Erndtebrück. Die Ausschuss-Mitglieder haben sich einstimmig entschieden – der Dirtbike-Park kommt in den Kernort. Besonders die Jugendlichen freut dies.

Was derzeit noch brach liegt, soll bald stolzes Aushängeschild der Gemeinde Erndtebrück werden: Am Mittwochabend hat sich der Ausschuss für Bauen und Gemeindeentwicklung einstimmig dafür entscheiden, den geplanten Dirtbike- und Skatepark zentral am Park-and-Ride-Parkplatz hinter dem Bahnhof zu verwirklichen. Dass dies genau im Sinne der Jugendlichen ist, bestätigte sich in der Sitzung, denn einige von ihnen hatten den Weg ins Rathaus gefunden und sagten den Politikern klar und deutlich, was sie wollen.

„So eine Skate- und Dirtbike-Anlage wäre ein Prestigeobjekt für Erndtebrück. Das ist etwas, auf das man stolz ist, was den Ort auch aufwertet, denn eine gute gemachte Anlage sieht auch sehr gut aus. Warum soll man das irgendwo am Rand der Gemeinde verstecken?“ machte sich Norris Peter, einer der Jugendlichen die sich für den Park engagieren und am Mittwoch zu Gast in der Sitzung waren, für die Verwirklichung neben den Gleisen stark.

Ein Vorzeigeprojekt

Gleich nach Verkündung der Nachricht hatte er beobachtet, wie viel Likes und Kommentare sie in den sozialen Netzwerken bekommen hatte, dass ein Nutzer sogar schrieb, dass sich die Stadt Bad Laasphe davon eine Scheibe abschneiden könnte. „So schnell hat man ein Vorzeigeprojekt in den Händen“, machte Peter klar.

Auch andere Standorte waren kurz im Gespräch, jedoch kristallisierte sich in der Diskussion schnell heraus, dass die Lage am Sportplatz oder bei der Hauptschule nicht nur für die Anlage selbst suboptimal wäre, sondern auch das falsche Signal an die Jugendlichen senden würde, denn diese Orte sind bei weitem nicht so zentral und einfach erreichbar wie der Bahnhof.

Zwischen den Bahngleisen und der Berliner Straße soll der Park entstehen.
Zwischen den Bahngleisen und der Berliner Straße soll der Park entstehen. © www.blossey.eu | Hans Blossey

„Wir sollten die Jugendlichen nicht aufs Abstellgleis schieben. Was sollen sie für ein Gefühl haben, wenn wir sie an den Rand abschieben? Sie sind die Mitte der Gesellschaft, deshalb gehören sie auch ins Zentrum“, betonte auch Jugendpfleger Benjamin Ihmig. Dass eine solche Anlage gut und einfach zu erreichen ist sei ein wichtiges Argument für die Jugendlichen, das Angebot auch zu nutzen, machte Ihmig zudem klar. Bastian Roggenkamp, der für die Ausschussmitglieder auch eine Präsentation zum Dirtbike-Park mitgebracht hatte, bestärkte dieses Argument: „In Bad Berleburg gibt es einen Dirtbike-Park auf dem Stöppel. Aber den nutzt kaum einer und mittlerweile ist er total zugewachsen. Das kann man in Erndtebrück nicht wollen.“

Die Entscheidung

Nicht alle Politiker wollten die Entscheidung so schnell „über’s Knie brechen“ und erst noch andere Alternativen ausloten, aber nachdem sowohl SPD als auch die Jugendlichen verdeutlichten, dass bereits seit 2017 über das Projekt gesprochen wird und jetzt endlich Entscheidungen getroffen werden sollten, gaben am Ende alle ihre Stimme für den Park am Bahnhof ab. „Wir sollten solche Themen nicht andauernd an die Wand schwätzen sondern auch mal schnell etwas umsetzen“, gab Antonio Vincenti de Simone (SPD) zu verstehen.

Heinz-Georg Grebe (FDP) machte darauf aufmerksam, dass auf die Sicherheit, denn der Park entstünde parallel zu den Bahngleisen, besonderes Augenmerk gerichtet werden müsse. Da jedoch an der Stelle auch der Einstieg in den Eder-Radweg entstehen soll, sind sowieso hohe Zäune als Sicherheitsvorkehrung zwischen den Platz und den Schienen vorgesehen, machte Bürgermeister Henning Gronau deutlich.