Schameder. Nach zweieinhalb Jahren Arbeit sind die Umbauten jetzt abgeschlossen. Mit Bürgern, Kameraden und Politik feiert die Feuerwehr den Meilenstein.
906 Tage hat es insgesamt gedauert. 6700 Stunden Eigenleistung der Freiwilligen flossen in das Projekt. Über eine Million Euro wurden investiert. Jetzt ist das Feuerwehrgerätehaus in Schameder endlich fertig. Nach der Einweihungsfeier konnte es jetzt im Rahmen eines Tags der offenen Tür besichtigt werden. „Jeder Stein trägt die Geschichte unseres Miteinanders“, sagte der Löschgruppenführer Jörg Stöcker bei seiner Eröffnungsrede. Die unermüdliche Arbeit, die die Beteiligten in den Bau gesteckt haben, sei „ein Symbol unserer Einheit, Stärke und Entschlossenheit für die Sicherheit unseres Dorfes einzustehen“.
„Das Gerätehaus ist ein Symbol unserer Einheit, Stärke und Entschlossenheit für die Sicherheit unseres Dorfes einzustehen“
Auch der Bürgermeister der Gemeinde Erndtebrück Henning Gronau ist stolz auf das Ergebnis der Löschgruppe. „Was ihr hier geleistet habt, ist nicht hoch genug einzuschätzen“, lobte er die Feuerwehrleute bei der Einweihungsfeier am Freitagabend. Deswegen brachte er auch das Goldene Buch der Gemeinde Erndtebrück mit. Die Feuerwehr Schameder habe sich den Eintrag in diesem Ehrenbuch von Erndtebrück mit ihrem Engagement redlich verdient. Das sieht auch Karl-Friedrich Müller, Leiter der Feuerwehr Erndtebrück, so. „Das Gerätehaus ist auch für Schameder und die Gemeinde sehr wichtig, weil Materialien dort gelagert werden. Außerdem entsteht eine Meldestelle, wo Bürger sich in Notsituationen melden können“, betonte Müller in seiner Rede.
„Was ihr hier geleistet habt ist nicht hoch genug einzuschätzen.“
Tatsächlich ist vieles am Feuerwehrgerätehaus jetzt neu, auch wenn das ursprüngliche Gebäude bestehen bleibt. „Es mag vielleicht sein, dass ein neues Gebäude günstiger gewesen wäre, aber so hat man Ressourcen gespart“, erklärt Jörg Stöcker die Entscheidung, viel Geld in die aufwändige Renovierung zu stecken. Erneuert wurde zuerst die Ausfahrt, denn die sei das „Hauptproblem“ gewesen. Zuvor war es nicht möglich, ohne großen Aufwand in Richtung Erndtebrück auszurücken. Um Kollisionen zwischen herausfahrenden und ankommenden Fahrzeugen zu umgehen, waren zuvor große Wendemanöver nötig. Jetzt kann in beide Richtungen problemlos ausgerückt werden, auch wenn andere Fahrzeuge ankommen.
Außerdem wurde die Fahrzeughalle vergrößert, sodass die neuen, längeren Fahrzeuge hineinpassen. Jetzt ist dort Platz für drei Feuerwehrfahrzeuge. Auch die Fassade der Halle erstrahlt nun in neuem Glanz, während drinnen ebenfalls vieles anders ist: Es wurden neue Leitungen verlegt, die Heizung wurde erneuert und elektrische Installationen wurden vorgenommen, auch damit das Gebäude energetisch effizienter ist. Zudem wurden die Umkleiden, Toiletten und Duschen ausgebaut und damit ausreichend Platz für die Feuerwehrmänner, aber insbesondere auch Räumlichkeiten für die Feuerwehrfrauen, geschaffen. Das Herzstück ist jedoch der neue Schulungsraum im Obergeschoss des Gerätehauses. Nur wegen des Leader-Wittgenstein-Programmes konnte der Schulungsraum „so hervorragend hergerichtet werden“, bedankte sich Jörg Stöcker für die finanzielle Unterstützung. Leader ist ein Förderprogramm der Europäischen Union und unterstützt Projekte, die zur Weiterentwicklung des ländlichen Raumes beitragen.
„Grundsätzlich brodelt dieses Unterfangen schon seit etlichen Jahren“, weiß der Löschgruppenführer. Die ersten Bauzeichnungen und Pläne habe es bereits vor über zehn Jahren gegeben, die initiale Anregung zur Renovierung sei schon Anfang der 2000er Jahre aufgekommen. Bis die Umsetzung dann aber tatsächlich folgen konnte, musste erst die Standortfrage geklärt werden und dann mussten gemeinsam mit dem Erndtebrücker Rat die Möglichkeiten besprochen und konkrete Entscheidungen getroffen werden. Erst im Oktober 2021 konnten die Bauarbeiten deshalb starten.
„Das Feuerwehrhaus ist letztendlich für die Gemeinde. Wir haben die Gemeinde als Feuerwehr damit unterstützt.“
„Das Feuerwehrhaus ist letztendlich für die Gemeinde. Wir haben die Gemeinde als Feuerwehr damit unterstützt“, sagt Stöcker über die Zusammenarbeit der Kameraden und Kameradinnen mit der Gemeinde Erndtebrück. Es sei keineswegs selbstverständlich, dass sich eine Löschgruppe in diesem Umfang für den Bau ihres Feuerwehrhauses einsetzt. Nur durch die Bereitschaft der Ehrenamtler, selbst anzupacken und Ideen einzubringen, war es möglich den Umbau des Gebäudes so umzusetzen. „Die Leute haben mich angesprochen und gesagt: Wir helfen gerne!“, berichtet der Löschgruppenführer auch von einigen externen Helfern aus dem Dorf. Neben den aktiven Feuerwehrleuten und den freiwilligen Helfern habe auch die Ehrenabteilung der Feuerwehr tatkräftig angepackt. Für sie sei es schon das zweite Gerätehaus, das, nun nach 40 Jahren, erneuert wird. Mit viel „Engagement und Herzblut“ sei die Kameradschaft dabei gewesen, Baumaterialien und Werkzeuge haben sie mitunter selbst bereitgestellt. Das Fazit von Jörg Stöcker ist am Ende seiner Dankesrede bei der Einweihung deshalb: „Viele von uns haben investiert, vor allem in die Idee, dass wir gemeinsam mehr erreichen können (...) Ich möchte sagen: Wir haben es geschafft!“