Bad Laasphe. Mit dreifacher Lichtgeschwindigkeit: Auf dem Planetenlehrpfad in Bad Laasphe können Familien das Sonnensystem und die Planeten entdecken.

Das Weltall ganz einfach zu Fuß erkunden – das geht in Bad Laasphe: „Der Planetenlehrpfad macht auf besonders anschauliche Weise die sonst so unvorstellbaren Größenverhältnisse des Sonnensystems erfahrbar“, sagt Tjark Fischer, der den Planetenlehrpfad 2001 mit Ole-Samuel Witt digital aufbereitet hat. „An den einzelnen Stationen können Kinder die Planetenmodelle haptisch begreifen. So können sie unser Sonnensystem auf spielerische Art erkunden, wie es durch Bücher nicht möglich wäre.“

Auf sechs Kilometern zwischen Niederlaasphe und Laaspherhütte können die Sonne und ihre Planeten entdeckt werden. Entstanden ist der Planetenlehrpfad 1998 zum 75-jährigen Jubiläum des Städtischen Gymnasiums Bad Laasphe – Schülern entwickelten ihn gemeinsam mit dem damaligen Schuldirektor Winfried Damm. Der Pfad kann in beide Richtungen begangen werden. Startpunkt ist entweder die Sonne in Niederlaasphe oder Pluto in Laaspherhütte.

Mit dreifacher Lichtgeschwindigkeit im Sonnensystem unterwegs

Ungefähr zwei Stunden sind Spaziergänger auf der Strecke unterwegs. Damit bewegen sie sich mit „drei- bis vierfacher Lichtgeschwindigkeit durch das Sonnensystem“, heißt es auf der Internetseite. Die Strecke führt über befestigte Wege, ist beschildert und barrierefrei. Auch mit dem Rad kann der Planetenlehrpfad deswegen erkundet werden. Uranus befindet sich etwa in der Hälfte der Strecke in der Nähe des Stadtzentrums. Von hier kann der Weg auch in zwei Etappen aufgeteilt werden.

„An den einzelnen Stationen können Kinder die Planetenmodelle haptisch begreifen. So können sie unser Sonnensystem auf spielerische Art erkunden, wie es durch Bücher nicht möglich wäre.“

Tjark Fischer
digitalisierte den Planetenlehrpfad

„In erster Linie erhalten die Kinder einen Eindruck der Entfernungen im Weltraum. Darüber hinaus enthalten die Infotafeln an den Stationen wichtige Informationen zu den Planeten, beispielsweise Sonnenumlaufzeit (Länge eines Planetenjahres), Umlaufzeit um die eigene Achse (Länge eines Planetentages) und die Zahl der Monde“, sagt Ole-Samuel Witt.

Onlineangebot als Ergänzung zum Planetenlehrpfad

Die Internetseite mit Quiz und Drohnenflug über den Planetenlehrpfad wurde 2001 von zwei Schülern des Gymnasiums aufbereitet. Tjark Fischer und Ole-Samuel Witt digitalisierten das Angebot im Rahmen ihrer Facharbeit. „Unsere Website haben wir entwickelt, um Besuchern weiterführende Informationen zu den Planeten zu vermitteln, die auf den Metalltafeln nicht dargestellt werden können – etwa Oberflächentemperatur, Fallbeschleunigung und Masse. Das gewonnene Wissen können sie direkt im Planeten-Quiz testen“, sagt Tjark Fischer.

Während das Modell auf dem Lehrpfad das Sonnensystem im räumlichen Maßstab von 1 : 1 Milliarde abbildet, ist auf der Internetseite auch die zeitliche Dimension, also die Umlaufzeit, zusehen. „Hier wird ein zeitlicher Maßstab von 1 : 8,64 Millionen angelegt – dies bedeutet, dass eine Sekunde in der Simulation 100 Tagen in der Realität entspricht“, so Fischer weiter. Wer möchte, kann sich im Vorfeld oder auch im Anschluss an den Ausflug über den Planetenlehrpfad informieren. „Besonders empfehlenswert für Kinder ist das Drohnenvideo im Bereich Impressionen. Vor herbstlicher Kulisse fliegt eine Kameradrohne den Planetenlehrpfad entlang und erreicht dabei im Maßstab bis zu 500-fache Lichtgeschwindigkeit. Diese und weitere Flugdaten sind im Video live eingeblendet“, sagt Ole-Samuel Witt.

Weitere Informationen unter www.planetenlehrpfad.space.

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