Wittgenstein. Die große Kampagne „Klimaschutz mit BRAvour“ soll Bürger animieren, sich für den Klimaschutz zu engagieren – und dabei Unterstützung leisten.

Besser hätte der Auftakt der Klimakampagne „Klimaschutz mit BRAvour“ von NRW-Kommunen, -Kreisen, der Bezirksregierung Arnsberg und der EnergieAgentur.NRW kaum laufen können – noch während der Zoom-Konferenz kam eine 71. Kommune dazu. Bad Berleburg und Bad Laasphe sind bereits Partner der Klimakampagne – Erndtebrück kündigte auf Nachfrage dieser Redaktion an, sich später ebenfalls anzuschließen.

Die Kampagne

„Klimaschutz mit BRAvour“ soll zum einen die klimaschutzbezogene Kommunikation der durch die Kampagne vernetzten Kommunen verbessern – vor allem aber den Bürgern in den jeweiligen Kommunen die Möglichkeit geben, sich einfach und unkompliziert vor Ort nicht nur über Maßnahmen zum Klimaschutz zu informieren, sondern auch entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

„Klimaschutz ist Zukunftslust“, machte Regierungspräsident Hans-Josef Vogel gleich zu Beginn der Konferenz deutlich: „Der Klimawandel ist die Herausforderung unserer Zeit. Staat, Wirtschaft und wir alle als Bürger sind hier die Akteure. Ich freue mich, dass 71 Kommunen unseres Regierungsbezirkes jetzt gemeinsam ihre kommunale Intelligenz einbringen, um auch im Klimaschutz die wichtigen bürgerschaftlichen Potenziale durch lokale Aspekte, Motivation, Information und Beratung zur Entfaltung zu bringen. Zum Beispiel beim Thema ‘Solaranlagen auf die Dächer‘.“ Eben jenes Thema, Dachflächenphotovoltaik, sei im ersten Jahr auch der Schwerpunkt der Kampagne. „Die Akzeptanz dafür ist groß genug und wir sind technisch mittlerweile wesentlich weiter als noch vor ein paar Jahren“, erklärte Vogel die Wahl dieses Schwerpunktes.

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Adrian Mork, Leiter Stabstelle Klimaschutz, Energie und Nachhaltigkeit bei der Bezirksregierung Arnsberg, ergänzte: „71 Kommunen bedeutet, dass wir mit der Klimaschutzkampagne über 3,2 Millionen Menschen im Regierungsbezirk erreichen können. Damit geben die Menschen sowie die Kommunen und Kreise im Regierungsbezirk nicht nur ein Statement zu mehr Klimaschutz vor der Haustür ab, sondern sie werden selber tätig und entscheiden sich zum Beispiel für Photovoltaik auf dem Hausdach.“

Die Kommunen

Und wie profitieren die Kommunen, so auch Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück, von dieser Medienkampagne? „Die Bürger brauchen Hilfe und Unterstützung, wenn es bei der Ergreifung von Maßnahmen geht, die den Klimaschutz forcieren. Aber es gibt immer noch zu viel Bürokratie“, so Vogel.

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Häufig fehle es den Kommunen vor Ort jedoch an Ressourcen, die Aufklärung über aktualisierte Rahmenbedingungen zu Erneuerbaren-Energien-Technologien vollumfänglich zu betreiben. Zudem werden in vielen Kommunen ähnliche Arbeiten erledigt, die auch von einer zentralen Stelle oder von einer Partnerinnenorganisation der Kampagne ausgeführt werden könnten. An dieser Stelle setzt die Klimakampagne der Bezirksregierung Arnsberg an. Die Bezirksregierung bietet den teilnehmenden Kommunen als Service Informationsmaterialien zu den Themen Nutzerverhalten, Mobilität, Gebäudemodernisierung, Energie und Klimafolgenanpassung zur individuellen Nutzung an.

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Medienpakete und Werbe- und Informationsmittel zur Kampagne, die für die jeweiligen Orte angepasst werden können, stellt die EnergieAgentur.NRW den Kommunen zur Verfügung. Zusätzlich zu den Informationsmaterialien profitieren die Kommunen vom Wissenstransfer innerhalb des Netzwerkes der Klimakampagne.

Die Wittgensteiner

Bad Berleburg ist als eine der drei Wittgensteiner Kommunen bei der Klimakampagne „Klimaschutz mit BRAvour“ aktiv mit dabei. Als eine von 71 Kommunen sowie gemeinsam mit zwei Kreisen im Regierungsbezirk Arnsberg will die Stadt der Dörfer den Klimaschutz nachhaltig gestalten.

„Es geht darum, Klimaschutz durch konkretes Handeln nachhaltig voranzutreiben. Diesen bei uns ohnehin schon gestarteten Gestaltungsprozess wollen wir mit unseren Bürgerinnen und Bürgern, aber auch Gewerbe- und Industriebetrieben permanent weiterentwickeln“, erklärte die Leiterin der Stabsabteilung Regionalentwicklung der Stadt Bad Berleburg, Colette Siebert.

Auch die Gemeinde Erndtebrück hat an den Veranstaltungen zur Klimakampagne „Klimaschutz mit BRAvour“ teilgenommen. „Zudem erfolgte ein regelmäßiger Austausch mit der Bezirksregierung. Wie in der Veranstaltung bereits richtigerweise festgestellt wurde, stehen insbesondere kleine Kommunen vor der Herausforderung ,viele Aufgaben auf wenige Schultern verteilen zu müssen’“, teilt die Gemeindeverwaltung auf Nachfrage mit.

Dies treffe auch auf die Gemeinde Erndtebrück zu, weshalb sorgfältig geprüft wurde, ob der notwendige Personaleinsatz aufgebracht werden kann. „Dank der breit aufgestellten und professionell erarbeiteten Kampagne und des großen Netzwerkes an beteiligten Akteuren, ist die Verwaltung zu dem Entschluss gelangt, sich der Kampagne anzuschließen und dankt der Bezirksregierung und Regierungspräsident Vogel für das Engagement und die Initiative“, heißt es aus dem Erndtebrücker Rathaus. Bis zum Sommer wollen noch weitere Kommunen der Kampagne beitreten.