Wunderthausen. Trotz enger Verbundenheit zum Verein ist der neue Schützenkönig ein „Ersttäter“. Dabei hatte er in diesem Jahr eine ganz besondere Motivation.
Ganze drei Jahre regierte Schützenkönigin Katja Weller-Wahl gemeinsam mit Prinzregenten Andreas Wahl in Wunderthausen. Ein bisschen Wehmut bei der Abgabe der Regentschaft ist bei jedem passionierten Schützen üblich, doch die Freude war groß, auf dem Wunderthäuser Schützenplatz nach langer Zeit endlich wieder einen neuen Schützenkönig krönen zu dürfen. Dafür wurde den Zuschauern direkt ein spannendes Vogelschießen geboten: Nach 155 Schuss fiel das hölzerne Federvieh zu Gunsten von Georg Riedesel, der sich nun Schützenkönig 2022 des Schieß- und Schützenverein e.V. 1928 Wunderthausen nennen darf – mit an seiner Seite regiert seine Frau Claudia Riedesel als Schützenkönigin.
Trotz der langjährigen, engen Verbundenheit zum Verein ist Georg Riedesel „Ersttäter“ – wenn auch das Motiv in diesem Jahr für ihn etwas Besonderes war: „Ich bin zum allerersten Mal unter die Stange gegangen. Vor 30 Jahren habe ich meine Frau hier auf dem Schützenfest kennen gelernt, im Frühjahr haben wir Silberhochzeit gefeiert. In diesem Jahr wollte ich es wirklich wissen, es hat schließlich Symbolcharakter.“
Die Preise
Mit vier ernstzunehmenden Mitbewerbern musste es Georg Riedesel aufnehmen – geschossen wurde auf den Vogel mit dem üblichen Brenneke-Kaliber. Vorher sicherten sich Heiko Wick (Krone), Michael Ardischol (Zepter) und Christian Weller (Reichsapfel) die Insignien des traditionell vom „Wunderthäuser Urgestein“ Rolf Frank gebauten Holzvogels. Lotte Wick konnte den linken Flügel ihr Eigen nennen, Christian Knebel schoss den rechten Flügel. Für Erheiterung sorgt Franz Wahl als Geck, Finn Benner sicherte sich die Schützenliesel.
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Den Gästepreis vom Brauchtumsverein schoss Wolfgang Licht, Bryan Fleuth von der Jägerkapelle Hesborn den Musikpreis und Melina Splieth bewies ein ruhiges Händchen, als es um den Jugendpreis ging. Katja Weller-Wahl als ehemalige Schützenkönigin stiftete ebenso einen Preis, welcher von Birgit Riedesel geschossen wurde. Zita Riedesel schoss den Preis der ehemaligen Königin Margret Bender. „Als der Vogel dann tatsächlich fiel, war es einerseits Erleichterung, aber der Rolle als Schützenkönig muss man auch gerecht werden. Meine Frau war ein bisschen eingeweiht in mein Vorhaben und wir freuen uns sehr auf die anstehende Regentschaft“, so Georg Riedesel.
Das Rahmenprogramm
In den frühen Abendstunden schallten dann die frohen Töne der Jägerkapelle Hesborn durch Wunderthausen, welche den Festzug beim Abholen der Königspaare begleitete. Bei strahlendem Sonnenschein wurde auf dem Wunderthäuser Schützenplatz nach langem wieder gelacht, getanzt und kräftig Schützenfest gefeiert – gemeinsam mit den Gastvereinen der Schützenvereine aus Schwarzenau und Elsoff, am Sonntag stießen die langjährig befreundeten Vereine aus Wemlighausen und Bromskirchen hinzu.
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Mit dem Spielmannszug des VfL Bad Berleburg, dem Spielmannszug Züschen sowie der Stadtkapelle Frankenberg wurde das Wunderthäuser Schützenfest nach drei Jahren Abstinenz auch musikalisch ein feucht-fröhliches Spektakel für hunderte von Gästen.