Hemschlar. An vielen Stellen wird Nachwuchs gesucht, in Hemschlar gründet sich eine Dorfjugend neu. Was die Jugendlichen antreibt und was sie vorhaben.

„Wir haben uns schon vorher in der Gruppe gut verstanden“, sagt Silas Weiß, der 1. Vorsitzende der Dorfjugend Hemschlar. „Die Grundidee ist das Miteinander im Dorf.“ Deswegen wagten einige engagierte Jugendlichen den Schritt und gründeten im Juni offiziell eine Dorfjugend.

Die Idee dazu gab es schon länger. Konkreter wurde es während der Corona-Pandemie und in diesem Jahr haben sie alles rechtlich abklären lassen. „Im April haben wir uns zusammengesetzt, Anfang Juni gab es die Gründungsveranstaltung“, so der Vorsitzende. Die Dorfjugend beruht auf einer kleineren Gruppe, die sich selbst als Stammtisch bezeichnete. Mit dabei waren sechs bis sieben Leute. Im vergangenen Jahr hat die Gruppe die Weihnachtsbäume im Dorf eingesammelt – da wurden sie bereits als Dorfjugend angekündigt. „Das war der Knackpunkt. Auf dem Zettel stand: ‚Die Dorfjugend sammelt die Bäume ein‘. Wir wollten es nicht Stammtisch nennen“, sagt Gründungsmitglied Moritz Schmidt. „Da war es gesetzt, wir mussten es nur noch in die Tat umsetzen“, ergänzt Silas Weiß. Beim ersten Treffen im April waren dann mehr als zehn Interessierte dabei. Bei der Gründung zählte die Dorfjugend 15 bis 16 Mitglieder. Aktuell sind es 19 engagierte Jugendliche. Der Vorstand besteht neben dem 1. Vorsitzende Silas Weiß, aus Jona Hoffmann als Kassierer und Marieke Hoffmann als Schriftführerin.

Jugendliche ab 14 Jahren können in der Dorfjugend mitmachen

Mitmachen können Jugendliche ab 14 Jahren. „In Zukunft kommen viele Jüngere nach. In den nächsten drei bis vier Jahren sind es zehn Leute“, sagt Silas Weiß. Um den Nachwuchs muss sich Dorfjugend also erst einmal keine Sorgen machen. „Es war gut, dass wir jetzt den Anfang gemacht haben“, sagt Moritz Schmidt. Das Thema Dorfjugend sei in Hemschlar nicht neu. Zwei Anläufe habe es in der Vergangenheit schon gegeben, bis sie jetzt gegründet wurde. Bis 30 Jahre kann man Mitglied in der Dorfjugend sein. Dann ist Schluss. Wie in jedem Verein gibt es „aktive und passive Mitglieder und Unterstützer“, sagt Schriftführerin Marieke Hoffmann. „Unterstützer können natürlich älter als 30 Jahre sein.“ Auch sonst sei die Dorfjugend „ganz locker“ unterwegs: „Die Mitglieder müssen nicht aus Hemschlar kommen. Partner oder Partnerinnen aus anderen Dörfern sind willkommen“, erklärt Moritz Schmidt. „Der Bezug zum Dorf sollte aber da sein“, ergänzt Silas Weiß und sagt weiter: „Neue Mitglieder, Freunde und Förderer sind immer willkommen.“

„In Zukunft kommen viele Jüngere nach. In den nächsten drei bis vier Jahren sind es zehn Leute.“

Silas Weiß
Vorsitzender der Dorfjugend Hemschlar

Offizielle Pullover als Erkennungszeichen haben die Mitglieder der Dorfjugend nun auch. Schwarze Sweatshirts, auf deren Rückseite ein Waschbär und ein Bier zu sehen sind. „Die anderen Dorfjugenden haben auch alle ein Tier. Der Waschbär ist cool und den hatte noch keiner“, sagt Moritz Schmidt.

Erste Aktivitäten der Dorfjugend Hemschlar sind geplant

Die Resonanz aus dem Dorf auf die neue Dorfjugend sei gut. „Sie freuen sich, dass wir das machen und im Dorf etwas bewegen wollen“, berichtet Moritz Schmidt. Fest eingeplant sind bereits einige Aktivitäten: „Weihnachtsbäume einsammeln und Thekendienste“, wie Silas Weiß verrät. Zum Beispiel beim 10. Geburtstag des Dorfvereins, der am Wochenende ansteht. Aber auch eigene Veranstaltungen will die Dorfjugend organisieren. Erste Ideen sind ein Mülltonnen-, Seifenkisten- oder Trampeltrecker-Rennen. Auf jeden Fall etwas, „was vorher noch nicht gemacht wurde“, sind sich die Mitglieder einig. „Wir wollen gerne einen kleinen Wettkampf veranstalten“, sagt Silas Weiß. Dazu sollen auch andere Dorfjugenden oder Burschenschaften eingeladen werden. Man befinde sich noch in der Anfangsphase. „In den kommenden Jahren werden wir sehen, was funktioniert und was nicht“, so der Vorsitzende.

Wer sehen will, was die Dorfjugend alles unternimmt, kann auf Instagram unter dorfjugend_hemschlar vorbeischauen.

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