsten Karrieren bei Hof zurückblicken. Dazu gehören der „Irische Wolfshund“ und der in Deutschland wenig bekannte „Scottish Deerhound“. Sie wurden vor allem im Mittelalter zur Hirschjagd eingesetzt, ein Privileg, das vor allem dem Hochadel vorbehalten war. Für den Deerhound gab es sogar ein Haltungsverbot für Bürgerliche.
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Berühmte Vierbeiner: Vom Gast auf royalen Gemälden bis zur Skulptur des Königs
Die verbesserte Güte der Jagd- und insbesondere Feuerwaffen machten die Rassen bald überflüssig – vorbei die Zeiten, als die großen Hunde beim Adel mittafeln durften, wie es noch heute in Haddon Hall im Peak District (Besitz der Herzogsfamilie von Rutland) zu sehen ist: Dort wurde die zentnerschwere Tischplatte einfach umgedreht, wenn die Herrschaft ihr Mahl beendet hatte, die Vierbeiner durften die Bratensoße dann von der gewendeten Platte lecken. Kaiserin Sisi (1837-1898) gefiel der zu ihrer Zeit seltene Irische Wolfshund, sie hielt einen in Wien und ließ sich mit ihm fotografieren.
Die Gesellschaftshunde eroberten danach die Paläste. Beispielsweise Möpse, die in China schon um 2000 vor Christus gezüchtet wurden. Über die Niederlande kamen sie nach Europa, und die Mops-Halter Maria Stuart (1662-1694) und ihr Mann Wilhelm III. von Oranien (1650-1702) machen sie zum Modehund. Andere Mops-Fans: Élisabeth de France (1764-1794), jüngste Schwester von Ludwig XVI. (1754-1793), sowie Napoleon- Gattin Joséphine de Beauharanais (1763-1814) und später Moritz Landgraf von Hessen (1926-2013).
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Der alte Fritz, König Friedrich II. von Preußen (1712-1786) liebte die schönen Künste – und feingliedrige Hunde. Bis heute bekannt ist die Skulptur von Johann Gottfried Schadow (1764-1850), die den König mit den von ihm geliebten Italienischen Windspielen zeigt. Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) hielt privat Dackel, ebenso wie seine Großmutter Queen Victoria (1819-1901). Das mag der Grund dafür sein, dass der Dackel bis heute in England als „typisch deutscher Hund“ gilt.
Aktuelle Dackel-Royals: Königin Margrethe von Dänemark, 82, und Herzog Franz von Bayern, 89. Als typisch britisch hingegen gilt der „Cavalier King Charles Spaniel“ – seit Zeiten von King Charles I. (1600- 1649) beim Adel geschätzt und häufig Gast auf royalen Gemälden.
Dieser Text erschien zuerst im Magazin „Frau im Spiegel Royal“, welches wie diese Redaktion zur Funke Mediengruppe gehört.