Volkholz. Es war eine spontane Idee, als die Familie Schneider den Sprinter sah. Jetzt ist das Team des Volkholzer Hofladens regelmäßig mit ihm unterwegs.

Das kommt an: Frischfleisch und Wurst auf vier Rädern? Das Volkholzer Wursttaxi macht es möglich. Am Freitag startet das Team vom Volkholzer Hofladen mit der ersten Tour. Anschließend ist das Taxi an vier Tagen die Woche im Kreis unterwegs. Die Idee hierzu hatte die Familie schon länger. „Wir hatten sie aber erstmal beiseite gelegt“, so André Schneider. Doch das änderte sich vor wenigen Wochen. „Als wir den Sprinter bei der ehemaligen Metzgerei Kungl sahen, war klar: Das passt, auch von der Größe her“, sagt der 39-Jährige.

Erst vor zwei Jahren hatte die Familie gegenüber vom Hofladen unter der alten Linde eine Hofschänke eröffnet und sich so neben dem Laden und dem Partyservice einen Namen gemacht. Nun kommt ein weiteres Standbein hinzu: das Wursttaxi. Dabei wollte die Familie eigentlich nur ein paar Fleischerei-Maschinen in der früheren Metzgerei abholen. „Wir haben erfahren, dass die Metzgerei aufgrund von Personalmangel leider schließen musste und haben dann einige der Maschinen von der Eigentümerin abgekauft“, erinnert sich Schneider. „Beim Abholen stand er plötzlich da.“ Gemeinsam mit seiner Frau Christina entschied er, das Auto ebenfalls zu kaufen.

Die Routen

Heute steht der neun Jahre alte Mercedes Sprinter mit Kühltheke und eigener Stromversorgung auf dem Hof der Familie. Von außen ist bereits zu erkennen, was es dort künftig unter anderem zu kaufen geben wird: Frischfleisch und Wurstwaren aus eigener Produktion - von der Aufzucht der Tiere über die Schlachtung bis hin zum Verkauf aus einer Hand. „In den Dörfern hier in Siegen-Wittgenstein gibt es nur noch wenige Metzgereien, die selbst schlachten“, so Schneider zu den Hintergründen der Idee.

André Schneider freut sich, dass er mit dem Wursttaxi nun durch die Region fahren kann.
André Schneider freut sich, dass er mit dem Wursttaxi nun durch die Region fahren kann. © WP | Ramona Richter

„Montags werden unsere Tiere in der Metzgerei Bätzel in Wunderthausen geschlachtet. Ich selbst bin dort angestellt und meist bei der Schlachtung mit dabei“, sagt André Schneider. Dienstags werde dann zerlegt und mittwochs startet dann auch schon die erste Tour. Denn: Das Team des Hofladens wird von Mittwoch bis Samstag verschiedene Orte ansteuern. Den Start aber macht in dieser Woche die Station bei der ehemaligen Metzgerei Kungl in Netphen-Werthenbach am Freitag, 13. September, ab 8.30 Uhr.

In den Wochen darauf startet die Tour am Mittwoch in Banfe (6 Uhr bei Krämersch) und führt mittags dann über Hesselbach, Fischelbach, Herbertshausen und Laaspherhütte. Am Donnerstag geht es dann von Sassenhausen, über Raumland, Berghausen, Rinthe und Balde nach Leimstruth und am Freitag von der ehemaligen Metzgerei Kungl in Netphen-Wertenbach über Salchendorf, Deuz, Grissenbach, Nenkersdorf und schließlich nach Walpersdorf. Den Abschluss der Woche macht dann eine Tour von Feudingen aus, wo das Wursttaxi bis mittags bei der Bäckerei Müller steht, über Rüppershausen, Steinbach, Holzhausen, Amtshausen, Oberndorf, Rückershausen und Weide.

Das Angebot

Die genauen Uhrzeiten werden sich nach und nach einspielen. „Daher können wir jetzt noch nicht sagen, um wie viel Uhr wir beispielsweise in Amtshausen sind“, sagt André Schneider. Grundsätzlich aber höre man den Verkaufswagen an der lauten Schelle. „Wir könnten uns auch vorstellen, bei Facebook die folgenden Stationen zu posten“, so der Volkholzer, der betont: „Sollte jemand im Voraus wissen, was er gerne hätte oder auch wie viel, kann er uns vorab anrufen. Vorbestellungen sind jederzeit möglich.“ Das vereinfache zudem die Vorplanung.

Aber nicht nur Fleisch- und Wurstwaren wird es künftig via Wursttaxi geben, auch Eier, Nudeln oder zum Beispiel Käse von der Milcherei Henk werden auf vier Rädern in die Ortschaften gefahren, ebenso verschiedene Salate und eine heiße Theke mit verschiedenen Angeboten. „Wir sind schon jetzt total gespannt, wie unser Volkholzer Wursttaxi bei den Menschen ankommt“, sagt der 39-Jährige und lacht.

Dass das alles neben Hofladen, Schänke und Partyservice möglich ist, liege nicht zuletzt an der Unterstützung durch die Familie. „Ohne die wäre das alles gar nicht möglich. Die stehen hinter uns und ziehen mit“, sagt der Volkholzer stolz. Immerhin steht in wenigen Wochen ein weiteres Highlight für die Familie an: Am 19. Oktober wird wieder das Oktoberfest gefeiert. „Nachdem es im vergangenen Jahr so gut besucht wurde, werden wir es in diesem Jahr aus Platzgründen in die „alte Brache“ in Rüppershausen verlegen.“ Die Tickets hierfür gibt es online unter volkholzer.de. Eine Abendkasse wird es nicht geben.

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