Erndtebrück. Erndtebrück investiert in den Katastrophenschutz und baut das Sirenennetz aus. Was hinter dieser umfassenden Maßnahme steckt.

In einer Welt, in der sich die Gefahrenlage durch Naturkatastrophen, Unwetter und technische Störungen stetig verschärft, rückt der Katastrophenschutz zunehmend in den Fokus der kommunalen Planung. So auch in der Gemeinde Erndtebrück, die in den vergangenen Jahren verstärkt in die Erneuerung und Erweiterung ihres Sirenennetzes investiert hat. Dabei verfolgt die Gemeinde das Ziel, eine flächendeckende Warnung der Bevölkerung sicherzustellen. Darüber wurde der Ausschuss für Feuer-, Katastrophen- und Bevölkerungsschutz jetzt informiert.

Derzeit befinden sich in den Ortschaften Erndtebrück, Womelsdorf, Birkelbach, Birkefehl, Schameder und seit kurzem auch im Ortsteil Benfe stationäre Sirenen. Eine weitere Sirene ist im Industriegebiet Jägersgrund geplant, wie auch die in Benfe ist dies eine geförderte Maßnahme. Doch damit nicht genug: Die Gemeinde plant auch die Ortsteile Röspe und Zinse mit Sirenen mithilfe der Förderung auszustatten. Eine besondere Rolle spielt die geplante Sirene in der Hachenbergkaserne. Diese soll sowohl der Warnung der Bundeswehr als auch des Kernorts - vereinfacht durch die Beschallung von dem erhöhten Punkt aus - dienen. Diese Sirene sei aktuell jedoch nicht Teil der Förderung, erklärte Wehrführer Karl-Friedrich Müller.

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Es ist ein Schritt zurück zu Bewährtem, wie Karl-Ludwig Völkel (SPD) betont: „Ich kann mich noch gut daran erinnern, als die Sirenen abgebaut werden sollten. Es ist gut, dass wir das damals nicht gemacht haben. Wir gehen wieder zurück zu dem, was erforderlich ist und ich halte das für absolut richtig.“ Der Rückgriff auf traditionelle Warnmethoden wie die Sirene wird heute durch moderne Technologien ergänzt. „Wir möchten breit aufgestellt sein“, betont Müller. „Neben den Sirenen gibt es verschiedene Warnmethoden wie die Nina-Warnapp.“ Die Vielfalt der Warnsysteme ermöglicht es, die Bevölkerung in unterschiedlichen Szenarien schnell und effektiv zu informieren - anders als früher, als Polizei und Feuerwehr durch die Straßenzüge fuhren und die Menschen informierten.

Bürgermeister Henning Gronau sieht die jüngsten Investitionen als wichtigen Schritt in die richtige Richtung. „Der Katastrophenschutz ist mittlerweile mit einem ganz anderen Fokus ausgestattet“, sagte er. „Das zeigt sich nicht nur im Bau der Sirenen, sondern auch in den verschiedenen Warnapps oder dem Cell Broadcast, das beim letzten Warntag getestet wurde. Das sind alles Bausteine, die zu einer besseren Warnung der Bevölkerung beitragen und das ist äußerst wertvoll“, betonte der Bürgermeister.

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Neben der technischen Ausstattung setzt die Gemeinde Erndtebrück auch auf die Information der Bevölkerung. Im Zuge der Energiemangellage wurde bereits ein erster Flyer an alle Haushalte verteilt, der wichtige Anlaufstellen in den einzelnen Ortschaften sowie allgemeine Handlungshinweise enthält, erinnerte Gronau. Dieser Schritt zeige, dass der Schutz der Bevölkerung in Erndtebrück ganzheitlich gedacht wird – von der präventiven Warnung über Sirenen bis hin zur umfassenden Aufklärung der Bürger.