Wittgenstein. Egal ob als Sport oder Freizeitabenteuer: Mit dem Herbst steigt auch die Nachfrage am Kegeln. Alles rund um die Buchung und die Preise.
Während es draußen herbstlich zugeht, steigt die Nachfrage nach den Indoor-Freizeitmöglichkeiten. Auch die Kegelbahnen in der Hubertusstube werden wieder häufiger gebucht. „Die Nachfrage ist in Richtung Herbst wieder höher“, sagt Carsten Schlaf, Betreiber der Hubertusstube in Bad Berleburg. Doch wie viele Kegelbahnen gibt es in Wittgenstein und wie viel zahlen Kegelfans pro Stunde? Unsere Redaktion hat bei den Kommunen und Gastronomen nachgefragt.
Wie die Abteilungsleiterin Bürger- und Seniorenservice, Nathalie Winter, und die Abteilungsleiterin Immobilienmanagement, Tanja Daus, berichteten, gab es innerhalb der vergangenen fünf Jahre „im Stadtgebiet Bad Berleburg zwei Gewerbetreibende mit insgesamt drei Kegelbahnen, die allerdings in dieser Zeit ihr Gewerbe abgemeldet haben. In den städtischen Sportstätten sind keine Kegelbahnen gelistet.“ Heute gibt es im gesamten Stadtgebiet nur noch zwei Bahnen - und die befinden sich in der Hubertusstube.
Als vor eineinhalb Jahren die Traditionsgaststätte nach langem Leerstand wieder ihre Türen öffnete, war den Betreibern klar, dass sie die Kegelbahnen im Keller wieder in Betrieb nehmen wollen. „Schon kurz vor der Eröffnung hatten wir die ersten Anmeldungen fürs Kegeln“, erinnert sich Carsten Schlaf. Seit Mai dieses Jahres ist er der alleinige Betreiber der Hubertusstube. „Ursprünglich hatten wir die Idee, dort eine moderne Bowlingbahn zu installieren“, erinnert er. Die Idee sei zwar nach wie vor noch aktuell, dennoch aber bleiben die Kegelbahnen vorerst bestehen. „Hier in der Region gibt es kaum noch Kegelbahnen, es ist daher wichtig, das Angebot aufrechtzuerhalten.“
Und: Eine der zwei Bahnen kann seit kurzem zur Dartshalle umgebaut werden. So gibt es das zusätzliche Angebot, gemeinsam zu Darten. „Sollte jedoch eine größere Gruppe zum Kegeln kommen oder zwei Gruppen gleichzeitig, kann man die Dartshalle binnen weniger Minuten zurückbauen.“
Denn sowohl beim Darts als auch beim Kegeln ist nach dem ruhigen Sommer die Nachfrage in den jetzt kühleren Monaten wieder gestiegen. „Meist sind es Kegelclubs“, sagt Carsten Schlaf. Aber auch Geburtstage oder Weihnachtsfeiern werden im Kegelraum gefeiert. Ebenso sind spontane Kegelabende mit Freunden auf Nachfrage möglich. Dank einer separaten Zapfanlage können sich Kegelfans dort ihr Bier selbst zapfen.
Während eine Buchung derzeit noch spontan möglich ist, sollten Interessierte im November und Dezember jedoch etwas weiter im Voraus planen. „Viele Wochenenden sind bereits belegt. Aber es kann immer mal wieder vorkommen, dass jemand spontan absagt.“
Daher empfiehlt der Gastronom: einfach vorher anrufen (02751 9202889). Die Kegelbahn selbst kostet für Kegelclubs 10 Euro die Stunde, für alle anderen 12,50 Euro.
Bad Laasphe
Und auch in Bad Laasphe kann gekegelt werden. Wie Jann Burholt, Abteilungsleiter Familie, Soziales und Sport bei der Stadt Bad Laasphe berichtet, gibt es Kegelangebote in dem Restaurant „Ratsschänke“ im Wittgensteiner Hof sowie im Hotel „Lahnblick“.
Die Kegelbahn mit „moderner Spielprogrammierung“ in der Ratsschänke ist sehr begehrt, wie Cornelia Paura berichtet. „Wir haben das ganze Jahr über viele feste Clubs, die regelmäßig zum Kegeln kommen.“ Und das meist schon seit Jahrzehnten. Jüngere Leute hingegen kommen laut Paura eher sporadisch und spontan. „Das ist eigentlich schade, dass die jungen Leute immer weniger kegeln.“ Wer Lust hat, kann sich jederzeit telefonisch (02752-507378) im Restaurant melden, um mit Freunden zu kegeln. Was die Personenzahl betrifft, gibt es keine feste Vorschrift. Allerdings seien vielen Wochenenden durch die festen Kegelclub-Termine bereits besetzt. „Aber auch da kann es sein, dass mal ein Termin abgesagt wird. Man sollte einfach kurz vorher anrufen“, sagt sie. Für die Kegelbahn werden 15 Euro berechnet.
Kegeln: Historie
Das Kegeln selbst gehört zu den ältesten Sportarten. Wurde früher noch draußen gekegelt, befinden sich heutzutage die meisten Anlagen im Innenbereich. Vorläufer gab es bereits im antiken Ägypten. „Auch die alten Germanen kegelten. Mit Steinen statt Kugeln zielten sie auf Knochen statt Kegel“, heißt es auf der Homepage des Deutschen Kegler- und Bowlingbundes (DKB).
Als im 19. Jahrhundert die Turn- und Sportbewegung in Deutschland immer weitere Kreise zog, etablierte sich neben dem geselligen Kegeln die sportliche Variante. Weitere Informationen zum Kegelsport gibt es im Internet unter www.kegelnundbowling.de/.
Und auch im Hotel „Lahnblick“ können Kegelfans jederzeit anrufen (02752 5090), um zu kegeln. „Die Anmeldung dafür ist auch kurzfristig möglich - auch für Geburtstage oder Firmenfeiern“, sagt Mike Mescheder. Die Bahn kostet ebenfalls 15 Euro.
Erndtebrück
Wer in Erndtebrück kegeln möchte, kann sich bei „Bauer‘s Restaurant und Partyservice“ melden (02753-598 525). Im März 2018 wurde der Kegelsportbereich mit drei vollautomatischen Kegelbahnen vollständig renoviert, heißt es auf der Homepage. Auch dort sind viele Dauerkegler zu Gast. „Viele kommen regelmäßig, alle 14 Tage oder auch einmal die Woche“, sagt Maria Bauer. Insbesondere im Winter seien viele Wochenenden schon voll. „Daher empfiehlt es sich, im Voraus anzurufen, um besser planen zu können.“ Die Bahn kostet 7 Euro die Stunde.
Maria Bauer ist froh, dass es die Kegelbahnen heutzutage noch gibt. „Es wäre schön, wenn auch in Zukunft noch gekelgelt wird.“ Immerhin handelt es sich beim Kegeln um eine Sportart, die sowohl im Freizeitbereich als auch im professionellen Ligabetrieb ausgeübt werden kann.