Erndtebrück. Sie ist erst die zweite Königin in 155 Jahren Vereinsgeschichte – und so unverhofft und mit so viel Glück kam wohl selten ein Regent zum Titel.
Wohl nur selten kam die Königswürde so unverhofft wie beim Vogelschießen 2022 des Erndtebrücker Schützenvereins, denn: Angelika Schütte ist nicht nur die zweite Königin des Vereins in 155 Jahren Vereinsgeschichte – sie hatte bis zum Vogelschießen zudem noch nie zuvor ein Gewehr in der Hand.
Um 22.52 Uhr war es soweit: Mit dem 372. Schuss (Königsmunition 42) sicherte sich Angelika Schütte mit dem entscheidenden Treffer die Königswürde des Erndtebrücker Schützenvereins. Als der Vogel fiel, war
die neue Königin erstmal schockiert – denn geplant war an diesem Erfolg natürlich nichts. Angelika Schütte ist die erste Königin seit 1991 – damals, vor 31 Jahren, schrieb Beate Rothenpieler als erste Königin Vereinsgeschichte.
Zielwasser und viel Glück
Ihr ist bewusst, dass sie als zweite Königin in der Vereinsgeschichte eine Ausnahmerolle bekleidet: „Das ist auf jeden Fall so. Für mich ist das jetzt absolutes Neuland. Ich hatte vorher noch nie ein Gewehr in der Hand“, zeigte sich Schütte verblüfft.
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„Bis man erstmal begriffen hat, was da passiert ist – das dauert etwas.“ Neben Zielwasser habe auch sehr viel Glück dabei eine Rolle gespielt. „Aber dieser Schuss hat auch wirklich gesessen“, blickt Prinzgemahl Claudius Bald auf den Abend am Schießstand zurück – und er bringt als mehrfacher ehemaliger Schützenkönig bereits einiges an Erfahrung mit. Für Angelika Schütte ist übrigens nur die Königswürde Neuland – denn sie wechselt nahtlos aus dem Hofstaat des bisherigen Königs Marco Dornseifer auf den Thron.
Nach etwa vier Stunden am Schießstand entschied Angelika Schütte das Königsvogelschießen für sich. Zuvor holte um 19.52 Uhr mit Schuss Nummer 42 Tim Schaumann mit der Krone den ersten Preis. Stephan Althaus folgte ihm mit dem 103. Schuss um 20.12 Uhr und sicherte sich das Zepter. Der Reichsapfel ging um 20.31 Uhr mit dem 153. Schuss an Mario Belz. Thorsten Hempel schnappte sich den linken Flügel um 21.43 Uhr mit dem 248. Schuss.
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Viel Glück hatte Schütte übrigens nicht nur am Schießstand – auch der neue Festablauf kam ihr sehr zugute. So hatte sie den gesamten Samstag bis zum Festzug Zeit, einen Hofstaat zusammen zu stellen und ein Kleid zu finde. „Ich wurde bei der Organisation wirklich sehr gut unterstützt“, so Schütte. Der neue
Festablauf habe sich vor allem aufgrund der unverhofften Königin bereits bewährt, macht auch Pressesprecher Jannik Schön deutlich: „Wir wollen jetzt noch sehen, wie der Rest des Fests abläuft und dann schauen, ob wir in den kommenden Jahren daran festhalten.“ Man sei jedoch bereits sehr zufrieden mit dem Festablauf.
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Zuvor holte um 19.52 Uhr mit Schuss Nummer 42 Tim Schaumann mit der Krone den ersten Preis. Stephan Althaus folgte ihm mit dem 103. Schuss um 20.12 Uhr und sicherte sich das Zepter. Der Reichsapfel ging um 20.31 Uhr mit dem 153. Schuss an Mario Belz. Thorsten Hempel schnappte sich den linken Flügel um 21.43 Uhr mit dem 248. Schuss.