Siegen-Wittgenstein.. Rund 1000 Einsatzkräfte der Feuerwehr Siegen-Wittgenstein waren bei einer besonderen Übung auf den Beinen. Die Aufgabe: Unter realistischen Bedingungen das neue Digitalfunknetz testen. Bei der Stresstest-Digitalfunkübung arbeiteten die Beteiligten mit 700 mobilen und fest eingebauten Funkgeräten.
Bei der Stresstest-Digitalfunkübung arbeiteten die Beteiligten mit rund 700 mobilen und fest eingebauten Funkgeräten, die in den letzten Wochen flächendeckend im Kreisgebiet in Betrieb genommen wurden. Mit dabei waren die Feuerwehren aller elf Städte und Gemeinden mit etwa 750 Leuten, dazu noch 150 Männer und Frauen des Deutschen Roten Kreuzes, des Malteser Hilfsdienstes, des Technischen Hilfswerks sowie etliche Beamte der Polizei.
Auf dem Vorplatz beim Feuerwehrgerätehaus Netphen war der neue Einsatzleitwagen 2 des Kreises Siegen-Wittgenstein stationiert. Von hier aus wurde der Einsatz im gesamten Kreis, von Bad Berleburg bis Burbach, Neunkirchen, Freudenberg und Kreuztal koordiniert. Die Feuerwehrangehörigen warteten in ihren Fahrzeugen, um die gemeldeten Einsatzszenarien abzuarbeiten.
Am Standort Feuerwehrgerätehaus gab es zu Beginn ein erstes Problem – und eine erste Lösung. Neben den Einsatzleitwagen standen die Feuerwehrfahrzeuge des Löschzugs Netphen – mit eingeschalteten Funkgeräten. Es kam zu einer „Übersteuerung“ der Funkwellen, aus dem Leitwagen konnten die Einsätze nicht vergeben werden. Als die Feuerwehrfahrzeuge sich am Petersplatz stationiert hatten, lief der Funkverkehr dann reibungslos.
Virtuelle Einsatzvorbereitung
Die Besatzung des HLF 10-1 (Hilfe-Leistungs-Löschfahrzeug) beispielsweise musste an den als „Applauskurve“ bekannten Abschnitt der B 62 fahren. Als Lage wurde vorgegeben, dass hier ein Laster in Brand geraten sei. Beim Eintreffen des HLF warteten schon die Kameraden von der Löschgruppe Eschenbach, die virtuell die Einsatzvorbereitungen getroffen hatten. Über den Digitalfunk wurden der Leitstelle das Eintreffen und die erforderlichen Löschmaßnahmen gemeldet. Die Feuerwehrmänner warteten auf Rückmeldung. „Einsatzleitung für HLF 10-1 – Einsatzleitung hört – Feuer aus. Machen noch Aufräumarbeiten und kommen zurück – Einsatzleitung hat verstanden, Ende“.
Weitere angenommene Szenarien waren ein Scheunenbrand in Nenkersdorf und ein Verkehrsunfall in Feuersbach. In Hilchenbach sollte die Feuerwehr zusammen mit dem THW eine so genannte Verletztensammelstelle einrichten. Dabei ging es, anders als sonst bei Übungen, nicht um die Simulation der Rettungsmaßnahmen selbst, sondern um den realitätsnahen Test der neuen Funktechnik und ihrer Möglichkeiten.
Der erste Eindruck der Einsatzleitung nach der Übung ist recht positiv, da die Kommunikation über das digitale Funknetz im Gesamtgebiet des Kreises Siegen-Wittgenstein – auch bei extremer Belastung – weitgehend einwandfrei funktionierte. Einige Feuerwehrleute hätten sich lediglich eine einfachere Bedienung der Geräte gewünscht und gerne mehr Ausbildung genossen, so war vielfach zu hören..