Siegen. Das Klangwerk öffnet am Freitag, 27. September, wieder seine Türen – aber mit neuen Betreibern. Drei junge Siegener übernehmen den Club.

Der Club „Klangwerk“ in der Europastraße in Siegen hat drei neue Betreiber: Niko Schmidt (28), Vladimir Klein (23) und Luise Geis (31) haben den Club Anfang September dieses Jahres übernommen. Stehtische aus Ölfässern, gefüllte Kühlschränke, vereinzelte Sitzgelegenheiten. Noch herrscht auf der Tanzfläche gähnende Leere. Am Freitagabend, 27. September, findet die Wiedereröffnungsfeier statt.

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Anfang März dieses Jahres hat der Club seine Türen zum ersten Mal geöffnet – damals noch mit Joel Adler als Inhaber, der sich aber auf sein Restaurant Little Italy in der Europastraße voll uns ganz konzentrieren möchte, sagt Adler dieser Zeitung. Die drei neuen Inhaber freut es: Einen eigenen Club aufzumachen, war schon immer ihr Traum. „Vor der Corona-Pandemie habe ich schon ‚Secret Raves‘ in Siegen veranstaltet“, sagt Schmidt. „Ich wollte schon immer meinen eigenen Club haben“, sagt Klein. Das Besondere an der Getränketheke: es gibt frischgezapften Apfelwein. „Das ist der beste englische Cider“, sagt Niko Schmidt.

Klangwerk in Siegen: Jam-Sessions könnten hier bald stattfinden

Industrielook mit Farbexplosionen an den Wänden, Betonsäulen mit Neon-Kunst, Wohnzimmeratmosphäre. Die Jogginghose sollten die Besucher aber zuhause lassen, sagt Schmidt. Geplant sind weiterhin 1990er/2000er und Malle-Hit-Parties. Das Bezahlsystem mit sogenannten NFC-Chips haben die neuen Inhaber nicht mehr. „Das Bezahlssystem hat zu Chaos geführt. Viele Besucher haben ihre Karte verloren. Wir setzen auf die altbewährte Bezahlung: bar oder mit Karte.“ Das Klangwerk hat freitags und samstags geöffnet. „Wir möchten eine breite Zielgruppe ansprechen.“ Das Trio plant, auch Singer- und Songwriter-Konzerte im Klangwerk stattfinden zu lassen.

Auf insgesamt 200 Quadratmetern finden etwa 300 Tanzwütige Platz. Die drei neuen Inhaber wollen sich komplett von der Musikrichtung Hip-Hop verabschieden. Das Hauptaugenmerk soll auf elektronischer Musik liegen. Niko Schmidt ist Rockmusik-Liebhaber und möchte die Jam-Session, die man schon aus dem Meyer kennt, im Klangwerk einführen. „Da muss ich mich aber erst mit dem Meyer-Inhaber austauschen.“ Die neuen Inhaber sehen eine Chance in der Lokalität. „Wenn die Hufeisenbrücke abgerissen wird, sind wir eventuell der einzige Club in Siegen. Unser Gebäude ist denkmalgeschützt. Deswegen machen wir uns keine Sorgen.“

Klangwerk-Club in Siegen: Getränkedeckel für mehr Sicherheit

Niko Schmidt und Vladimir Klein arbeiten normalerweise für einen Siegener Sicherheitsdienst. „Wir kennen uns schon seit fünf Jahren und sind gut befreundet.“ Seit sieben Jahren sind die beiden in der Eventbranche tätig. Vladimir Klein hat in dem ehemaligen Freudenberger Club „OX“ (jetzt „Q“) als Türsteher gearbeitet. Am Eröffnungswochenende wird er auch am Einlass stehen. Für ihren neuen Laden haben sie sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen. „Bei uns gibt es Deckel für die Getränke, ähnlich wie die Milkshake-Getränke bei McDonalds.“ Diese sollen vor allem Frauen vor K.o.-Tropfen schützen.

Klangwerk
Klangwerk in Siegen: Industrielook mit Farbexplosionen an den Wänden. Betonsäulen treffen auf Neon-Kunst. © Westfalenpost | Ronja Afflerbach

„Dass K.o.-Tropfen in das Getränk gemischt werden, kommt leider auch in Siegen vor“, sagt Vladimir Klein. Die gebürtigen Siegener müssen es wissen, denn sie haben auch bei der Musikkneipe „Meyer“, unweit des Klangwerks entfernt, als Türsteher gearbeitet. „Wir sind der einzige Club, der Deckel für Getränke im Raum Siegen anbietet und zwar kostenlos.“

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Luise Geis hat das zehnköpfige Klangwerk-Team zusammengestellt – die Hilchenbacherin ist für die Mitarbeitenden zuständig, steht aber nachts auch hinter der Theke. „Das sind Leute, die wir gut kennen.“ Das dreiköpfige Team hat weitere Pläne. „Wir möchten gerne eine neue Bar in der Löhrstraße, in der ehemaligen JIM-Bar aufmachen.“ Wann es soweit ist, möchte das Trio noch nicht verraten. „Lange dauert es aber nicht mehr.“

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