Winterberg-Hoheleye. Ein Wisent ist bei einem Unfall auf der B236 zwischen Hoheleye und dem Albrechtsplatz getötet worden. Der Autofahrer musste ins Krankenhaus.
Ein folgenschwerer Verkehrsunfall ereignete sich am Freitagmorgen auf der B 236 beim Winterberger Ortsteil Hoheleye. Ein 48-jähriger Autofahrer aus Winterberg ist dabei mit einem Wisent kollidiert. Der Mann wurde nur leicht verletzt aber ins Krankenhaus gebracht. Das Wisent war auf der Stelle tot.
Folgenschwer ist der Unfall auch deshalb, weil das Wisentprojekt in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik geraten war. Dabei hat die Verkehrsgefährdung durch Wildrinder eine Rolle gespielt. Immer wieder war die freilebende Wisentherde an unterschiedlichen Stellen auf Bundesstraßen der Region aufgetaucht. Viele Autofahrer hielten an, um die imposanten Tiere zu fotografieren.
Unfall: Wisentkuh stirbt bei Kollision auf B236
Am Freitagmorgen hat die Wisentkuh Dareli diese Begegnung mit ihrem Leben bezahlt. Noch in der Dunkelheit und bei Nebel auf den Höhen war es zu dem Unfall gekommen. Der 48-jährige Winterberger war von Hoheleye kommend in Richtung Albrechtsplatz unterwegs, als es in Höhe einer Einmündung zu einem Bauernhof zur Kollision kam. Die Wisentkuh hatte mit ihrer Herde die Bundesstraße 236 überquert. Der Mann konnte einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern.
Wisent wiegt rund 400 Kilogramm
Nach der Spurenlage vor Ort muss die rund 400 Kilogramm schwere Kuh frontal getroffen worden und in die Beifahrerseite des Pkw eingeschlagen sein. Sie blieb tödlich verletzt auf der Straße liegen. Der Seat des Winterbergers fuhr noch einige Meter weiter, und blieb dann schwer beschädigt auf der Straße stehen. Die Windschutzscheibe des Wagens war zerbrochen und Teile davon in den Fahrerbereich des Pkw eingeschlagen.
Der Mann wurde nach dem Aufprall vor Ort durch den Rettungsdienst versorgt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Seine Verletzungen sind nach Polizeiangaben aber nur leicht. Wie schnell der Pkw unterwegs war, dazu konnten zunächst keine Angaben gemacht werden.
Schilder warnen vor Wisenten
Hinweisschilder warnen in dem Gebiet schon seit längerem vor einer möglichen Querung der Wildrinder, die im Rahmen eines Artenschutzprojektes ausgewildert wurden. Bei der getöteten Kuh, so hieß es vor Ort, handele es sich um eines der in 2013 ausgewilderten Tiere.
Das Wisent war mit einem Sendehalsband versehen. Nach der Unfallaufnahme wurde der schwer beschädigte Pkw abgeschleppt. Das tote Wisent wurde zunächst mit einem Pickup des Wisentträgervereins von der Straße gezogen und anschließend mit einem Kran des Abschleppunternehmers auf den Pickup geladen und abtransportiert.
Ersten Informationen zu Folge war das Tier nicht trächtig, könnte aber möglicherweise ein Kälbchen aus dem Frühsommer führen. Während der Rettungs- und Bergungsarbeiten kam es zu Behinderungen im Bereich der Unfallstelle.
Die restlichen Tiere der Wisentherde warteten nach dem Aufprall wenige Meter unterhalb in einer Wiese auf die fehlende Kuh.
Wisent-Welt-Wittgenstein: „Verlust des Tieres wiegt schwer“
Der Trägerverein Wisent-Welt-Wittgenstein hat sich nach eigenen Angaben am Freitagvormittag mit dem Verletzten in Verbindung gesetzt. Pressesprecher Dr. Michael Emmrich teilte mit: „Zu allererst sind wir froh, dass der Unfall für den Fahrer recht glimpflich ausgegangen ist.“
Insgesamt elf Tiere hätten am Morgen die Fahrbahn überquert, eines überlebt bekanntlich nicht. Emmrich fügte hinzu: „Der Verlust des Tieres wiegt für uns natürlich schwer. Wildunfälle kommen leider hin und wieder vor.“
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