Niederlaasphe. Versenkte Bänke und ein zerstörtes Fenster am Wiegehäuschen: Seit Anfang Dezember kam es in Niederlaasphe vermehrt zu Fällen von Vandalismus.

„Wir lassen uns das nicht mehr gefallen!“, sagt Waltraud Schäfer, Ortsvorsteherin von Niederlaasphe. In den vergangenen Wochen haben unbekannte Täter vermehrt in dem Bad Laaspher Ortsteil für Schaden gesorgt. „Jetzt ist Schluss, wir bringen alles zur Anzeige“, sagt die Ortsvorsteherin. Sie bittet alle Bürgerinnen und Bürger ihre „Augen und Ohren offenzuhalten“ und das Gesehene bei der Polizei zu melden. Erst vor wenigen Tagen wurde auch das kleine, grüne Wiegehäuschen am Amalienhütter Weiher Ziel der Täter.

Wie Waltraud Schäfer berichtet, soll sich der Vorfall aller Voraussicht nach in der Silvesternacht zugetragen haben. „An der Bushaltestelle wurde an Silvester auch geböllert. Da lag alles voller Müll“, so Schäfer weiter. Dass auch das Wiegehäuschen Ziel von Vandalen wurde, verärgert nicht nur die Ortsvorsteherin. „Der Verein für Kultur- und Heimatpflege Niederlaasphe hatte so viel Arbeit in das Häuschen gesteckt und es in mühevoller Arbeit restauriert. Und dann wird es einfach beschädigt“, sagt Schäfer. Der Verein selbst hatte daraufhin Anzeige erstattet. Das bestätigt auch die Polizei Siegen-Wittgenstein auf Nachfrage unserer Redaktion.

Ein Fenster des Wiegehäuschen wurde Ziel der Vandalen.
Ein Fenster des Wiegehäuschen wurde Ziel der Vandalen. © WP | Ramona Richter

„Aus dem Zeitraum Dezember/Januar liegen der Polizei drei Strafanzeigen vor“, so Sonja Teichmann, Polizeihauptkommissarin und Pressesprecherin bei der Polizei in Siegen-Wittgenstein. Neben einem beschädigten Rücklicht eines Pkws und einer mit Farbe beschmierten Hauswand sei hier auch der Fall der Sachbeschädigung am Wiegehäuschen zu nennen. „Der Schaden an dem Fenster des Wiegehäuschens wird auf ca. 800 Euro geschätzt. Zu der Hauswand liegt uns leider keine Information der Schadenshöhe vor. Gegebenenfalls konnte diese sogar gereinigt werden. Die Schadenshöhe des beschädigten Rücklichtes an dem Pkw wird auf ca. 500 Euro geschätzt“, so Teichmann.

Am Amalienhütter Weiher wurden im Dezember 2024 Ruhebänke ins Wasser geworfen.
Am Amalienhütter Weiher wurden im Dezember 2024 Ruhebänke ins Wasser geworfen. © WP | Ramona Richter

Aber auch Waltraud Schäfer rief in den vergangenen Wochen die Polizei, nachdem sie ein Fahrrad in der Lahn gefunden hatte. „Man weiß ja nie, ob es einfach so in den Fluss geworfen wurde, oder ob jemand noch darauf saß und einen Unfall hatte. Da wird einem schon anders.“

Vandalismus habe es im Ort zwar auch in der Vergangenheit immer mal wieder gegeben, doch häuften sich die Fälle in den vergangenen Wochen. Auch wurde das gesperrte „Brückelchen“ kurzzeitig zum Müllablageplatz. „Dort wurde neben Müll auch ein Gefrierschrank einfach abgestellt“, berichtet Schäfer. Mittlerweile seien Müll und Schrank wieder entfernt worden. „Nur die Schubladen haben sie auf dem Weg verloren.“

„Der Bauhof hatte erst kurz vorher eine Bank aus dem Wasser gezogen, da wurde sie schon wieder hineingeworfen.“

Waltraud Schäfer
Ortsvorsteherin

Besonders ärgerlich für die Bewohner in Niederlaasphe sei es aber auch, dass die Unbekannten eine Ruhebank in den Weiher geworfen hatten - und das nicht nur einmal. „Der Bauhof hatte erst kurz vorher eine Bank aus dem Wasser gezogen, da wurde sie schon wieder hineingeworfen“, so die Ortsvorsteherin. „Die Menschen hier freuen sich, wenn sie sich im Sommer auf die Bank setzen können. Es gibt so schon wenig Sitzmöglichkeiten und dann werfen sie die Bänke einfach ins Wasser. Das macht mich sauer.“

Die Ortsvorsteherin ist sich sicher: „Das sind keine Niederlaaspher, die das machen. Wir fühlen uns wohl hier, kennen uns.“ Waltraud Schäfer hofft, dass man durch ein wachsames Auge die Verantwortlichen ausfindig machen kann, damit die Zerstörungen im Ort endlich ein Ende haben.

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