Erndtebrück. Das war schnell: Als Highlight der Auktion angekündigt, lockte das Erndtebrücker Bahnhofsgebäude Interessenten an. Die überboten sich gegenseitig.

Status: Verkauft. Auktionserlös: 70.000 Euro. Kurz und knapp liest sich dieser Eintrag über das ehemalige Erndtebrücker Bahnhofsgebäude in der Ergebnisliste der Westdeutschen Grundstücksauktionen AG aus Köln, die nach der erfolglosen Suche nach einem Investor auf lokaler Ebene den Auftrag bekommen hatte, die Immobilie zu veräußern.

Das Bahnhofsgebäude war das erste von 25 Immobilien, die am Freitag, 10. Dezember, in Köln ab 12 Uhr unter den Hammer kamen (wir berichteten) – eins der Highlights der Auktion sollte es sein. Das Mindestgebot für das Erndtebrücker Gebäude: 29.000 Euro.

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Dem Käufer, der sich einem Bietergefecht gegen zwei weitere Interessenten schließlich durchsetzte, war die Immobilie jedoch mehr als doppelt so viel wert: Bei 70.000 Euro erfolgte schließlich der dritte Hammerschlag. Damit das Gebäude endgültig den Besitzer wechseln kann, fehlt jetzt nur noch der Abschluss eines Kaufvertrags mit der Deutschen Bahn.

Das Ende der lokalen Suche

Seit 2017 hatte die Gemeinde Erndtebrück zusammen mit der Bahnflächen-Entwicklungsgesellschaft BEG versucht, einen lokalen Investor für das Ortsbild-prägende Gebäude zu finden. „Gerade aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung und der guten bauzeitlichen Grundbausubstanz [ist das Gebäude] erhaltenswert und sanierungsfähig“, machten beide Parteien erst noch vor kurzem klar, als sie mitteilten, dass das Gebäude durch das Auktionshaus „Westdeutsche Grundstücksauktion“ verkauft werden sollte.

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„Da mit der bisherigen Suche trotz gemeinsamer intensiver Unterstützung und Beratung durch die Gemeinde und die BEG kein Investor auf lokaler Ebene gefunden wurde, der die Potenziale des Gebäudes und des Standorts nutzt und die Sanierung und Wiedernutzung angeht, [wurde] der Weg der Grundstücksauktion zur Investorensuche gewählt“, hieß es noch am 22. November. Dieser Weg scheint nun erfolgreich gewesen zu sein.

Der Zustand des Gebäudes

Das denkmalgeschützte, zweigeschossige, ehemalige Bahnhofsgebäude verfügt laut Katalogeintrag des Auktionshauses über ein teilausgebautes Dachgeschoss und eine einseitig angebaute eingeschossige Güterhalle. Heizungs- und funktionsfähige Sanitäranlagen sind nicht vorhanden. Im Untergeschoss des Bahnhofsgebäudes befinden sich Heizungs-, Tank und Kellerräume.

2017 ging das Bahnhofsgebäude Erndtebrück wieder im Besitz der Bahn über und ein neuer Investor wurde gesucht. Henning Gronau, Bürgermeister Erndtebrück, und Carsten Kirchhoff, Projektleiter Bahnflächen-Entwicklungsgesellschaft BEG  besichtigten gemeinsam das das seit Jahren leerstehende und ungenutzte Gebäude.
2017 ging das Bahnhofsgebäude Erndtebrück wieder im Besitz der Bahn über und ein neuer Investor wurde gesucht. Henning Gronau, Bürgermeister Erndtebrück, und Carsten Kirchhoff, Projektleiter Bahnflächen-Entwicklungsgesellschaft BEG besichtigten gemeinsam das das seit Jahren leerstehende und ungenutzte Gebäude. © Eberhard Demtröder | Unbekannt

Im Erdgeschoss besteht das Bahnhofsgebäude aus einer großen Empfangshalle, einer ehemaligen Gaststätte sowie einigen weiteren Räumen, die in der Vergangenheit von der Deutschen Bahn (DB) genutzt wurden. Im Obergeschoss befinden sich eine ehemalige Pächter-Wohnung, Büroräume (die in der Vergangenheit von der DB genutzt wurden) und ein Luftraum der Empfangshalle. Im Dachgeschoss G befinden sich vier Zimmer, Flur und der Zugang zum Speicher.