Wittgenstein. Zehn Königinnen lieferten sich in Siegen-Wittgenstein bis zuletzt ein spannendes Rennen. Warum der Sieg für die Gewinnerin so wichtig ist.

„Ich bin gerade total aufgeregt, ich zittere voll“, sagt Franziska Hackler, als unsere Redaktion sie mit dem Ergebnis des diesjährigen Regionalfinales der WP-Königinnen-Wahl konfrontieren. Insgesamt zehn Schützenköniginnen, davon neun aus dem Altkreis Wittgenstein, lieferten sich bis zuletzt ein spannendes Rennen. Am Ende konnte die 31-Jährige vom Schützenverein „Edelweiß“ Saßmannshausen-Holzhausen-Bermershausen die meisten Stimmen einholen. Damit zieht Franziska Hackler nun ins Superfinale ein. „Ich kann es noch gar nicht glauben.“

Dass sie am Donnerstag den entscheidenden Anruf erhalten würde - damit hätte sie „nicht gerechnet“. „Ich war gerade noch in einem Termin und wollte anschließend nur kurz aufs Handy schauen“, so Hackler. Die gebürtige Feudingerin, die mittlerweile in Erndtebrück wohnt, war zu dem Zeitpunkt noch auf der Arbeit. „Ich freue mich so unfassbar.“ Den Weg zum Schützenverein „Edelweiß“ Saßmannshausen-Holzhausen-Bermershausen fand die heute 31-Jährige durch ihre Eltern. „Der amtierende Kaiser ist unser Nachbar. Als er vor 25 Jahren den Vogel schoss, sollten meine Eltern im Hofstaat mitgehen. Ich fand es schon damals toll dort.“

Also wurde sie selbst Mitglied. Und nicht nur das: Im Jubiläumsjahr schoss Franziska Hackler auch den Vogel, eines der Highlights, wie die 31-Jährige schon vor einigen Tagen unserer Redaktion im Interview verrät. „Ich war schon auf dem Weg zurück zur Warteschlange, als es von unserem Sportleiter hieß, ‚warte mal, ich glaube, der Vogel ist ab‘. Der Vogel hatte sich an der Querlatte, die für das Preisschießen angebracht war, verhakt. Das war mit bloßem Auge nicht zu sehen und musste dann letztendlich per Fernglas entschieden werden. Diese entscheidenden Sekunden schienen mir ewig zu dauern und plötzlich wurde ich auf Schultern ins Zelt getragen“, so Hackler. „Von der neuen Situation war ich völlig überwältigt und tatsächlich erstmal überfordert. Nachdem ich realisiert hatte, was passiert ist, habe ich mich sehr gefreut und mit allen auf die neue Königswürde angestoßen. Auf dem eigentlichen Fest am Samstag gab es dann viele lustige, aber auch emotionale Momente.“

„Meine Freunde fragten mich oft, wie viele Stimmen ich denn schon habe, aber ich konnte es ja nicht sehen.“

Was folgte, war die Bewerbung für die Königinnenwahl der WP. „Ich habe in der ersten Runde immer wieder geschaut, wie es aktuell steht.“ Und schon da holte Hackler zahlreiche Stimmen. „Das war richtig aufregend.“ Noch aufregender aber wurde es, als es von der Qualifikationsphase ins Regionalfinale ging. Die Stimmen waren nicht mehr live einsehbar. „Meine Freunde fragten mich oft, wie viele Stimmen ich denn schon habe, aber ich konnte es ja nicht sehen“, sagt sie. „Es ist schön, wie viele mich bei der Wahl unterstützt haben.“ Am Ende entschieden das Publikum (75 Prozent) und eine Jury über die Siegerin.