Berghausen. Im dritten Teil unserer Serie über „Waldmenschen“ aus Wittgenstein stellen wir Dirk Landsmann vor. Der hat den Duft des Waldes eingefangen.
Wie riecht der Wald? Für Dirk Landsmann aus Berghausen ist das ganz klar: „Bei meinen Spaziergängen im Wald habe ich den Duft von frisch geschlagenem Holz, feuchtem Waldboden, Ginster und Waldkräutern in der Nase gehabt und mich gefragt, ob man diesen Duft einfangen kann?“
Duftdesigner können das. So hat Dirk Landsmann aus seiner Idee ein Parfüm gemacht. Entstanden ist eine „Hommage an den Wald“. Am Wochenende stellte Landsmann seine Kreation „Wald 2021“ öffentlich vor und erklärte auch, warum der Geschäftsmann und Herrenausstatter seine Liebe zum Wald in eine Flakon gegossen hat. „Ich habe mich gefragt, was ich für den Wald tun kann.“ Herausgekommen ist eine Zusammenarbeit mit einem kosmetischen Institut, das diesen „Duft des Waldes“ nach Ideen des 55-Jährigen kreiert hat.
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Das Produkt
„Er ist leicht, frisch und mit einer Holznote“, beschreibt Landsmann seinen Duft „Wald 2021“. Und eben mit einer typischen deutschen, wittgensteinischen Holznote, nicht den sonst so gern verwendeten eher schweren Aromen von tropischen Hölzern. „Proben bei unterschiedlichsten Menschen haben durch die Bank positive Bewertungen gezeigt“, bilanziert Dirk Landsmann.
+++ Die jüngste Försterin: Waldmensch Ann Sophie Bilsing
+++ Der Holzkünstler: Waldmensch Heinz Mengel
Neben der Gestaltung des Parfüms hat er mit einem Team von Helfern aus Familie und Freunden auch die Verpackung designet, mit viel Symbolik aufgeladen: Ein rechteckiger Karton zeigt ein geschütztes Logo aus einer dürren Borkenkäfer-Fichte und einem kräftigen Laubbaum, als Hintergrund die Jahresringe eines gesunde Baumes. Die Rückseite mit Erklärungstext ruht auf dem Hintergrundbild, das Borkenkäfer in der Rinde einer Fichte hinterlassen. Inspiriert habe ihn die Warnhinweise auf Zigarettenpackungen.
Das Projekt
Diesen Duft verkauft Landsmann jetzt über seinen Onlineshop. „50 Milliliter kosten 79,95 Euro. Zehn Euro davon fließen in die Wiederaufforstung des Deutschen Waldes“, erklärt der Waldliebhaber.
„Pflanze Bäume mit Deinem Parfüm“, lautet der Grundgedanke. Aber als Initiator dieses Projektes will Landsmann nichts dem Zufall überlassen und hat sich mit dem Oberkirchener Elmar Gilsbach einen Waldberater ins Boot geholt. „Waldbesitzer können sich bei uns bewerben und werden von der Analyse bis zur Pflanzung begleitet“. Landsmann betont, dass die Wiederaufforstung kein einfaches Projekt sei, immerhin werden Entscheidungen für kommende Generationen, für die nächsten 100 bis 150 Jahre getroffen, sagt er und formuliert die Hoffnung: „Ich würde mich freuen, wenn ich hiermit aus einem Rädchen ein Rad erzeugen könnte und somit unseren Folgegenerationen einen Wald - wie wir ihn kennen - ermöglichen.“
Die Motivation
„Der Wald geht uns alle an“, sagt der in Hagen geborene und in Bad Berleburg aufgewachsene Landsmann, der inzwischen mit seiner Frau Silke und seinem Jagdhund Barny im „Waldnest“ im Krimmelsbach bei Berghausen lebt. Als Kind war der Wald sein Spielplatz, später dann führt ihn seine Leidenschaft für die Jagd immer wieder in den Wald. Außerdem kann er vor seiner eigenen Haustür beobachten, was lange anhaltende Trockenheit und Borkenkäfer in den Fichtenschonungen anrichten.
„Ich war mit einem Förster im Wald unterwegs und der sagte zu mir: Nimm’ die Kamera mit, denn den Wald den Du jetzt siehst, wird es bald nicht mehr geben.“ Das Bild des leidenden Waldes hat sich bei dem 55-Jährigen eingebrannt und die Frage: „Was kann ich tun?“ stärker werden lassen.
Den Internetshop für das Parfüm „Duft des Waldes“ finden Sie unter www.wald2021shop.de