Bad Laasphe. Am Wochenende feiern die Schützen in der Lahnstadt 175 Jahre Vereinsgeschichte. Der komplette Festablauf im Überblick.

175 Jahre Vereinsgeschichte - das feiern die Laaspher Schützen am kommenden Wochenende. Während der Festkommers bereits einige Wochen zurückliegt, freuen sich die Vereinsmitglieder nun auf ein spannendes Vogelschießen und viele weitere Höhepunkte.

„Seit rund 174 Jahren sind wir ein fester Bestandteil des Laaspher Lebens und zugleich der älteste Verein der Stadt“, schreibt der Verein anlässlich seines großen Jubiläums in einer Pressemitteilung. „Unsere Vorväter wollten einen geselligen Volksverein schaffen, in dem sich jeder Bürger egal welches Standes, Berufes oder Alters wohlfühlen konnte. [...] Heute verbindet uns Schützen die Freude an der Freundschaft, das gemeinsame Feiern, die Liebe zu unserer Heimat sowie die Leidenschaft am Schießsport und dem Schützenbrauchtum.“ Der Laaspher Schützenverein ist der zweitälteste im Wittgensteiner Land, also ein Traditionsverein. Er wurde im Jahre 1849 gegründet.

Das amtierende Jungschützenkönigspaar Vincent Förster und Chiara Marina Bril mit seinem Hofstaat.
Das amtierende Jungschützenkönigspaar Vincent Förster und Chiara Marina Bril mit seinem Hofstaat. © WP | Lars-Peter Dickel

Bereits seit dem Jahre 1860 wird das Schützenfest auf dem vereinseigenen Platz gefeiert. Seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde nach und nach begonnen, die Stangenzelte durch gemauerte halboffene Festzelte zu ersetzen. Einiges wurde in der Vergangenheit durch Eigenleistungen und finanzielle Spenden von Vereinsmitgliedern ermöglicht. Genannt sei die Sanierung und der Umbau des ehemaligen Musikpavillons zu einem zentralen Thekenpavillon, Erneuerung der Elektroanlage, Erneuerung der Bedachung der Festzelte und Wiederherstellung und Herrichtung der Küche. Um nur einige Punkte aus der Vereinsgeschichte zu nennen, die am kommenden Wochenende mit vielen Freunden und Gästen gefeiert werden soll.

Der Ablauf

Der Startschuss für das Fest fällt am Freitag, 12. Juli, mit dem traditionellen Vogelschießen. In diesem Jahr wird es zusätzlich ein Kaiserschießen geben. Die Ausgabe der Schießnummern beginnt um 16 Uhr in der Gaststätte „Stadtschänke“. Um 17 Uhr formiert sich dort ein kleiner Festzug, der zum Ehrenmal zieht, wo die traditionelle Kranzniederlegung in ehrendem Gedenken an die verstorbenen Schützenbrüder stattfindet. Auf dem Festplatz angekommen, wird der Abend durch einen traditionellen Fassbieranstich eröffnet. Begonnen wird mit dem Jugendvogelschießen um 18.30 Uhr unter musikalischer Begleitung der Musikkapelle Salchendorf. Es folgen Königs- und Kaiserschießen. Der Samstag steht ganz im Zeichen des großen Festzugs, der um 17 Uhr startet und bei dem die Musikkapelle Salchendorf, die Musikkapelle Werthenbach, die Spielgemeinschaft Laasphe Niederlaasphe und der Spielmannszug Biedenkopf ihr Können unter Beweis stellen. Anschließend findet die Krönung statt, bevor die Band „Q6 Partykühe“ für Stimmung sorgt. Der Sonntag, 14. Juli, beginnt mit dem Frühschoppen ab 11 Uhr, musikalisch begleitet von der Band „Live“.

Bosch-Bier hat eine lange Tradition beim Schützenfest

„Wir blicken in diesem Jahr auf 175 Jahre Laaspher Schützenverein zurück. Eine lange Zeit mit vielen Höhen und Tiefen, unter anderem der Erste und Zweite Weltkrieg, die Coronapandemie, der Krieg in der Ukraine und nicht zuletzt auch die gestiegene Inflation. Trotzdem wollen wir drei Tage vom Stress abschalten und auf unserem schönen Schützenplatz feiern“, so Michael Wamich, 1. Vorsitzender. Und auch das amtierende Schützenkönigspaar ist schon gespannt, wer ihr Nachfolger wird. „Wir wünschen allen ein harmonisches, friedvolles und denkwürdiges Schützenfest 2024, allen angehenden Würdenträgern ‚Gut Schuss‘ und lassen Sie mich mit meinem diesjährigen Motto abschließen: ,Zapft ihr Narren, der König hat Durst!“ Horrido und alles Gute‘“, so Christian Strackbein und Diana Kämpf in ihrem Grußwort.

Bosch-Bier gehörte von Beginn an zum Laaspher Schützenfest dazu.
Bosch-Bier gehörte von Beginn an zum Laaspher Schützenfest dazu. © Privat | Privat

Apropos Durst: Wie der Verein in einer weiteren Pressemitteilung berichtet, wurde schon ab dem ersten Schützenfest Bier der Brauerei Bosch ausgeschenkt. „In der damaligen Zeit war es dem heutigen Braunbier ähnlich, jedoch handelte es sich um ein naturtrübes und ungefiltertes Bier. Ab etwa den Jahren nach 1870 stand hellere Gerste zur Verfügung, sodass Exportbier verzapft werden konnte“, heißt es. Mitte der 1890er Jahre soll es zwei Bieranbieter, die sich um die Festwirtschaft bemühten, gegeben haben: Strohmann und Bosch. Die salomonische Einigung bestand darin, dass im unteren Festzelt das eine und im obere Festzelt das andere ausgeschenkt wurde.

Und: Mitglieder der Braudynastie Bosch waren dreimal Schützenkönig, einmal Schützenkaiser wie auch Jugendkönig. Auch im Vorstand waren sie mehrfach vertreten.

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