Erndtebrück. Das Angebot für Jugendliche war bisher mau – aber das soll sich jetzt ändern. Erndtebrück will einen Dirtbike-Park und einen Skate-Park anlegen.

Im Heimatcheck dieser Zeitung vor einem Jahr machten es unsere Leser bereits in der großangelegten Umfrage bereits deutlich: In Wittgenstein fehlen die Freizeitangebote, Erndtebrück bekam in dieser Sparte im Durchschnitt die Note „Ausreichend“. Doch gerade in der Edergemeinde bewegt sich diesbezüglich derzeit viel.

Der Ederauenpark im Kernort nähert sich der Fertigstellung und jetzt soll auch gezielt für Jugendliche und junge Erwachsene ein Highlight entstehen – und zwar in Zusammenarbeit mit Jugendlichen. Im Bauausschuss der Gemeinde am 15. September sollen den politischen Vertretern die mit den jungen Erndtebrückern erarbeiteten Ideen für einen Dirtbike-Park und eine Skate-Anlage vorgestellt werden.

Die Jugendlichen

Um zu erfahren, welches Angebot für die Jugendlichen den Ortskern bereichern soll, hat sich die Verwaltung in den vergangenen Monaten mit eben jenen Jugendlichen darüber unterhalten, teilt Bürgermeister Henning Gronau auf seinem Instagram-Account mit.

„Das Feedback war überwältigend: Mehr als 30 junge Menschen haben mit uns Kontakt aufgenommen, an einem Ortsrundgang teilgenommen, im Jugendtreff Login ihre Meinung dazu gesagt und sich in einer organisierten Veranstaltung mit den Gemeinderatsfraktionen hierzu ausgetauscht“, so Gronau. Eine Dirtbike - und eine Skate-Anlage wurden dabei immer wieder genannt. „Ziel ist es, dass eine Anlage entsteht, die möglichst gut auf [die Interessen der Jugendlichen] abgestimmt ist“, so Gronau.

Die Ausgangssituation

Im Ortskern der Gemeinde Erndtebrück findet derzeit eine umfangreiche Entwicklung statt (u.a. der Ederauenpark), dennoch gibt es aber keine Fläche, die sich ausdrücklich an Jugendliche richtet – so steht es in der Vorlage für den Ausschuss: „Gerade junge Menschen finden derzeit im Ortskern kaum Flächen, auf denen Sie Ihre Freizeit gestalten können.“

Die Verwaltung sei gezielt mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ins Gespräch gegangen und haben deren Interessen erfragt. „Ebenso fanden Gespräche und Begehungen statt, um einen Eindruck davon zu bekommen, welcher Bedarf besteht“, wird der Vorgang weiter beschrieben. Im Bereich der Sportangebote sprechen sich die Jugendlichen demnach überwiegend für die Anlegung eines „Dirtparks“ und eines „Skatepark“, der jedoch auch mit Inline-Skates, etc. befahren werden kann, aus. „Zudem wünschen sich alle Jugendlichen, dass die Fläche auch Aufenthaltsqualität bietet. Sitzgruppen oder überdachte Sitzgelegenheiten sowie eine Erweiterung des öffentlichen WLANs sind hierbei als Wunsch formuliert worden“, heißt es weiter in der Vorlage.

Die Ausführung

Je nach Größe, Ausführung, Schwierigkeitsgrad und somit Attraktivität ist ein Dirtpark in einem Budgetrahmen von 25.000 bis 45.000 Euro umsetzbar, wird aus der Vorlage deutlich. Die Herstellungskosten für eine bedarfsgerechten Skatepark belaufen sich demnach auf rund 80.000 bis 100.000 Euro.

„Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben ein großes Interesse daran, sich bei der Gestaltung und späteren Pflege der Anlagen selbst einzubringen und haben zudem bereits angeboten, sich vor Ort als ,Kümmerer’ benennen zu lassen und somit auch als Ansprechpartner bereit zu stehen“, heißt es. In diesem

Die Fläche hinter dem P+R-Parkplatz neben dem Bahnhof wird von den Jugendlichen als Standort für den Dirtbike-Park und die Skate-Anlage derzeit bevorzugt.
Die Fläche hinter dem P+R-Parkplatz neben dem Bahnhof wird von den Jugendlichen als Standort für den Dirtbike-Park und die Skate-Anlage derzeit bevorzugt. © Eberhard Demtröder | Eberhard Demtröder

Zuge wurde demnach auch die Idee eingebracht, dass auf den Flächen Gerätecontainer aufgestellt werden könnten, um Besen und andere Utensilien zur Pflege der Fläche bereit zu halten. Auch über eine Kooperation mit dem Login sei in diesem Zusammenhang bereits gesprochen worden. Jugendpfleger Benjamin Ihmig habe bereits selbst an einer Begehung im Kernort teilgenommen und stehe hierzu im regen Austausch mit den Jugendlichen.

Derzeit befinden sich mehrere Förderprogramme auf dem Markt bzw. in Vorbereitung, die Fördersätze zwischen 65 Prozent und 90 Prozent für die Umsetzung einer solchen Maßnahme in Aussicht stellen. Voraussetzung sei hier in der Regel eine Planung mit Kostenermittlung und ein positiver Ratsbeschluss. Späteste Antragsfrist wäre hier der 30. Juni im kommenden Jahr.

Der Standort

Die Jugendlichen bevorzugen für die Umsetzung die Fläche im Anschluss an den P+R Parkplatz und die Wohnmobile. Inwiefern sich diese Fläche wirklich eignet, muss jedoch noch erörtert werden. „Hier werden die Fraktionen gebeten, frühzeitig alternative Standorte und Möglichkeiten zu benennen, damit sie in den jeweiligen Fachausschüssen einfließen können“, macht die Vorlage deutlich.