Bad Laasphe. Ein Tanklastzug mit 12.000 Liter Heizöl ist in Holzhausen bei Bad Laasphe verunglückt. Auf der Bundesstraße 62 kippte der nicht ganz beladene Anhänger in der sogenannten Haarnadelkurve um und rutschte eine Böschung hinab. 43 Einsatzkräfte der Feuerwehr verhinderten das Auslaufen des Heizöls.
„Ich sah im Außenspiegel, wie der Hänger hochkam, hab’ noch Gas gegeben; aber das nützte nix mehr.“ Dem blassen Fahrer des Tanklastzuges steht der Schreck ins Gesicht geblieben. Gott sei Dank ist es dabei am Mittwochnachmittag für ihn und seinen Beifahrer geblieben – abgesehen von einem Sachschaden, den Polizeisprecher Georg Baum auf „mehrere Zehntausend Euro“ bezifferte.
Herausforderung für die Feuerwehr
Für die 43 Kameraden der Feuerwehren aus Bad Laasphe und Erndtebrück bedeutete der Verkehrsunfall allerdings höchste Konzentration, weil auslaufendes Heizöl nicht nur das Erdreich gefährdete, im schlimmsten Fall sich sogar hätte entzünden können.
Es war dieselbe Kurve, in der vor knapp vier Wochen ein mit Feinsplitt beladener Lkw havarierte. Fast auf den Meter genau an derselben Stelle lag diesmal kopfüber der Hänger eines Tanklastwagens aus Wesseling (Bonn). Aus Bad Laasphe war der 39-jährige Fahrer mit seinem 21 Jahre jungen Kollegen unterwegs nach Bad Berleburg, um dort noch rund 15.000 Liter Heizöl abzuliefern - rund 3000 Liter waren im Tank der Zugmaschine, der Rest auf verschiedene Kammern im Anhänger verteilt.
Unfallursache ungeklärt / Nur 40km/h auf Tacho
Warum der Hänger in der in Fahrtrichtung Bad Berleburg nach links verlaufenden Haarnadelkurve umgekippt ist, hat die Polizei noch nicht ermittelt. Nach Angaben des Fahrers, habe der Tacho „höchstens 40 km/h“ gezeigt, als der Unfall passierte.
Tanklaster stürzt in Böschung
Über die seit dem Unfall Ende März noch nicht reparierte Leitplanke und durch zwei Warnbaken hindurch brach der Tanker nach rechts aus, wurde von ein paar Bäumen gestoppt und landete kopfüber oberhalb einer abfallenden Böschung."Ohne die Bäume hätte das auch ganz ausgehen können“, beschreibt Bad Laasphes Wehrführer Dirk Höbener den glimpflichen Ausgang für die beiden Fahrer. Das Tonnengewicht auf den Hänger hätte die Zugmaschine mit in die Böschung ziehen können.
Bundesstraße 62 bis in die Abendstunden gesperrt
Mit feinem Strahl schoss das rötlich eingefärbte Heizöl aus dem beschädigten Domdeckel des Tanks; Feuerwehrkameraden fingen den Gefahrstoff mit Planen und Metallrinnen in Eimern auf. Geschützt werden musste auch der an dieser Stelle unter der Fahrbahn ins Tal fließende Welschebach.Bis in die Abendstunden war die Bundesstraße weiträumig gesperrt, damit das Öl von einer Umwelt-Fachfirma abgepumpt und der umgestürzte Anhänger geborgen werden konnte.