Aus für WeihnachtsZeitreise: „Werden etwas Neues machen“
•
Lesezeit: 3 Minuten
Bad Berleburg. Holger Saßmannshausen vom Jugendförderverein richtet den Blick jetzt nach vorn. Die Stimmen zum Aus für die WeihnachtsZeitreise sind eindeutig.
Die Nachricht kam überraschend: Es wird keine WeihnachtsZeitreise in Bad Berleburg mehrt geben. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber der Vorsitzende des Jugendfördervereins Bad Berleburg, Holger Saßmannshausen, bei dem über Jahre viele Fäden der Organisation zusammengelaufen sind, macht im Gespräch mit dieser Zeitung auch deutlich: „Es war eine schöne und erfolgreiche Zeit. Aber ich bin auch froh, dass wir jetzt einen Schnitt gemacht haben.“ Die Entwicklungen der vergangenen zwei Jahre mit der Corona-Pandemie und den Verschärfungen für Sicherheitskonzepte und Haftungsfragen bei solchen Großveranstaltungen haben das Organisationsteam an seine Grenzen gebracht.
Gustav Prinz zu Sayn-Wittgenstein im großen Interview - Neben Windkraft geht es auch um das Schloss und die WeihnachtsZeitreise
Bestehende Märkte fördern
Aber Saßmannshausen trauert dem Vergangenen nicht nach. „Wir werden etwas Neues machen. Dabei wollen wir auch die bestehenden, erfolgreichen Märkte in Diedenshausen, Arfeld, Weidenhausen ins Zentrum stellen, miteinander verbinden.“ Auch neue Weihnachtsmärkte wie der von der Wittgenstein-Berleburg’schen Rentkammer in der Ihrige oder vom Heimatverein Landwirtschaft und Brauchtum am Sengelsberg könnten einbezogen werden. „Und natürlich wollen wir auch in der Kernstadt etwas machen“, sprüht Saßmannshausen bereits vor Ideen. Late-Night-Shopping, ein weihnachtlicher Regio-Markt – vieles ist denkbar und kombinierbar. Das Schlagwort von der „Lichtertour“ stellt der Vorsitzende des Jugendfördervereins dabei gar nicht so sehr in den Vordergrund. Die wurde währen der Corona-Pandemie von der Landjugend mit einem Korso aus bunt, beleuchten Traktoren ins Leben gerufen. Aber Licht spielt eine große Rolle: „Wir haben da viele Möglichkeiten im Fundus des Vereins und wollen am Beleuchtungskonzept für die Kernstadt arbeiten“, sagt Saßmannshausen, der gerne auch Ideen entgegennimmt.
Stimmen zum Aus
Die besten Bilder aus 17 Jahren Weihnachtszeitreise
1/24
Bei den Menschen draußen überwiegt aktuell noch die Trauer über das „Aus“ für den beliebten Weihnachtsmarkt, der seit 2006 bis zur Corona-Pandemie viele Menschen in die Stadt zog. Das sagen die Menschen auf unserer Facebookseite:
„Schade. Das war für uns ein besonderer Weihnachtsmarkt“, kommentiert Barbara Würden aus Wilnsdorf das Aus für die WeihnachtsZeitreise. Und Katrin Jäger aus Meschede sieht das genauso: „Ich bin immer gerne dorthin gefahren, eben weil es kein typischer Weihnachtsmarkt wie sonst überall war.“ Und auch Alexandra Bruner-Schreiber aus Bad Berleburg fragt sich, wie es weiter geht, nachdem „einer der beliebtesten Weihnachtsmärkte Deutschlands – so stand es vor Jahren in der Presse“ nun nicht mehr organisiert werden soll.
„Attraktion weniger“
Und auch Dirk Landmann aus Berghausen bringt es kurz auf den Punkt: „Eine Attraktion weniger.“ Natascha Caplja aus Bad Berleburg wird in ihrer Kritik ironisch: „Sehr, sehr traurig für unsere Stadt. ‘Bad’ dürfte gar nicht mehr auf dem Ortsschild stehen. Eine richtige Kurstadt sind wir schon seit langem nicht mehr… und jetzt noch nicht einmal mehr ein Weihnachtsmarkt fürs Volk. Aber Hauptsache gefühlt 15 Bäckereien und Döner...“ Christopher Grau sieht den Gesellschaftlichen Verfall: „Kann man nur noch mit dem Kopf schütteln. Echt alles, was mit unserer Kultur zu tun hat, wird langsam, aber sicher abgeschafft.“ Silvia Kebbe-Kontny aus Bad Berleburg zweifelt am Erfolg der möglichen Alternative: „Oh, aha, Lichtertour und Beleuchtungskonzept? Sollten wir nicht letztes Jahr alle unsere Weihnachtsbeleuchtung stark reduzieren? Schade, dass alles immer weniger wird. Schade um Berleburg.“
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.