Erndtebrück. Windkraftbetreiber Statkraft will Menschen über die veränderten Pläne für den neuen Windpark informieren. Die genauen Standorte und Daten.

Die Zahlen sind beeindruckend. Der Windkraft-Projektierer Statkraft konkretisiert seine Pläne für einen Windpark mit 13 Anlagen zwischen Erndtebrück und Zinse. Den neuesten Planungsstand präsentiert das Düsseldorfer Unternehmen dann am 27. August zwischen 17 und 21 Uhr im Schießheim am Fuchsrain in Erndtebrück.

„Das wird keine Vortragsveranstaltung“, macht Unternehmenssprecherin Laura Kolb klar. „Wir bauen Marktstände auf, an denen die Menschen vorbeigehen und sich informieren können.“ Die Projektplaner werden da sein und die Fragen der Besucher beantworten. Vor fast genau einem Jahr, im Juni 2023, hatten Anwohner viele Fragen gestellt und auch Sorgen geäußert. Damals ging der Windkraftprojektierer noch von einem Baustart im Jahr 2027 für zwölf Anlagen aus. Heute liest sich das anders: „Statkraft plant ab voraussichtlich 2028 die Fertigstellung eines Windparks mit bis zu 13 Windenergieanlagen in der Gemeinde Erndtebrück. Der Windpark soll auf forstwirtschaftlich genutztem Gebiet und größtenteils auf vorgeschädigten und baumfreien Flächen in den Teilgebieten Zinse, Zinser Rücken, und Alte Schlag errichtet werden. Die Flächen wurden vertraglich gesichert, die detaillierte Planung des Windparks ist angelaufen. Nachdem sich Statkraft vertraglich mit einer lokalen Waldgenossenschaft geeinigt hat, kann auf einer weiteren Fläche eine zusätzliche Anlage geplant werden. Die 13. Anlage könnte weitere rund 4400 Haushalte mit Grünstrom versorgen“, schriebt das Unternehmen.

Die WEA-Visualisierung von Statkraft für den Ortseingang Zinse.
Die WEA-Visualisierung von Statkraft für den Ortseingang Zinse. © WP | Statkraft

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„Die Pachterträge werden es mir ermöglichen, die Kalamitätsflächen mit verschiedenen Baumarten wieder aufzuforsten. Das Ziel soll ein klimaresistenter, CO₂-speichernder Mischwald für die kommenden Generationen sein.“

Otto-Ludwig Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg
Grundbesitzer

Auf Nachfrage der Redaktion erläutert Laura Kolb von Statkraft: „Die Verzögerung ist normal. Es gab keine Probleme bei den Planungen. Aber es haben sich noch Details verändert“, so die Sprecherin.

Kalamitätsflächen auf dem Zinser Rücken.
Kalamitätsflächen auf dem Zinser Rücken. © WP | Statkraft

Fakt ist: Aus zwölf Anlagen sind 13 geworden. „Abhängig von der Anzahl und Art der realisierten Windenergieanlagen ist mit einem Standortertrag zwischen ungefähr 154 und 230 Gigawattstunden Windstrom im Jahr zu rechnen – genug, um bis zu 57.000 Haushalte mit Ökostrom zu versorgen. Dadurch werden jährlich 113.000 bis 170.000 Tonnen CO₂ vermieden. Als energieintensives Unternehmen haben auch die Eisenwerke Erndtebrück Interesse an einer möglichen Liefervereinbarung für Grünstrom bekundet“, erläutert der Projektierer weiter.

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Auch das Genehmigungsverfahren läuft positiv für das Unternehmen: „Nach dem Ergebnis von Vorbescheiden kann Statkraft die seit Projektbeginn geplanten 12 Windkraftanlagen in den Gebieten Zinse, Zinser Rücken und Alte Schlag ohne Einschränkung militärischer Belange realisieren. Für die zusätzliche Anlage im Gebiet der Waldgenossenschaft steht die Prüfung noch aus. Die Bundeswehr betreibt in Erndtebrück ein Luftverteidigungsradar.“ 

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Auch der Eigentümer der Flächen, Otto-Ludwig Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, kommt zu Wort. „Ich möchte auf meinen Flächen Grünstrom erzeugen und damit einen Beitrag zur Energiewende leisten. Die Pachterträge werden es mir ermöglichen, die Kalamitätsflächen mit verschiedenen Baumarten wieder aufzuforsten. Das Ziel soll ein klimaresistenter, CO₂-speichernder Mischwald für die kommenden Generationen sein.“

Darauf will sich auch Statkraft einlassen: „In Rücksprache mit dem Eigentümer der Flächen erklären wir uns zu signifikanten Aufforstungsmaßnahmen vor Ort bereit – mindestens im doppelten Umfang im Vergleich zu den gesetzlichen Vorgaben.“ Mithilfe der Pachteinnahmen plant Landeigentümer Otto-Ludwig zu Wittgenstein-Berleburg sämtliche Kalamitätsflächen im Windpark-Plangebiet wiederaufzuforsten. Auf ersten Versuchsflächen wird bereits ein Wiederaufforstungskonzept mit Douglasien, Ahorn und Erlen geprüft. „Dieses Ziel wird Statkraft im Rahmen seiner freiwilligen Ausgleichsmaßnahmen für den Windpark unterstützen. Das Unternehmen kompensiert sowohl die dauerhaft als auch die temporär für die Bauphase genutzten Flächen.“