Berlin. Sensationeller Fund auf der Insel Wight: eine neue Dinosaurier-Art. Alles über den Dino und warum er Vectipelta barretti genannt wird.
Sein Name klingt wie die Neukreation eines italienischen Nudelgerichts: Vectipelta Barretti. Er soll ein Migrant aus China sein, auf jeden Fall ist er die neue Attraktion auf der Isle of Wight. Dort, vor der Südküste Englands, hat das Team des Archäologen Stuart Pond vom Natural History Museum in London eine bisher unbekannte Dinosaurier-Art gefunden – ein Dino mit krokodilähnlichem Gesicht.
Es ist länger her, dass auf der Insel die Überreste eines neuen Dinosauriers gefunden wurden, vor etwa 142 Jahren. Seither wurden alle Funde dem Polacanthus foxii zugeordnet, dem berühmten Dinosaurier von der Insel. Jetzt müssen all diese Funde laut den Wissenschaftlern neu untersucht werden.
Bei näherem Hinsehen fallen doch ein paar Unterschiede zwischen beiden Arten auf. Der neuentdeckte Dino hat andere Merkmale, insbesondere weist er Unterschiede in den Hals- und Rückenwirbeln sowie im Becken und in seiner Panzerung auf. Auch interessant: Forscher staunen über bemerkenswerten Fund aus antikem Rom
Dinosaurier: Solche Funde aus der Kreidezeit sind selten
Die neu entdeckte Art ist mehr als zehn Meter lag und wog einst schätzungsweise mehrere Tonnen. Es war zweifellos ein Raubtier, ein Jäger mit klingenartigen Stacheln als Rüstung, und lebte nach Angaben des Museums in der frühen Kreidezeit vor 145 bis 100,5 Millionen Jahren.
Im Journal of Systematic Palaeontology berichteten die Archäologen ausführlich vom Fund und kommen zum Schluss, dass der Dino eng mit den chinesischen Ankylosauriern verwandt sei. Das deutet wiederum darauf hin, dass Dinosaurier in der frühen Kreidezeit zwischen Asien und Europa wandern konnten.
Für die Archäologie ist der Fund bedeutsam. Weltweit gibt es nur wenige Fossilien aus dieser Zeit. Manche Forscher schließen daraus auf ein Massensterben am Ende der Jurazeit. "Dies ist ein wichtiges Exemplar, weil es Aufschluss über die Vielfalt der Ankylosaurier innerhalb der Wessex-Formation und der frühen Kreidezeit Englands gibt“, sagte Stuart Pond, Hauptautor der Studie und Forscher am Natural History Museum.
Neue Dino-Art entdeckt: Der Namensgeber fühlt sich geschmeichelt
Bleibt die Frage, wie der Dinosaurier zu seinem Namen kam. Die Forscher erweisen damit einem Kollegen, einer Koryphäe auf ihrem Gebiet, ihre Reverenz: Professor Paul Barrett, der seit 20 Jahren im Museum arbeitet.
Barett fühlt sich geschmeichelt und freut mich sehr über die Anerkennung, "nicht zuletzt, weil die erste Arbeit, die ich jemals geschrieben habe, auch einen gepanzerten Dinosaurier in den Sammlungen des NHM (Natural History Museum) behandelte“. Er sei sich sicher, fügte der Brite hinzu, "dass jegliche physische Ähnlichkeit rein zufällig ist“.
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