Bad Berleburg. Friseurmeister Karl-Heinz Mettken vom Salon „Frisier Zone“ erhält für seine Arbeit eine Jubiläumsurkunde von der Handwerkskammer Südwestfalen
In dem Salon „Frisier Zone“ in der Bad Berleburger Poststraße gibt es allen Grund zu feiern. Friseurmeister Karl-Heinz Mettken aus Hallenberg wurde zu seinem 50-jährigen Jubiläum von der Handwerkskammer Südwestfalen ein goldener Meisterbrief zugeschickt. Damit ist Mettken der älteste Friseurmeister in Wittgenstein, der noch aktiv am Arbeiten ist.
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Der 75-Jährige begann am 1. April 1960 seine Ausbildung in Winterberg und schloss diese 1963 erfolgreich ab. Daraufhin arbeitete er an unterschiedlichen Standorten wie Witten, Remscheid oder Soest. Die Meisterprüfung absolvierte Mettken 1970in Bielefeld. Seit dem 4. Februar 1975 ist er in Bad Berleburg tätig und eröffnete dort seinen ersten eigenen Salon. „Im November 1978 zogen wir in das Ladelokal in der Poststraße“, erinnert sich der Friseurmeister. 2013 übernahm Marina Marchel den Salon: „Ich war froh über diesen Schritt, weil ich dadurch die Verantwortung an die nächste Generation abgeben konnte“, erzählt Mettken. Er arbeitet im Salon mittlerweile noch acht Stunden die Woche und vertritt die Kollegen, falls sie krank werden oder im Urlaub sind.
Wittgenstein: Immer wieder neue Trends
Das Handwerk habe sich in den vielen Jahren ständig verändert: „Was haben wir Ende der 70ern für Dauerwellen gemacht. Da saßen hier teilweise sechs bis sieben Frauen, die alle eine wollten“, schmunzelt der Friseurmeister. Darüber hinaus – die ganzen neuen Haarschnitte, die immer wieder aufkamen. „Am Anfang haben wir noch mit Messern geschnitten, bis es dann die Scheren gab.“ Und damit musste man auch erstmal lernen zu schneiden. Später kamen dann die Föhnfrisuren auf: „Und wir haben geföhnt und geföhnt“, sagt Mettken.
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Es gäbe immer wieder neue Frisurentrends und in seinem Beruf müsse man am Puls der Zeit zu blieben. Um die verschiedenen Techniken wie beispielsweise Strähnchenfärben zu erlernen, seien regelmäßige Fortbildungen für Friseure ein Muss. „Ich habe immer ganz viele Fortbildungen besucht“, berichtet Mettken. Die einzelnen Schnitttechniken seien das Handwerk an seinem Beruf. Der richtige Umgang mit der Schere sei dabei besonders wichtig. „Ich musste damals noch am Besenstiel das Schneiden und am Luftballon das Rasieren üben“, erinnert sich der Friseurmeister.
Wittgenstein: Anfangs nicht sein Traumberuf
Aber der Friseurberuf war nicht immer seine Leidenschaft. Sein Vater hat ihn damals auf den Beruf aufmerksam gemacht und erst daraufhin fing er die Ausbildung an. Mettken hätte sich auch etwas ganz anderes vorstellen können – wie zur Bank zu gehen. Heute ist er aber sehr zufrieden damit, sich für den Friseurberuf entscheiden zu haben. Nach seiner Erfahrung aus den vielen Dienstjahren brauche man als Friseur vor allem eine gute „Menschenkenntnis“.
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Was sich verändert hat? „Damals war es selbstverständlich. Man musste nie befürchten, Pleite zu gehen, aber die Zeiten haben sich gewandelt“, so Mettken. Auch in Sachen Auszubildende und Nachwuchs: „Es ist ganz schwierig, passende Leute zu finden.“ Nur selten gäbe es welche, die die Ausbildung durchhalten würden. Das sei nach dem Friseurmeister früher anders gewesen.
Wittgenstein: Erfahrung zahlt sich aus
Insgesamt hat Mettken während seiner vielen Dienstjahre ca. 20 Friseurinnen und Friseure ausgebildet. Aus dem Salonteam hat beispielsweise Mareike Sperschneider ihre Ausbildung vor 25 Jahren bei ihm absolviert und arbeitet seitdem in Bad Berleburg. Mettken verfügt über einen großen Erfahrungsschatz. Die Kolleginnen und Kollegen aus dem Team der Frisier Zone schätzen ihn sehr. „Er ist für uns nicht wegzudenken und unersetzlich“, sagt Sperschneider. Mettken stehe mit Rat und Tat zur Seite, wenn man mal eine Frage hat und auch den neusten „Friseur-Tratsch“ könne mit ihm geteilt werden.
Zukünftig möchte der 75-Jährige erstmal wie bisher weiterarbeiten. „Solange mein Körper das noch mitmacht, werde ich weitermachen.“ Für die Salon-Leiterin Marina Marchel sei es ganz komisch, sich vorzustellen, dass er irgendwann mal nicht mehr zur Arbeit kommt.
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