Freudenberg. Im Oktober sollen im Freudenberger Ox wieder Partys gefeiert werden - aber unter neuem Namen. „Wir holen das Persönliche zurück“, sagen die Betreiber.
Am Außeneingang hängt noch das OX-Logo. Im Inneren: Nackte Kabel hängen von der Decke, es riecht nach Baustaub und frischer Farbe, im Hintergrund läuft leise Partymusik. Die ehemalige Diskothek „OX“ im Gewerbegebiet Wilhelmshöhe in Freudenberg hat neue Betreiber. Stefanie Prisco und ihr Bruder Daniel haben sich dazu entschieden, den Freudenberger Club wieder zu übernehmen. Am 18. Oktober soll es soweit sein: Dann eröffnet der neue Club namens „Q“ (steht für Qualität) in Freudenberg. „Die Gäste können sich auf Qualität freuen: Wir setzen auf Sauberkeit, faire Getränkepreise, freundliche Türsteher. Wir haben in eine fette Sound- und Lichtanlage investiert und es wird wieder freitags und samstags frische Pizzen vom Italiener geben.“
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Ein Mann steht auf einer Leiter. Die schwarzen Wände werden mit beiger Farbe überstrichen. „Uns ist es wichtig, dass die Räume wieder hell werden“, sagt Stefanie Prisco. Im Wohnzimmer, einer von zwei Floors, stehen lila Sofas. „Hier werden wir 50er-, 80er-, 90er und 2000er-Jahre-Songs spielen“, sagt Martin Gadek, Betriebsleiter und DJ. Auf der Hauptbühne sollen Charts, House-, Blackmusic sowie Remixe gespielt werden. „Es wird freitags eine Queens-Night geben. Frauen bekommen dann Freigetränke bis 24 Uhr.“ Darüber hinaus seien Live-Acts, wie Auftritte von Oli P. oder eine Halloween-Party geplant, erzählt Gadek weiter. „Die Leute aus Siegen mögen es einfach, sich zu verkleiden. Bei der Halloween-Party hatten wir damals eine meterweite Schlange am Eingang.“ Stefanie Prisco erinnert sich an eine Fete, bei der sie zwei Särge von einem Bestatter bekommen hätten. „Die standen draußen und zwei Mitarbeitende hatten sich reingelegt. Das kam unwahrscheinlich gut an.“ Martin Gadek ist für die Online-Präsenz der Discothek zuständig.
OX in Freudenberg: Die beiden Geschwister wollten eigentlich raus aus dem Nachtleben
Sieben Jahre lang haben Stefanie Prisco und ihr Bruder den Club betrieben. Die beiden sind seit langem Eigentümer der Immobilie. 2019 hatten die Geschwister den Standort jedoch an einen anderen Betreiber verpachtet. „Es war einfach zu viel. Wir wollten raus aus dem Nachtleben. Es gab nicht einen Tag, an dem wir nicht hier waren“, sagt Stefanie Prisco. Die beiden Geschwister orientierten sich neu: „Wir haben Indoor-Spielplätze in NRW gebaut.“ Im Juni dieses Jahres gingen die Lichter in der Freudenberger Diskothek aus. Dann standen die Priscos vor der Wahl: verkaufen oder wieder einsteigen.
Barhocker stehen auf der Theke, zwischen Garderobe und der Mainstage wird fleißig gearbeitet. Stefanie Prisco möchte die Diskothek wieder aufleben lassen. „Es soll so wie vor zehn Jahren werden. Ich möchte das Persönliche wieder zurück holen.“ Dass sie das schafft, daran hat sie keinen Zweifel. „50 Prozent der Belegschaft von damals möchten wieder mit uns zusammenarbeiten.“ Stefanie Prisco hatte Tränen in den Augen, als sich soviele ehemalige Mitarbeitende auf ihren Instagram-Aufruf gemeldet haben, erzählt die gelernte Veranstaltungskauffrau. „Die Leute haben richtig Bock drauf, das merke ich. Wir sind ein richtig gutes Team. Mir ist das Menschliche total wichtig.“
Freudenberg: Das ehemalige OX-Team von Stefanie Prisco kommt zurück
Die gebürtige Soesterin hat bereits mehrere Diskotheken in Soest und Arnsberg betrieben. „Mein Vater war 40 Jahre lang Betreiber einer Diskothek. ich wusste schon immer, dass ich auch selbstständig sein will.“ In Freudenberg stecke enormes Potenzial, sagt die 43-Jährige. „Hier stören wir keine Nachbarn und mit dem Shuttle-Bus sind wir vom Siegener Bahnhof sehr gut erreichbar.“
Im Freudenberger Club sind im Oktober alle willkommen, „die keine Jogginghose tragen“, sagt Stefanie Prisco scherzhaft. „Toll ist und war am Ox, dass hier Jung und Alt zusammen gefeiert haben. So soll es wieder werden.“ Doch das Ausgehverhalten habe sich geändert, sagt die Veranstaltungskauffrau. „Die Leute gehen nicht mehr in Siegen feiern. Das wollen wir unbedingt ändern.“
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