Wunderthausen. Am Samstag feiert der Kriegerverein in Wunderthausen seinen Geburtstag. Geschichte gepaart mit Tanz und Musik erwartet die Besucher.
„Es wäre zu schade, bei diesem runden Geburtstag gar nichts zu machen“, sagt Andreas Wahl, der Vorsitzende des Kriegervereins Wunderthausen. Der Traditions-Verein feiert am Samstag, 12. Oktober, seinen 150. Geburtstag. Die Vorbereitungen dafür sind bereits im vergangenen Jahr gestartet. „Wir haben einen Festausschuss mit zehn Leuten gegründet, die haben sich abends getroffen und das Jubiläum geplant.“
Und das erwartet die Besucher: Los geht es um 17.30 Uhr mit der Kranzniederlegung am Ehrenmal bei der Wunderthäuser Kirche. „Mit dabei sind die örtlichen und befreundeten Vereinen. Der Posaunenchor Wunderthausen wird spielen“, sagt Wahl. Anschließend geht es zur Schützenhalle, wo ab 18.30 Uhr der offizielle Festakt mit Grußworten und Gratulationen ansteht. Danach wird gefeiert: „Es gibt eine Art Ball mit Tanz und allem drum und dran“, verrät der Vorsitzende. Die Musikkapelle „Die Liesetaler“ spielen „zum Tanz für Jung und Alt bis in die Nacht auf“, heißt es in der Ankündigung. Auf die Besucher warten Bier vom Fass und Speisen von der Metzgerei Bätzel. Der Eintritt zur Jubelfeier ist für alle Gäste frei.
Gefeiert wird auf dem Schützenplatz, der früher dem Verein gehörte
Die Schützenhalle, in der die Feierlichkeiten stattfinden, hat eine besondere Verbindung zum Verein: Denn bis 1956 gehörte der jetzige Schützenplatz – früher der Kriegerplatz – dem Kriegerverein. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden alle Krieger- und Kyffhäuservereine von den Alliierten enteignet. Der Verein verkaufte das Grundstück an die Gemeinde, berichtet Wahl aus der Historie.
Gegründet wurde der Wunderthäuser Verein 1874 – „nach dem Deutsch-Dänischen, Deutsch-Österreichischen und Deutsch-Französischen Krieg“, so Wahl. Mit dem Ersten Weltkrieg ruhte auch die Vereinstätigkeit. „1920 wurde das Vereinsleben wieder aufgenommen und das erste Kriegerfest veranstaltet – nicht nur bei uns, sondern in allen Dörfern in Bad Berleburg“, sagt Wahl. „Es gab ein Häuschen mit Musik, drumherum wurde getanzt.“ Zum einen für die Geselligkeit und das Zusammensein, aber auch in Erinnerung an die Kriege. „Im Deutsch-Französischen Krieg waren zwölf Leute aus Wunderthausen dabei, die alle wieder gekommen sind. Das war in anderen Dörfern anders“, berichtet Wahl. 1922 baute der Verein mit der Gemeinde zusammen das Kriegerdenkmal im Ort auf. „Vor zwei Jahren haben wir da auch eine Feier gemacht. An Volkstrauertag zum 100-jährigen Jubiläum des Denkmals“, so Wahl.
„Jeder ab 18 Jahren darf eintreten. Man muss auch nicht gedient haben, so wie es früher in der Satzung stand.“
Kriegerverein ist offen für alle
Mitmachen im Kriegerverein dürfen in der heutigen Zeit übrigens alle: „Jeder ab 18 Jahren darf eintreten. Man muss auch nicht gedient haben, so wie es früher in der Satzung stand“, erklärt der Vorsitzende. Grund dafür seien die vielen gemeinnützigen Aktivitäten. So betrieben die Mitglieder zum Beispiel die Klosterforschung bis zur Ausgrabung oder wechselte die Denkmalplatten an der Kirche aus. Laut Satzung sind vor allem die Förderung des Andenkens der Kriegsopfer, des Sports und der Heimatkunde, Heimatpflege und Tradition die Aufgaben des Vereins. 85 Mitglieder zählt der Verein aktuell: „Das Durchschnittsalter ist 37,5 Jahre“, sagt Wahl.