Siegen-Wittgenstein. Laut RKI sind 88 Fälle von Rotavirus-Infektionen registriert. Was Experten allen Eltern raten und wie man schlimme Folgen vermeiden kann.

Rotaviren sind eine der häufigsten Ursachen für schwere Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern und sind nach dem Infektionsschutzgesetz zu melden. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 88 Fälle im Kreis Siegen-Wittgenstein registriert. Das teilte heute die AOK NordWest in einer Pressemitteilung auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit. „Da es keine Medikamente gegen Rotaviren gibt, raten wir allen Eltern, unbedingt die empfohlenen Impfungen bei Säuglingen und Kleinkindern vorzunehmen und auf bestimmte Hygieneregeln zu achten“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.

Auch interessant

Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern

Rotaviren verursachen Durchfälle, Erbrechen und Bauchschmerzen. Im Ver-gleich zu anderen Durchfall-Erkrankungen verläuft die durch Rotaviren verursachte Magen-Darm-Erkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern häufig schwer. Sie reagieren besonders empfindlich auf den Flüssigkeits- und Salzverlust. Daher ist es wichtig, genügend Flüssigkeit zuzuführen. Denn wenn der Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen werden kann, kann der Zustand lebens-bedrohlich werden.

Impfung gegen Rotaviren empfohlen

Da es keine Medikamente gegen Rotaviren gibt, werden nur die Beschwerden gelindert. „Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für Säuglinge eine

Da Rotaviren hoch ansteckend und leicht übertragbar sind, können sich auch Erwachsene damit infizieren.
Da Rotaviren hoch ansteckend und leicht übertragbar sind, können sich auch Erwachsene damit infizieren. © AOK/Colourbox/hfr. | AOK/Colourbox/hfr. 

Schluckimpfung gegen Rotaviren, die von den gesetzlichen Krankenkassen für ihre Versicherten bezahlt wird“, so Schneider. Je nachdem welcher Impfstoff verwendet wird, sind zwei oder drei Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von vier Wochen notwendig.

Rotaviren leicht übertragbar

Da Rotaviren hoch ansteckend und leicht übertragbar sind, können sich auch Erwachsene mit dem Virus infizieren. Die Übertragung erfolgt meistens über eine Schmierinfektion. Die Viren werden durch kleinste Stuhl-Reste an den Händen weitergegeben. Von der Hand gelangen die Erreger in den Mund und weiter in den Verdauungstrakt. Die Ansteckung erfolgt über verunreinigte Gegen-stände wie Handgriffe, Toiletten, Armaturen oder auch über Lebensmittel, auf denen Erreger haften.

Auch interessant

Hygieneregeln sollten unbedingt beachtet werden

Neben Kleinkindern, die häufig die Hände oder Sachen in den Mund nehmen, sind aber auch Senioren und Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem gefährdet. „Umso wichtiger ist es, bestimmte Hygieneregeln zu beachten, die vor den Erregern schützen können“, so Schneider. Dazu gehört es, sich die Hände immer wieder zwischendurch gründlich mit Seife zu waschen und ein wirksames Desinfektionsmittel zu verwenden. Das RKI empfiehlt Produkte in der Wirkkategorie „begrenzt viruzid PLUS“. Weitere Informationen dazu gibt es auch in jeder Apotheke.

Auch interessant