Wittgenstein/Arnsberg. Deutsche Wetterdienst warnt vor starkem Unwettern am Freitag. Die Schulleitung dürfen den Unterricht beenden - Abschlussprüfungen sollen laufen.
Für Deutsche Wetterdienst hat mitgeteilt, dass für den heutigen Freitag, 20. Mai, ab Mittag bzw. Nachmittag eine großräumige und heftige Unwetterlage mit Gewittern, Sturm-/Orkanböen und heftigem Starkregen sowie Hagel zu erwarten sei. Das könnte lokal massive Auswirkungen haben.
Bezirksregierung gibt Entscheidung frei
Die Bezirksregierung Arnsberg hat die Schulleitungen und Schulämter deshalb darüber informiert, dass die Schulleitungen in eigener Zuständigkeit und nach Rücksprache mit dem Schulträger unter Berücksichtigung der lokalen Wetterlage über eine mögliche vorzeitige Beendigung des Unterrichts in Präsenz entscheiden können.
Sicherer Heimweg hat Priorität
Bei Bedarf sind die Schulgebäude so lange geöffnet, bis ein sicherer Heimweg möglich ist. Schüler*innen werden bis zum Antritt eines sicheren Heimwegs betreut.
Abschlussprüfungen und Abitur findet aber statt
Die für heute angesetzten Prüfungen, u. a. schriftliche Nachschreibprüfungen im Abitur und Prüfungen in Berufskollegs, finden wie geplant statt. Mündliche Prüfungen können in Absprache mit der oberen Schulaufsicht im Einzelfall verschoben werden, sofern dies durch ein regionales Unwetter geboten ist.
Das berichtet der DWD
Für Donnerstag und Freitag warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor starkem Unwetter und Gewitter, das auch Wittgenstein betreffen kann – der Altkreis liegt laut Einschätzung des DWD im Bereich der erhöhten Gefahr. Demnach geht am Donnerstag ab dem Nachmittag bei teils heftigen Gewittern das größte Schadenspotential von auftretendem Starkregen aus. Aktuell warnen auch das Wittgensteiner Wetterportal sowie die Warnapps Nina und Katwarn spezifisch für Wittgenstein.
Der DWD meldet am Donnerstagvormittag: „Ab den frühen Nachmittagsstunden werden von Westen zum Teil schwere Gewitter erwartet. Dabei besteht die Gefahr von heftigem Starkregen zwischen 25 und 40 Litern pro Quadratmetern in kurzer Zeit. Zudem können Sturmböen oder schwere Sturmböen zwischen 80 und 100 km/h, lokal auch Orkanböen um 120 km/h auftreten.
Örtlich ist auch größerer Hagel über 2 cm wahrscheinlich. Dies ist ein Hinweis auf erwartete Unwetter. Er soll die rechtzeitige Vorbereitung von Schutzmaßnahmen ermöglichen. In der Nacht nimmt die Wahrscheinlichkeit für Unwetter vorübergehend wieder ab.“ Eine verbreitete sehr schwere Unwetterlage ab Freitagmittag mit gebietsweise massiven Auswirkungen wird erwartet.
„Böse“ wird es am Freitag
Neben dem Starkregen können laut DWD aber auch lokal heftige Fallböen mit Sturm- oder Orkanstärke auftreten. Heftige Windgeschwindigkeiten sowie größerer Hagel ließen sich nicht ausschließen. Diese Gewitter halten bis in die Nacht zum Freitag hinein an.
Richtig „böse“ werde es aber am Freitag. Dann zieht ab Mittag ein neues, diesmal noch deutlich stärker ausgeprägtes Tief über die Region, womit der Wind in der Höhe rasch deutlich zunimmt. Bereits in einem Kilometer Höhe liegen die Windgeschwindigkeiten hier teils bei über 100 Kilometern pro Stunde, so der DWD.
Heftiger Starkregen mit über 40 Litern pro Stunde erwartet
„Die Quintessenz: Es sind alle Zutaten für ausgesprochen heftige und organisierte Gewitterentwicklungen, insbesondere für Superzellen, vorhanden. Insbesondere bei der Entwicklung von Superzellen sind die Zutaten für alle denkbaren Begleiterscheinungen vorhanden“, so der DWD.
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„Einerseits wäre da zunächst einmal mehr der extrem heftige Starkregen mit über 40 Litern pro Quadratmeter in einer Stunde. Denkbar ist hier, dass bei mehrstündiger Andauer des Starkregen örtlich Mengen der Größenordnung 100 Liter pro Quadratmeter fallen können. Weiterhin ist die Gefahr von auftretenden Fallböen in Orkanstärke deutlich erhöht. Oft geht damit auch großer Hagel einher, das bedeutet in diesem Falle Hagelkorngrößen von bis zu 5 Zentimetern. Schlussendlich ist auch die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Tornados deutlich erhöht.“
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Hauptaugenmerk hierbei seien vor allem auftretende Sturm- und Orkanböen sowie langanhaltender starker Regen, der entsprechend für Überflutungen sorgen könne. Vieles an der Entwicklung, von der größere Teile Deutschlands am Donnerstag und am Freitag mehr oder weniger betroffen sein werden, sei aber - wie so oft - noch unsicher. Insbesondere am Freitag hänge alles an der Art und Weise der Ausprägung sowie der genauen Zugbahn des verantwortlichen Tiefs. „Es bleibt also ausgesprochen spannend und es ist geboten, die Wetterentwicklung der nächsten 48 bis 60 Stunden mit erhöhter Aufmerksamkeit zu verfolgen“, rät der DWD.