Aue. Der Bahnübergang „Zum Heilbach“ wird nach Fehlplanung endlich umgebaut. Gleise werden angehoben, Fahrbahn abgesenkt. Wartezeiten einplanen.

„Leute, Leute!“ Der Lastzug-Fahrer auf der Hauptstraße wird langsam ungeduldig. Fast eine Viertelstunde wartet er nun schon darauf, dass er endlich ins Indus­triegebiet „Zum Heilbach“ abbiegen darf. Und jenseits des Gleises, in Gegenrichtung, stehen auch schon die Kollegen mit zwei weiteren Lkw seines Unternehmens in der Warteschleife. Seit Montag laufen am Bahnübergang „Zum Heilbach“ wieder die Bauarbeiten – und bis Ende September soll er nun tatsächlich fertig werden.

Endlich, mag auch mancher Anwohner denken – nach mittlerweile fünf Jahren Dauer-Provisorium. Endlich soll der Übergang so hergerichtet werden, dass auch schwere Lkw darüber hinwegkommen, ohne auf dem Asphalt aufzusetzen.

Schranke weicht Absperrband

Wie geplant werden im Wesentlichen die Gleise angehoben, die Fahrbahn in der Einmündung Hauptstraße/Zum Heilbach abgesenkt. Dafür rückte gestern zunächst die große Fräse an, um hier die Asphalt-Schichten zu entfernen, den Schotter freizulegen. Der muss raus bis in die Frostschutz-Schicht, erläutert Rainer Falke, Polier der Schmallenberger Baufirma König. Rein kommt dann mit Hilfe eines Fertigers ganz neuer Belag, neuer Asphalt. Es folgen neue Gehwege rund um den Übergang. Damit habe man in den nächsten Wochen gut zu tun, so Falke.

Warten muss unser Lkw-Fahrer, weil die Bahn gerade die gesamte Schranken-Technik demontiert. Sie war nur provisorisch installiert worden, nachdem bereits klar war: Der gesamte Bahnübergang, bei dem vor fünf Jahren eigentlich „nur“ die Sicherheitstechnik bis hin zu einer kompletten Schrankenanlage installiert werden sollte, muss umgebaut werden.

Und längere Wartezeit sollten Verkehrsteilnehmer im Heilbach die nächste Zeit einplanen, wenn ein Zug der Rothaarbahn durchfährt, denn: Seit Montag sorgt wieder ein von der Bahn beauftragter Mitarbeiter für die nötige Sicherheit – per Absperrband. Ganz ähnlich, wie es schon vor dem Schranken-Provisorium monatelang lief.

Vorgeschmack auf die nächsten Wochen

Den besten Blick auf die Baustelle haben von ihrer Wohnung an der Hauptstraße aus Markus und Christina Freiberger. Von hier aus verfolgen sie die Aktivitäten seit drei Jahren mit großem Interesse.

Sie haben gesehen, wie Lkw auf der Fahrbahn aufsetzen, dass die provisorischen Schranken auch mal oben geblieben sind, während die Rothaarbahn durchfuhr. Und die vorbereitenden Bauarbeiten im Mai, bei denen Strom-, Gas- und Wasser-Leitungen in der Hauptstraße neu verlegt werden mussten, haben dem Paar einen Vorgeschmack gegeben auf das, was da in den nächsten Wochen auf sie wie auch ihre Nachbarn zukommt.

Drei Wochenenden im Ferienhof

Und so nehmen die Freibergers gerne das Angebot der Bahn an, zumindest an jenen drei Wochenenden, an denen die Bauarbeiten durchlaufen, in einem Hotel oder einer Pension zu übernachten. Das wolle man auf dem Ferienhof Schenkel gleich um die Ecke tun. „Da haben wir es dann nicht ganz so laut“, hofft Christina Freiberger.