Wittgenstein. Es gibt Lieferengpässe bei der Munition fürs Vogelschießen. Wittgensteiner Vereine über Zusammenhalt und Restbestände.
Die Schützenfest-Saison ist im vollen Gange. Viele Wittgensteiner Vereine haben bereits ihr Traditionsfest gefeiert, weitere haben es noch vor sich – unter anderem die Schützen in Bad Berleburg, Berghausen, Bad Laasphe und in anderen Ortschaften. Eines der Hauptattraktionen ist hierbei das Vogelschießen um die Königskrone. Mehrere Geschosse sind hierfür nötig. Das sorgte unter anderem im benachbarten Sauerland bei einigen Schützen für unruhige Nächte. Das Problem: Durch Engpässe bei Metall-Lieferungen und durch die besondere Situation rund um den Ukraine-Krieg könnten dringend benötigter Munitionsnachschub für die heimischen Schützenvereine ausbleiben. Sind hiervon auch Wittgensteiner Schieß- und Schützenvereine betroffen? Die Redaktion hat bei einigen von ihnen einmal nachgefragt.
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Schnell stellt sich heraus: Die meisten Vereine verfügen über genügend Munition oder helfen sich gegenseitig aus. Das Problem mit den Lieferengpässen aber ist ihnen bekannt. Die Schützen des Erndtebrücker Schießvereins 1911 sahen dem Vogelschießen entspannt entgegen. „Wir hatten für unser Schießen genug Munition auf Vorrat“, sagt Maik Reichmann, 1. Sportleiter. Wie viel Munition für das Vogelschießen gebraucht wird, hänge von verschiedenen Faktoren ab – unter anderem davon, wie gut die Schützen treffen. „Zudem kommt es auch immer darauf an, wie viel mit dem Großkaliber geschossen wird.“ Der Schießverein beispielsweise schießt zuvor mit dem Kleinkaliber und wechselt bei den Flügeln zum Großkaliber. „Man kann sagen: Von den Flügeln bis zum gefallenen Vogel fallen in etwa 100 bis 150 Schuss – je nachdem, wie gut die Treffer sind“, so Reichmann.
Zusammenhalt unter den Vereinen
Und auch für die nächste Schützenfestsaison 2023 sei noch genug Munition für das Großkaliber da, so der Sportleiter. Dass liege zum einen an der frühzeitigen Bestellung – aber auch daran, dass lediglich beim Vogelschießen mit dem Großkaliber geschossen werde. „Sonst schießen wir hier KK.“ Hier dürfte der Vorrat noch bis Anfang nächstes Jahr reichen. Reichmann: „Wir werden in Kürze eine neue Bestellung aufgeben. In der Regel dauert dies drei bis vier Wochen.“ Wie lange es nun dauere, werde man sehen. „Anfang bis Mitte 2023 sollte die Lieferung dann aber schon da sein“, so Reichmann. Er weiß, dass nicht jeder Verein aktuell über einen großen Vorrat verfügt. „Ein befreundeter Verein hatte uns gefragt, ob wir ihm, sollte der Vorrat nicht ausreichen, aushelfen können.“ Für die Schützen aus Erndtebrück eine Selbstverständlichkeit.
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Das freut auch die Mitglieder des Schützenvereins „Edelweiß“ Saßmannshausen - Holzhausen - Bermershausen. „Wir hatten im Frühjahr gemeinsam mit anderen Vereinen Munition bestellt“, so der Vorsitzende Jörg Weber. Die Lieferung aber ist bis heute nicht da. „An sich haben wir noch genug Munition im Bestand – sollten wir damit nicht auskommen, hilft uns der Erndtebrücker Schießverein aus.“
Genug Restbestände
Auch in Bad Laasphe weiß man von Lieferengpässen. „Es ist sehr schwer aktuell, an Munition zu kommen“, berichtet Michael Wamich, Vorsitzender des Laaspher Schützenvereins 1849. Dort wird auch im Normalbetrieb mit Groß- und Kleinkaliber geschossen. Fürs Schützenfest in diesem Jahr aber sind sie gut aufgestellt. „Wir hoffen, dass wir mit unserem Bestand auskommen werden“, so Wamich.
Aber nicht nur die Lieferengpässe machen es den Schützen derzeit nicht gerade einfach – auch die Preise sind in der vergangenen Zeit enorm gestiegen. Wamich: „Die haben sich mittlerweile verdoppelt.“