Bad Berleburg. Berleburger Jan Matthes erfüllt sich den Traum von einer eigenen Fahrschule. „Wohlbefinden und Zufriedenheit der Fahrschüler“ sind ihm wichtig.

„Jetzt ist Zeit für was Eigenes“ – Jan Matthes wagt den Schritt und macht sich mit einer eigenen Fahrschule in Bad Berleburg selbstständig. Offiziell geht es am 1. Februar 2025 los. Den Schritt in die Selbstständigkeit habe er lange überlegt und geplant, wie er im Gespräch mit der Redaktion verrät.

„Es ist wichtig, individuell auf den Fahrschüler einzugehen. Es soll Spaß machen. Wenn man mit Spaß in die Fahrschule kommt, ist auch der Lerneffekt größer.“

Jan Matthes
macht sich mit einer eigenen Fahrschule selbstständig

„Das war schon immer die Überlegung. Der Schritt in die Selbstständigkeit ist nicht ohne“, sagt der 32-Jährige. Zehn Jahre hat er bereits als Fahrschullehrer in Bad Berleburg gearbeitet. „Ich habe meine Ausbildung in der Fahrschule Udo Rath gemacht und danach dort gearbeitet. Ich weiß, was hier los ist und wie es funktioniert.“ Gelernt hat Jan Matthes, der in Berleburg aufgewachsen ist und mittlerweile mit seiner Frau und einem Kind hier lebt, zuerst einen anderen Beruf - und zwar Koch. „Meine Frau kommt auch aus der Gastronomie, doch wir wollten beide dort raus. Ich habe immer gerne was mit Autos gemacht – nicht schrauben, aber fahren. Und ich wollte gerne mit jungen Leuten arbeiten.“ Seine Frau brachte ihn dann auf die Idee, Fahrschullehrer zu werden.

Auch den Führerschein für Motorrad und Roller bietet Jan Matthes an

„Fahrschullehrer ist kein Ausbildungsberuf, sondern eine Weiterbildung.“ Dafür geht man auf eine Fahrlehrerschule und dann in eine Fahrschule. „Die Fahrschulen in Bad Berleburg freuen sich immer, wenn sie jemanden ausbilden können und derjenige vor Ort bleibt“, so Matthes weiter. Denn der Bedarf an Fahrlehrern sei da. Was wohl auch daran liege, dass der Führerschein für die Jugendlichen im ländlichen Raum ein großes Stück Freiheit bedeute.

Die Räumlichkeiten der Fahrschule teilt sich Jan Matthes mit der Fahrschule Thomas Mengel.
Die Räumlichkeiten der Fahrschule teilt sich Jan Matthes mit der Fahrschule Thomas Mengel. © Fahrschule Jan Matthes | Jan Matthes

Die Fahrschule von Jan Matthes wird mit in die Räumlichkeiten der Fahrschule Thomas Mengel in Bad Berleburg ziehen. „Wir machen das in Kooperation. Jeder ist seine eigene Fahrschule, aber in Kooperation können wir viermal die Woche Theorieunterricht anbieten“, erklärt Jan Matthes. Er bietet neben dem Autoführerschein auch den Zweiradbereich an: „Von Auto mit Anhänger, über begleitendes Fahren zu Motorrad oder Roller“, sagt er.

Wohlbefinden und Zufriedenheit der Fahrschüler im Mittelpunkt

Wichtig ist ihm vor allem die Zufriedenheit seiner zukünftigen Fahrschüler. „Es soll keinen Rückstau geben und ich möchte Zeit für meine Fahrschüler haben. Das Wohlbefinden und die Zufriedenheit des einzelnen Fahrschülers stehen im Mittelpunkt.“ Der erfahrene Fahrschullehrer weiß, dass die Lerngeschwindigkeit der Schüler unterschiedlich ist. „Es ist wichtig, individuell auf den Fahrschüler einzugehen. Es soll Spaß machen. Wenn man mit Spaß in die Fahrschule kommt, ist auch der Lerneffekt größer“, sagt Matthes.

„Ich bin sehr erfüllt von meinem Beruf. Der Führerschein ist für viele ein wichtiger Lebensschritt. Bei uns im ländlichen Raum bedeutet das viel Freiheit.“

Jan Matthes
über seinen Beruf als Fahrlehrer

„Das Ziel ist zwar immer eine Prüfung, aber mein Ziel ist es, einen sicheren Fahrer in den Verkehr zu schicken“, sagt Matthes. Die Verzahnung von Praxis und Theorie sei dafür wichtig, damit die Fahrschüler auf alle Situationen vorbereitet seien. „Wenn ein Fahrschüler immer zu einer Uhrzeit fährt, wenn kein Bus unterwegs ist, und in der Prüfung muss er an einem Bus mit Warnblinklicht vorbei, muss der Fahrschüler trotzdem wissen, was in dieser Situation zu tun ist.“

Fahrschule für Jung und Alt

In seiner Fahrschule soll auf moderne Lernmethoden und moderne Kommunikationswege gesetzt werden. So verbreitet Matthes die Gründung seiner Fahrschule bei den sozialen Medien. Hier soll es auch immer mal wieder Einblicke hinter die Kulissen geben sowie aktuelle Informationen über die Fahrschule. Doch nicht nur junge Leute sollen in die Fahrschule kommen. „Ich biete auch Trainingseinheiten für ältere Leute an - als Sicherheitscheck“, sagt Matthes weiter.

In einer Kooperation bieten die Fahrschulen von Jan Matthes und Thomas Mengel dann viermal die Woche Theorieunterricht an.
In einer Kooperation bieten die Fahrschulen von Jan Matthes und Thomas Mengel dann viermal die Woche Theorieunterricht an. © Fahrschule Jan Matthes | Jan Matthes

Mit der immer weiterentwickelten Technik in den Autos werden auch die Fahrlehrer konfrontiert – so können die modernen Fahrzeuge mittlerweile vieles allein, wie zum Beispiel einparken. „Auch wenn Autos autonom fahren können, muss der Fahrer Bescheid wissen, was zu tun ist. Ich finde es wichtig, dass die Fahrschüler die neuen Fahrzeuge bedienen können, aber auch die älteren.“ Generell sei jedes Fahrzeug unterschiedlich. „Wer nach der bestandenen Prüfung ein anderes Fahrzeug fährt und abwürgt, sollte nicht enttäuscht sein. Man muss sich mit jedem Fahrzeug erstmal vertraut machen“, sagt der Fahrlehrer.

Für Jan Matthes ist der Beruf als Fahrlehrer das Richtige

„Ich bin sehr erfüllt von meinem Beruf. Bei der praktischen Prüfung bekomme ich ein schönes Feedback, wie ich gearbeitet habe. Ich bekomme die Freude mit. Der Führerschein ist für viele ein wichtiger Lebensschritt. Bei uns im ländlichen Raum bedeutet das viel Freiheit, die Menschen werden damit flexibler. Es macht Spaß, die Inhalte zu vermitteln und das Endergebnis zu sehen.“ Aber es gibt auch die andere Seite: „Wenn die Prüfung schiefgeht, liegt es an mir, den Fahrschüler wieder aufzubauen und weiter vorzubereiten.“

Die ersten Anmeldungen für die Fahrschule von Jan Matthes sind bereits da. „Man kennt mich hier und es spricht sich langsam herum.“ Richtig los geht es dann in wenigen Wochen.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter fahr-mit-jan.de

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