Berlin. Zu Weihnachten gehört Fleisch? Von wegen! Vegane Rezepte gibt es zuhauf. Linsen, Tofu, Seitan – so einfach gelingt der vegane Braten.
- Weihnachten verbinden viele Menschen mit traditionellen Gerichten
- Waren diese einst besonders fleischlastig, werden vegetarische und vegane Alternativen immer beliebter
- So gelingt ihr Weihnachtsessen ohne Fleisch
Jahrelang gab es in dieser Frage in den allermeisten Familien wohl keine zweite Meinung: Zu Weihnachten kommt Fleisch auf den Tisch! Ob Gans und Ente, Schweinebraten und Rinderroulade oder natürlich Würstchen mit Kartoffelsalat – an den Feiertagen wurden deftige Rezepte ganz traditioneller Herkunft gekocht. Wer Fleisch nicht mochte, musste sich an den Beilagen sattessen.
Doch immer mehr Menschen in Deutschland ernähren sich vegan oder vegetarisch. Und diese Ernährungsgewohnheiten sorgen auch unter dem Weihnachtsbaum für ein Umdenken. Ein Festessen ganz ohne tierische Produkte – geht das überhaupt? Welche veganen Alternativen gibt es zum Braten? Und kann man die kreativen Rezeptideen, die im Internet zuhauf zur Verfügung stehen, überhaupt so einfach am heimischen Herd umsetzen?
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Veganer Braten: Saftig & knusprig dank Linsen und Blätterteig
Was erwartet man von einem traditionellen Braten? Schön saftig soll er innen sein, und außen darf es gern ein wenig knuspern. Dass man dafür gar kein Fleisch benötigt, zeigen die vielen veganen Rezepte und Variationen, die im Netz Furore machen – und ganz sicher auch im Advent für den Mmhhh-Moment sorgen dürften.
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Ein Rezeptbeispiel. Man nehme: reichlich rote Linsen. Die Alleskönner in der veganen Küche werden in Gemüsebrühe weichgekocht. Zwiebeln, Knoblauch und weiteres Gemüse wie Möhren, Champignons, Lauch klein schneiden und anbraten. Die gekochten Linsen mit dem Gemüse sowie Tomatenmark, Gewürzen und gehackten Pekanüssen vermengen – und schon steht die herrliche Grundlage unseres veganen Bratens.
Sobald die Füllung abgekühlt ist, kann man sie auf Fertig-Blätterteig platzieren und umwickeln. Den Teig einschneiden, mit Pflanzenmilch einstreichen und mit Sesam bestreuen. Dann kommt der Braten bei 200 Grad für 25 bis 30 Minuten in den Ofen. Zum Servieren den veganen Braten in Scheiben schneiden. Fertig!
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Vegane Soße: Sämig fein ganz ohne Fleisch
Für die Bratensoße braucht es einen kräftigen Rinderfond? Nicht unbedingt. Vegane Alternativen sind leicht zu kochen und kommen ganz ohne tierische Produkte aus.
Bei der Soße geht es natürlich vor allem um kräftige Röstaromen: Dazu Zwiebeln, Möhren und Champignons in einer Pfanne anbraten, dann Tomatenmark, Senf, Zucker und Mehl hinzugeben und mit Rotwein ablöschen. Mit Gemüsebrühe aufgießen und einköcheln lassen.
Das Ganze mit einem Stabmixer pürieren oder durch ein Sieb passieren. Und schon ist sie da: eine wunderbar cremige Soße, die den veganen Braten perfekt ergänzt.
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Veganer Braten: Seitan oder Tofu verwenden
Seitan gilt schon seit Jahrzehnten als perfekter Fleischersatz – und dürfte viele vegan lebende Genießerinnen und Genießer auch zum Weihnachtsfest beglücken.
Im Handel gibt es eine Vielzahl von Seitan-Fertigmischungen, die nach Belieben mit eigenen Gewürzen weiter verfeinert werden können. Die Seitan-Basis mixt man mit Wasser und Rotwein und bringt die Teigmasse dann in Form eines Bratens, der dann in einer Schmorpfanne zunächst kräftig angebraten und dann geduldig geschmort werden kann. Im Backofen erhält der Seitan-Braten dann den letzten Knusper-Kick.
Auch Tofu bietet sich an als Braten-Basis: Dafür Tofu abtropfen lassen und zerkleinern, dann etwa mit Haferflocken und Speisestärke samt Gewürzen und Tomatenmark pürieren. Die Masse kommt dann in eine Kuchen-Kastenform und für 45 Minuten bei 180 Grad in den Backofen.
Man sieht: Der Aufwand ist äußerst gering, das Ergebnis dafür umso leckerer. Der knusprige Tofu-Braten kann dann etwa mit veganen Knödeln und unserer veganen Bratensoße serviert werden.
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Schnell und einfach: Veganen Braten fertig kaufen
Manchmal muss es dann doch flott gehen – gerade zur Weihnachtszeit. Wer im Geschenke-Stress und Deko-Trubel untergeht, kann natürlich auch auf Fertigprodukte zurückgreifen.
Und die gibt es online zuhauf, wie eine kurze Google-Suche zeigt. Der vegane Bio-Festagsbraten aus Seitan kommt etwa in einer Kühltasche und kann direkt in die Röhre geschubst werden.
Ob's schmeckt? Die allermeisten Rezensionen erscheinen zumindest vielversprechend. Also: Guten Appetit und frohe Weihnachten! (bee)