Berlin. Zu Weihnachten und zu Ostern spricht der Papst die Worte Urbi et Orbi. Doch was steckt eigentlich hinter den lateinischen Begriffen?
- Weihnachten steht vor der Tür
- Zu diesem Anlass gibt der Papst stets drei bestimmte Worte von sich
- Was bedeutet "Urbi et Orbi"?
Gleich zu zwei Feiertagen erbittet das Oberhaupt der katholischen Kirche feierlich die Worte "Urbi et Orbi". Was steckt hinter den lateinischen Worten?
Der Segen "Urbi et Orbi" ist eines der bekanntesten Rituale in der katholischen Kirche. Der Papst erbittet damit an Weihnachten und Ostern den Segen für die gläubigen Menschen auf dem Petersplatz und darüber hinaus. Er spricht von der Benediktions-Loggia, dem Mittelbalkon des Petersdomes im Vatikan zu den Menschen.
"Urbi et Orbi": Segenstradition gibt es seit dem 13. Jahrhundert
"Urbi et Orbi" ist Lateinisch und bedeutet "der Stadt und dem Erdkreis". Mit der Stadt ist Rom gemeint. Die Tradition, öffentlich den Segen für die Gläubigen zu erbitten, wurde im 13. Jahrhundert von der katholischen Kirche aufgenommen.
Die Formulierung entwickelte sich aus dem alten römischen Reichsbewusstsein. Die Römer nutzen die Worte für Dokumente, die sowohl für die Stadt Rom (urbs) als auch für den gesamten Erdkreis (orbis) galten, den sie beherrschten.
Papst: Bestrafung der Sünden wird durch Segen erlassen
Laut katholischer Lehre wird allen, die den Segen des Papstes hören oder sehen, ein vollkommener Ablass gewährt, wenn sie guten Willens sind. Damit ist nicht gemeint, dass die weltlichen Sünden vergeben werden, sondern lediglich die Bestrafung für diese Erlassen wird. Die Gesegneten müssen außerdem gebeichtet und die Kommunion empfangen haben, um den Segen zu empfangen.
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Wie üblich bei Segen handelt es sich dabei nicht um eine persönliche Segnung durch den Segnenden. Stattdessen sind die Worte der Wunsch an Gott, den Menschen seinen Segen zu schenken.
Bis Ende der 1960er-Jahre war es notwendig, dass die Gläubigen auf dem Petersplatz physisch anwesend sind. Sie mussten sich für den Segen in Sichtweite des Papstes befinden. Seit 1967 kann der Segen aber auch über das Radio empfangen werden. Seit 1985 über das Fernsehen und seit 1995 sogar über das Internet.
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