Bad Laasphe.. Laaspher Bürgerbus-Verein diskutiert neue Regel für Fahrzeuge ab 2020 – und hofft auf pragmatische Lösung. Mehr Fahrgäste dank neuer Haltestelle
Ab 2020 sollen im gesamten Öffentlichen Personennahverkehr nur noch rollstuhlgerechte Fahrzeuge eingesetzt werden – und auch nur solche sollen im Bürgerbus-Betrieb von der Bezirksregierung in Arnsberg genehmigt werden. Das sorgt derzeit im Bürgerbus-Verein Bad Laasphe für reichlich Diskussionsstoff. „Solche Fahrzeuge sind bei uns nach aller Erfahrung in der Praxis nicht nötig, auf Teilen unserer Linien nicht bewegbar und in unserem Fahrtakt nicht zu steuern“, sagt der 1. Vorsitzende, Günter Rothenpieler. Aber: „Wir haben ja noch ein bisschen Zeit und hoffen, dass sich die Problematik pragmatisch lösen lässt.“
Der Fahrbetrieb
Bei der Jahreshauptversammlung des Vereins im „Wittgensteiner Hof“ ließen Rothenpieler, Geschäftsführer Georg Gücker und sein Stellvertreter Siegfried Theisen aber auch das Vereinsgeschehen der vergangenen Monate Revue passieren. Durch das Engagement der ehrenamtlich tätigen Fahrerinnen und Fahrer im Bürgerbus-Verein werde nicht nur eine erhebliche Kosten-Reduzierung erreicht, ohne die das Mitfahrangebot nicht aufrechterhalten werden könne, sondern genauso wichtig sei die Nähe zu den Fahrgästen, die persönliche Atmosphäre. Es wundert also nicht, dass der Bürgerbus von den Fahrgästen als „unser“ Bus erfahren wird. Von der Resi oder dem Werner aus der Nachbarschaft zum Einkaufen gefahren zu werden, ein Schwätzchen mit anderen Fahrgästen zu halten, macht einfach mehr Spaß, als im anonymen Standard-Linienbus ein Beförderungsfall von A nach B zu sein.
Die Neuzugänge
Durch die Neuzugänge Wolfgang Kopetzki-Winterhoff und Gaby Schneider konnte die Fahrercrew auf 19 Personen aufgestockt werden. Blick in die Statistik: 2018 waren mit dem Bad Laaspher Bürgerbus 9097 Fahrgäste unterwegs, unter ihnen 6431 Erwachsene, 126 Kinder und 2540 Schwerbeschädigte. Das bedeutet eine Steigerung von 566 Fahrgästen gegenüber dem Vorjahr und ist im Wesentlichen auf die Inbetriebnahme der neuen Haltestelle „Wohnanlage Lahnblick“ in der Sebastian-Kneipp-Straße zurückzuführen.
Was Rothenpieler betont: „Wir haben erneut auf allen Fahrten bei Tausenden von Kilometern und Tausenden von Fahrgästen keine nennenswerten Unfall, keinen Verletzten oder Erkrankten unter Fahren und Mitfahrern. Das ist wirklich gut so und soll so bleiben.“
Der Bedarf der Fahrgäste
„Auch in Zukunft werden wir die Bedarfe beobachten und gegebenenfalls durch Fahrplan-Anpassungen reagieren“, versichert Vorsitzender Günter Rothenpieler in seinem Jahresbericht. Erhebliche Arbeit, gerade für Ehrenamtler, habe die neue Datenschutzgrundverordnung erzeugt.
Die Betreuung der Fahrer
Im Verein wird die Fahrer-Arbeit und -Betreuung als zentrale Aufgabe gesehen. So erkundete man im Sommer bei einem Ausflug Dortmund, traf sich mit Partnern und Partnerinnen zu einem gemütlichen Jahresabschluss. An jedem ersten Donnerstag im Monat findet im „Wittgensteiner Hof“ ein Fahrertreff statt. Zu diesem Termin sind Interessierte, auch als mögliche Fahrer, herzlich eingeladen. Die Sommerfahrt des Vereins führt in diesem Jahr nach Bad Nauheim.
Im September 2020 wird das 20-jährige Vereinsbestehen öffentlich begangen. Die Patenschaft hat die stellvertretende Landrätin Waltraud Schäfer als langjähriges Vereinsmitglied übernommen. Die Kommunalpolitikerin dankte für den großen Einsatz des Bürgerbus-Vereins: „Ihr seid nicht mehr wegzudenken aus unserer Stadt!“
Die Wahlen
Bei den Wahlen wurden Siegfried Theisen, Christoph Thee, Horst Kuchinke und Günter Rothenpieler in ihren Ämtern bestätigt. Neuer Kassenprüfer ist Wolfgang Kopetzki-Winterhoff.