Berlin. Autofahren wird im Winter schnell zur Rutschpartie. Autofahrer sollten einiges beachten. So ist man auch bei Glatteis sicher unterwegs.
Millionen Menschen in Deutschland sind auf ihr Auto angewiesen und können es auch bei Glätte nicht einfach stehen lassen. Doch man kann einiges tun, um das Risiko eines Unfalls im Winter zu minimieren. So sind Sie auch bei Glatteis möglichst sicher unterwegs.
Auto- und Radfahren im Winter: Wie verhält man sich in Kurven am besten?
Laub kann die Straße in eine Rutschbahn verwandeln, ebenso Eis und Schnee. Vor allem in Kurven ist Vorsicht geboten. Dort gilt: Rechtzeitig den Fuß vom Gaspedal nehmen beziehungsweise als Radfahrer langsamer werden und sanft bremsen, dann mit angepasstem Tempo durchfahren. Bloß nicht ruckartig lenken und bremsen. Was man tun kann, wenn das Auto in der Kurve ins Rutschen kommt, lässt sich nicht einfach beantworten. "Das muss ich üben mit meinem Auto", sagt Vincenzo Lucà vom Tüv Süd. Es hängt unter anderem von der Antriebsart ab.
- Autos mit Frontantrieb: In der Regel schieben solche Fahrzeuge über die Vorderräder in Richtung Kurvenäußeres – sie untersteuern. Pauschal kann man hier Gas wegnehmen und das Auto so wieder auf Kurs bringen. Hat das Auto ein Antiblockiersystem (ABS) kann auch leicht gebremst werden. Denn damit bleiben die Räder beim Bremsen lenkbar.
- Autos mit Heckantrieb: Ein solcher Wagen übersteuert, sein Heck tendiert zum Ausbrechen. Auskuppeln kann eine Gewichtsverlagerung auf die Antriebsachse bewirken, sodass sie wieder Traktion hat. Auch Gegenlenken kann so ein Auto wieder auf Kurs bringen.
Wie das eigene Auto in Kurven reagiert, kann man auf sicherem Terrain üben – etwa in Sicherheitstrainings auf Verkehrsübungsplätzen. Wie die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) mitteilt, sollte man auch vorab üben, das Auto mit gezielten Gasstößen zu stabilisieren. Das sei ansonsten nur etwas für Könner.
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Schnee und Eisglätte: Was können elektronische Tools ausrichten?
Allradautos haben Vorteile beim Anfahren und in Kurven eine höhere Stabilität. Denn sie verteilen die Antriebskräfte gleichmäßiger auf die Räder. Beim Bremsen bieten sie keine Vorteile. Gut, wer in solchen Situationen ein modernes Auto nicht nur mit ABS, sondern auch mit dem Stabilitätsprogramm ESP hat. Das kann instabile Autos durch das Einbremsen einzelner Räder wieder stabilisieren, was ein Schleudern verhindern kann. Das mag alles hilfreich sein. Aber: Die Gesetze der Physik können durch die Technik nicht ausgehebelt werden.
Wer noch wenig Auto-Erfahrung auf Schnee hat, sucht sich vielleicht bei entsprechender Witterung einen freien Platz zum Üben, wo man niemanden gefährdet. "Da sollte ich mal ausprobieren, wie das Auto auf Schnee reagiert", sagt Experte Lucà. "Wie fühlt es sich an, wenn schon beim Antippen des Bremspedals das ABS reingeht?" Am besten eignen sich aber spezielle Winterfahrtrainings mit dem eigenen Auto, so die Experten. So kann man laut GTÜ nachher besser mit Überraschungen im echten Straßenverkehr umgehen.
Wer einen Ausflug ins Gebirge plant oder dort lebt, sollte zudem auf ein ganz altmodisches, nicht elektronisches Tool setzen: Die Schneekette. Sie kann im Ernstfall dafür sorgen, dass man nicht stecken bleibt. Immer dabei haben sollten Autofahrer im Winter außerdem:
- Taschenlampe
- Eiskratzer, ggf. Scheibenenteise
- Handfeger
- Handschuhe
- Bei längeren Fahrten: Decke, warme Getränke
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Schnee und Glätte im Winter: Was gilt für Radfahrer?
Auch Radfahrer sollten sich überlegen, geeignete Winterreifen aufziehen zu lassen. Etwa solche mit Spikes und groben Stollen, sodass man nicht so leicht ins Rutschen kommt und nicht so schnell einen Platten durch die scharfen Kanten des Rollsplits bekommt. Wer außerdem seinen Sattel ein Stück weit nach unten verstellt, verlegt den Schwerpunkt. Damit fällt die seitliche Balance leichter, und man kann sich im Zweifelsfall besser mit den Füßen abstützen. Wer mittiger sitzt, kommt ebenfalls sicherer über rutschigen Boden. Ein rutschendes Vorderrad lässt sich oft noch abfangen, indem man mehr Gewicht zum Lenker verlagert.
Damit man nicht übersehen wird, ist es ratsam, helle Kleidung oder zumindest stark reflektierende Kleidung zu tragen. Viele Radfahrer greifen auf Warnwesten oder einzeln anzubringende Reflektoren zurück. Ebenfalls empfehlenswert: eine Helmleuchte, zusätzlich zum Frontlicht. Wetterfest und warm sein sollte die Kleidung natürlich auch. (fmg/mit dpa)