Wittgenstein. Die Summe ist riesig: 12 Millionen Euro müsste der Kirchenkreis zahlen. Das wären pro Gemeindeglied 400 Euro.
Die Summe ist riesig: 12 Millionen Euro müsste der Kirchenkreis Wittgenstein nach den Vorgaben der Evangelischen Landeskirche von Westfalen für seine Gebäude in eine so genannte Substanzerhaltungsrücklage stecken. Pro Gemeindemitglied wäre das 400 Euro. Für den Vorsitzenden des Finanzausschusses im Kirchenkreis, Pfarrer Peter Liedtke ist das schlicht zu viel. Die Herbstsynode folgte Liedtkes Vorschlag, Kontakt zu anderen Kirchenkreises aufzunehmen und auf der Landessynode dann eine Reduzierung der Substanzerhaltungsrücklage zu erreichen.
Liedtke sagt: Belastung zu stark
Peter Liedtke sieht die Kirchengemeinden auch ohne diese Rücklagenforderung an der Belastungsgrenze. Berechnet wird die Substanzerhaltungsrücklage über den Versicherungswert der Gebäude. Die Rücklage soll laut Landeskirche 20 Prozent des Versicherungswertes ausmachen. Liedtke macht sich für eine Reduzierung auf vier Prozent stark, die auch schon eine erhebliche Belastung seien, weil neben der Substanzerhaltungsrücklage ja auch Rücklagen für die Bauerhaltung schaffen müssten. Auch der Banfer Pfarrer Peter Mayer-Ullmann kritisiert die Landeskirchen-Pläne: „Die Substanzrücklage kommt einer Entsolidarisierung gleich, weil die Kirchengemeinden jetzt wieder für ihre Gebäude aufkommen müssen.“
Landeskirchenweit Verbündete suchen
Martin Bock, juristischer Ortsdezernent der Evangelischen Landeskirche, bemühte sich, Druck aus der Diskussion zu nehmen. So besage die Richtlinie, dass eine Substanzerhaltungsrücklage zu bilden sei. Gleichzeitig heißt es aber auch, dass von der Bildung abgesehen werden könne, wenn der Haushaltsausgleich gefährdet sei. Und der Leiter der Kirchenkreisverwaltung, Oliver Berg, unterstrich, dass der Kirchenkreis Wittgenstein mit seinen in den Haushalt eingerechneten Abschreibungen für das Abenteuerdorf nichts anderes tue. Außerdem seien diese Auflagen nicht für Gebäude zu erfüllen, von denen man sich trenne, so Berg. Die Synode aber stimmte Peter Liedtke zu und will nun landeskirchenweit für eine Reduzierung des Substanzerhaltungsbeitrags auf vier Prozent werben.