Erndtebrück.. Drei Versteigerungstermine für die Kuhlmann-Häuser sind gestrichen, der Insolvenzverwalter arbeitet eifrig am attraktiveren freihändigen Verkauf.
Insgesamt drei Termine zur Zwangsversteigerung waren es, die am Montag und Anfang der kommenden Woche in Sachen Erndtebrücker Kuhlmann-Häuser samt Grundstücken im Terminkalender des Bad Berleburger Amtsgerichts standen. Doch: Alle drei Termine wurden inzwischen aufgehoben. Nun rückt die sogenannte freihändige Vermarktung der vor sich hin gammelnden Immobilien im Kernort ins Blickfeld.
Insolvenzverwalter leistet noch Überzeugungsarbeit
Offenbar die letzte Hürde bei der Umsetzung: eine große deutsche Bank als Gläubiger, die vom Sinn dieser Art der Vermarktung noch überzeugt werden muss.
Und das sei keine leichte Aufgabe, sagt Diplom-Kaufmann Bernhard Görg von der Kölner Kanzlei Niering Stock Tömp Rechtsanwälte GbR als Insolvenzverwalter der Immomerkurfinanz GmbH mit Sitz in Köln, ihrerseits Eigentümerin der Kuhlmann-Häuser in Erndtebrück. Dabei habe man den Verantwortlichen des Geldinstituts zuletzt „ein extrem gutes Angebot unterbreitet“.
Fast alle Gläubiger für Paket-Lösung bereit
Bis auf besagte Bank seien mittlerweile alle Gläubiger bereit, die Häuser quasi im Paket mit den jeweiligen Grundstücken anzubieten – und nicht wie bisher nach dem nicht unkomplizierten Erbbaurecht auf dem Areal eines weiteren Eigentümers. Um die Grundstücke wiederum kümmert sich nämlich im Auftrag des Unternehmens „Vivacon“ eine Hamburger Vermarktungsgesellschaft.
Nur mit der Paket-Lösung ließen sich Interessenten für einen Kauf der Erndtebrücker Immobilien begeistern, könne man außerdem Zwangsversteigerungen künftig vermeiden, so Görg. Unterdessen verfällt die Bausubstanz mangels Pflege immer weiter.
Eine Handvoll Interessenten
Für Gebäude und Flächen gebe es derzeit „eine Handvoll Interessenten“, so Görg – darunter nicht zuletzt Wohnungsbaugesellschaften: Gerade für sie liege die Kuhlmann-Siedlung mit ihren zahlreichen Gebäuden in einer strategisch guter Lage – vor allem, was die gemeinsame Verwaltung angehe. Görg: „Das liegt ja alles nahe beieinander.“ Der Kaufmann ist zuversichtlich, dass es noch im laufenden Jahr deutliche Fortschritte bei der Vermarktung der kompletten Siedlung gibt.
Unterdessen signalisiert die Gemeinde Erndtebrück weiterhin ihr Interesse an einem raschen Verkauf der seit langem ungenutzten Immobilien. Nach wie vor stehe man mit Insolvenzverwaltern und Vermarktern in Kontakt, so Bürgermeister Henning Gronau.
Gemeinde signalisiert Unterstützung
Mit Blick auf die laufenden Verhandlungen setzt er weiterhin „auf gute Lösungen mit den Gläubigern. Wir hoffen da auf ein positives Ergebnis“. Und weil „diese Siedlung wichtig ist für die Erndtebrücker, versuchen wir als Gemeinde nach allen Kräften, Insolvenzverwalter und Vermarkter zu unterstützen“, versichert Gronau.