Sundern. Viele Fragen, aber auch viele Antworten erhielten ukrainische Flüchtlinge bei einem Willkommens-Besuch im Rathaus.

Es gab viele, viele Fragen, die die hauptsächlich ukrainischen Mütter, aber auch deutsche Gastgeber hatten. Gut 70 aus der Ukraine Geflüchtete waren der Einladung von Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke zu einem Begrüßungsmorgen in den Ratssaal gefolgt.

Die Idee dazu war am vergangenen Donnerstag beim Treffen der Stadtverwaltung mit dem Bürgernetzwerk Sundern entstanden. Sie wurde dann in kürzester Zeit umgesetzt: „Das hilft uns auch, denn es geht darum, dass sich die Geflüchteten untereinander kennenlernen“, so Sunderns Beigeordnete Dr. Jacqueline Bila.

Gute Idee umgesetzt

Eine Sundernerin mit ukrainischen Wurzeln hatte die Idee, an diesem Morgen eine Liste herumzureichen: Dort trugen sich alle mit Namen, Beruf und dem eigenen Interessenfeld, in dem sie selbst tätig werden möchten, ein. Es wurden dann viele dringend notwendige Themen besprochen: Arbeitsplatzsuche, Spielgruppen, Kitabesuch, Schulbesuch: Dazu hat die Leiterin der Realschule, Renate Hackmann, informiert. „Es wird zwei Willkommensklassen an der Haupt- und Realschule geben“, so Dr. Bila weiter. Gut sei, dass es an beiden Schulen Lehrpersonen gibt, die russisch sprechen.

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Ein breites Thema nahm das Impfen gegen Corona ein. „Es war hervorragend, dass sich Oberärztin Dr. Ivanna Akymenko aus dem Klinikum die Zeit genommen hat, zu dolmetschen“, so Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke nach der Veranstaltung. Die Ärztin erklärte, dass es bald Möglichkeiten geben wird, sich entweder an der Sauerland-Klinik oder im Impfbus des Kreises entweder impfen zu lassen.

Sprachkurse kommen

Ein weiteres Problem sind die Sprachkurse, die von den Geflüchteten dringend benötigt werden: „Wir

konnten da eine Lösung finden. In zwei Wochen werden drei Kurse starten“, so Willeke. Die VHS Arnsberg-Sundern steigt dann in zwei Monaten mit einem breiten Angebot ein.

Andere Themen waren Sport und Freizeitgestaltung. „Auch da haben wir das schon im Vorfeld zum heutigen Tag geklärt“, konnte Noah Wachholz klären: „Jeder ist in den vier Abteilungen des TuS Sundern willkommen.“ Fachbereichsleiter Martin Hustadt ergänzte, dass dieses Angebot auch in allen Ortsteilen bestehen würde.

Künstlerische Betätigung

Nachgefragt wurde auch eine künstlerische Betätigung: „Das habe ich gerade schon mit dem Berghaus in Stockum geklärt“, informierte Gudrun Fabry vom Netzwerk. Dort soll es bald einen Tag der offenen Tür geben. Und so konnten fast alle Fragen sofort erörtert werden, etwa zu den Öffnungszeiten der Kleiderkammer. „Unsere Mitarbeiter sortieren da jeden Tag große Kartons, die abgegeben werden“, sagte Dr. Bila. Sie dankte der Firma Zöllner-Wiethoff, die Kartons gestiftet hat, und der Firma Schulte Regaltechnik, die Regale zum Rathaus gebracht hat. So könne alles schnell sortiert und positioniert werden.

Bürgermeister Willeke betont, dass die Stadtverwaltung dankbar sei, dass sich so viele Menschen schon in die Arbeit eingebracht hätten. „Es war vor allem gut, dass sich hier und heute gezeigt hat, wie gut Stadtverwaltung und Netzwerk zusammenarbeiten.“ Darüber hinaus sei es gut, dass auch die Geflüchteten ihre Hilfe angeboten haben: So wollen sie etwa beim Aufbau der bestellten Betten mitanpacken. Unzufrieden ist das Stadtoberhaupt mit der Geschwindigkeit, mit der die Registrierung der Geflüchteten läuft: „Das dauert mir zu lange.“

WhatsApp informiert

Eine weitere gute Idee des Netzwerkes: Alle Informationen werden übersetzt und per Whatsapp verbreitet, noch im Rathaus konnten sich alle dazu registrieren lassen.